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Tech-Konzerne investieren stark in neue Mobilitätslösungen

Weltweit sind die Investitionen von Technologiekonzernen in neue Mobilitätslösungen fast zehnmal höher als die von Automobilherstellern. So investierten Tech-Spezialisten in den vergangenen fünf Jahren weltweit insgesamt rund 100 Milliarden US-Dollar in automobile Zukunftsmärkte, bei Finanzinvestoren waren es 74 Milliarden US-Dollar. Dagegen lagen die traditionellen Autobauer mit lediglich elf Milliarden US-Dollar weit hinten. Die Zulieferer kamen auf 37 Milliarden US-Dollar. Das hat die Analyse 'Investitionen im Zukunftsmarkt Mobilität' der Managementberatung Bain & Company ergeben.

"Ob Elektrifizierung der Antriebe, autonomes Fahren oder Shared Mobility - weder Autobauer noch Zulieferer können die großen
Automobil- und Mobilitätstrends ausschließlich mit eigenen Ressourcen adressieren", erklärt Bain-Partner Dr. Klaus Stricker, Co-Leiter der weltweiten Praxisgruppe Automotive. "Eine durchdachte Investitions- und Partnerschaftsstrategie ist deshalb für die Unternehmen entscheidend, um auf Technologien und Know-how zugreifen zu können."

Unternehmen in den USA und China besonders gefragt

In den vergangenen fünf Jahren wurden insgesamt 292 Milliarden US-Dollar in automobile Zukunftsmärkte investiert. Mehr als ein Drittel dieser Finanzmittel flossen in den Bereich autonomes Fahren, gefolgt von Shared Mobility, Elektroantrieben und Konnektivität. 197 Milliarden US-Dollar des Transaktionsvolumens entfielen dabei auf Fusionen und Übernahmen, 95 Milliarden auf Beteiligungen an privaten Finanzierungsrunden, sprich auf den Kauf von nicht börsennotierten Unternehmensanteilen. Private-Equity-Fonds sind sehr aktiv im Bereich Shared Mobility. Während beispielsweise TPG Capital und weitere Fonds bereits 2014 in Uber investierten, beteiligte sich KKR Ende 2017 an einer Finanzierungsrunde für den Rivalen Lyft.

Im Fokus der Investoren standen insbesondere Unternehmen in den USA und China, die insgesamt drei Viertel der Gelder anzogen. Europa hingegen hinkt hinterher. Deutschland kam mit rund neun Milliarden US-Dollar auf gerade einmal 3 Prozent der Gesamtinvestitionen - trotz seiner historischen Rolle als Technologieführer im Automobilsektor.

Autobauer und Zulieferer mit unterschiedlichen Investitionsansätzen

Die Unternehmen der Automobilbranche setzen klare Schwerpunkte bei ihren Investitionstätigkeiten. Die Fahrzeughersteller engagierten sich in den vergangenen fünf Jahren überwiegend in den Bereichen Shared Mobility und autonomes Fahren und ließen sich das 4,8 beziehungsweise 4,7 Milliarden US-Dollar kosten. Eine bekannte Großinvestition war beispielsweise die Übernahme von Nokia Here durch Daimler, BMW und Audi im Jahr 2015 für rund 3,2 Milliarden US-Dollar.

Vergleichsweise gering ist das Engagement der Hersteller hingegen bei Elektroantrieben und Konnektivität. Dort wurden 0,9 beziehungsweise
0,4 Milliarden US-Dollar investiert.

Die Zulieferer wiederum investierten vor allem in Elektroantriebe und autonomes Fahren und gaben dafür 16 beziehungsweise 15,4 Milliarden US-Dollar aus. Einer der größten Zukäufe war 2016 die Übernahme des US-Zulieferers TRW Automotive durch die deutsche ZF Friedrichshafen für einen knapp zweistelligen Milliardenbetrag.


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vg 18.02.2019