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Deutsche Wirtschaft zurückhaltend beim Einsatz der Blockchain

Die deutsche Wirtschaft zeigt sich beim Thema Blockchain zögerlich. Vor allem fehlende Anwendungsfälle, der Mangel an Blockchain-Experten sowie rechtliche Unsicherheiten werden dabei als Herausforderungen gesehen. Das ist das Ergebnis einer Umfrage unter 1.004 Unternehmen ab 50 Mitarbeitern im Auftrag des Digitalverbands Bitkom.

In Großunternehmen steht Blockchain auf der Agenda

Die Mehrheit der Unternehmen (60 Prozent) hat sich generell überhaupt noch nicht mit dem Thema Blockchain beschäftigt. Gerade einmal jeder achte Anbieter (12 Prozent) sieht sich selbst dem Thema gegenüber aufgeschlossen. Jedes elfte Unternehmen (9 Prozent) ist kritisch und ablehnend eingestellt.

Entsprechend zögerlich sind die Player auch beim Praxiseinsatz der Technologie. Neun von zehn Unternehmen (86 Prozent) haben noch nicht einmal darüber nachgedacht, ob und wie Blockchain genutzt werden könnte. Gerade einmal zwei Prozent diskutieren aktuell den Einsatz, vier Prozent sind in der Planungs- oder Testphase und bei weiteren zwei Prozent laufen bereits Projekte.

Bei den Großunternehmen mit 500 und mehr Beschäftigten sieht das Bild etwas anders aus. Mehr als die Hälfte (54 Prozent) hat sich bereits mit dem Blockchain-Einsatz befasst: Jedes Neunte (11 Prozent) diskutiert darüber, jedes Vierte (26 Prozent) ist in der Planungs- oder Testphase. Und immerhin 17 Prozent geben an, dass bereits Projekte laufen.

Für den Einsatz fehlen Use Cases, Experten und Rechtssicherheit

Die große Mehrheit der Unternehmen verzichtet bislang vollständig auf Blockchain-Projekte, weil sie derzeit keinen praktischen Anwendungsfall, sogenannte Use- oder Business Cases, sehen (88 Prozent). Ebenso viele geben an, dass es dafür an qualifiziertem Personal fehlt. Jeweils sieben von zehn Unternehmen beklagen rechtliche Unsicherheit (72 Prozent) und fehlende Standardisierung (70 Prozent) rund um Blockchain.

Zwei Drittel nennen Anforderungen an den Datenschutz (66 Prozent) und an die IT-Sicherheit (64 Prozent) als Hemmnisse. Sechs von zehn sagen, dass die Blockchain-Technologie noch nicht ausgereift sei (59 Prozent), jedes dritte Unternehmen (37 Prozent) hält die Investitionskosten für zu hoch.

Anwendungsmöglichkeiten in unterschiedlichen Bereichen

Das größte Potenzial für die Blockchain sehen die Unternehmen beim Einsatz als dezentrale Handelsplattform oder dezentrales Transaktionssystem (70 Prozent). Ein Beispiel dafür sind Kryptowährungen wie Bitcoin. Rund zwei Drittel (63 Prozent) nennen die Möglichkeit, die Aktivitäten aller Partner einer Wertschöpfungskette nachvollziehbar zu gestalten. Rund jedes zweite Unternehmen geht davon aus, dass mit Blockchain die sichere und transparente Übertragung von Nachweisen über Eigentumsrechte möglich wird (57 Prozent).

Unternehmen, die Blockchain bereits nutzen, darüber diskutieren oder den Einsatz planen, haben große Erwartungen an die Technologie. Praktisch alle (98 Prozent) gehen davon aus, bestehende Produkte oder Dienstleistungen anpassen zu können. 82 Prozent wollen so gänzlich neue Produkte und Dienstleistungen anbieten. Und zwei Drittel (66 Prozent) geben an, dass sie dank Blockchain neue Geschäftsmodelle entwickeln können.

Alle Ergebnisse finden Sie hier.


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vg 13.11.2018