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Discounter punkten beim Preis, Vollsortimenter beim Service

Wenn es um das Angebot, die Filialgestaltung, die Beratung und die Preise geht, haben sowohl die großen Discounter wie auch die Vollsortimenter-Märkte Stärken und Schwächen. Das zeigt eine Studie des Deutschen Instituts für Service-Qualität, Hamburg, das im Auftrag des Nachrichtensenders n-tv zwölf Lebensmittelmarkt-Ketten getestet hat.

Preisvorteile beim Discounter

Demnach sind die Discounter im Schnitt um sechs Prozent günstiger als die getesteten Vollsortimenter. Sechs von sieben Discountern platzieren sich in der Preisanalyse vor den Vollsortimentern.

Bei der Wahl des günstigsten anstatt des teuersten Lebensmittelmarktes können Kunden über alle untersuchten Filialen betrachtet gut 13 Prozent sparen. So zahlen Kunden für die Produkte des Musterwarenkorbs im Schnitt zwischen 36,61 Euro (Netto Marken-Discount) und 42,29 Euro (Edeka). Die größten Abweichungen gibt es bei Obst und Gemüse: So ist beispielsweise der Kilopreis für Rispen- oder Strauchtomaten im Extremfall mehr als vier Mal so hoch wie im günstigsten Lebensmittelmarkt (3,49 Euro gegenüber 79 Cent).

Im Gegensatz dazu gibt es insbesondere bei Grundnahrungsmitteln wie Weizenmehl, Jodsalz oder Toast keine oder nur geringe Preisunterschiede.

Vollsortimenter mit großem Serviceplus

Beim Service liegen die Vollsortimenter-Märkte vorn und erreichen insgesamt ein sehr gutes Ergebnis. Die Discounter sind in diesem Bereich nur befriedigend. So sind die Vollsortimenter etwa bei der Beratungskompetenz wie auch beim Angebot besser aufgestellt. Generell ein Defizit der Lebensmittelmärkte sind die langen Wartezeiten, wenn Hilfe gefragt ist. Bis ein Angestellter für Auskünfte zur Verfügung steht, müssen sich Kunden im Schnitt gut dreieinhalb Minuten gedulden, so ein Ergebnis der Untersuchung.

Beste Lebensmittelmärkte: Kaufland vor Real und Rewe

Testsieger ist Kaufland (Qualitätsurteil: 'gut'), insbesondere dank des im Anbietervergleich besten Services. Die freundlichen Mitarbeiter geben stets korrekte Auskünfte und nehmen sich Zeit für die Beratung. Das Umfeld punktet mit sauberen, ansprechend gestalteten Filialen und einer übersichtlichen Warenpräsentation. Auch in puncto Angebotsvielfalt, etwa bei der Sorten- und Markenauswahl, bei Frischwaren und Bio-Produkten, ist der Vollsortimenter führend. Zudem erzielt Kaufland in der Preisanalyse ein gutes Ergebnis.

Den zweiten Rang belegt Real (Qualitätsurteil: 'gut'). Als günstigster Vollsortimenter platziert sich das Unternehmen in der Preisanalyse noch vor einem der Discount-Mitbewerber. Sehr positiv fällt die breite Marken- und Sortenvielfalt auf; auch verfügen alle untersuchten Filialen über Fleisch- und Käsetheken mit Bedienung. Aktuelle Aktionsangebote sind deutlich gekennzeichnet und in ausreichender Menge verfügbar. Zudem sind die Wartezeiten an der Kasse vergleichsweise kurz.

Rewe platziert sich mit einem guten Ergebnis auf Rang drei. Kennzeichnend für den sehr guten Service: Das hilfsbereite Personal berät am individuellsten und gibt im Test korrekte und vollständige Auskünfte. Rewe verfügt zudem nicht nur über das zweitbeste Angebot im Test, sondern ist unter den Vollsortimentern auch der zweitgünstigste.

Aldi bester Discounter

Aldi Süd ist mit einem guten Gesamtergebnis bester Discounter. Das Unternehmen profiliert sich in der Preisanalyse als insgesamt zweitgünstigster Lebensmittelmarkt und bietet den besten Service unter den Discountern. Die Mitarbeiter treten freundlich sowie motiviert auf und nehmen sich Zeit für die Kunden. Das Filialumfeld sauber und in den meisten Fällen barrierefrei. Als insgesamt günstigster Lebensmittelmarkt geht Netto Marken-Discount aus der Studie hervor.

Über die Untersuchung 

Das Deutsche Institut für Service-Qualität untersuchte zwölf überregionale Lebensmittelmarkt-Ketten, die über jeweils mindestens 140 Filialen in Deutschland verfügten und in den Großräumen von mindestens zwei der vier Metropolen Berlin, Hamburg, München und Köln präsent waren. Das Testfeld setzte sich aus fünf Vollsortimentern und sieben Discountern zusammen.

Die Messung der Servicequalität erfolgte über zehn verdeckte Besuche (Mystery-Tests) in verschiedenen Filialen eines jeden Unternehmens. Untersucht wurden dabei unter anderem das Angebot, die Kompetenz und Freundlichkeit der Mitarbeiter, die Wartezeiten sowie das Filialumfeld. Es flossen 120 Servicekontakte mit den Unternehmen in die Auswertung ein. Zudem erfolgte eine Preisanalyse auf Basis eines Warenkorbs mit 29 Produkten. Die Analyse wurde in Kooperation mit dem Preiszeiger Wirtschaftsinformationsdienst durchgeführt (Erhebungszeitraum: 05.-08.06.2018).


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vg 06.09.2018