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Familienunternehmen: Gutes tun - und darüber schweigen

Mehr als drei Viertel der deutschen Familienunternehmen verfügen über klare Werte, ziehen daraus aber nur zum Teil materielle Vorteile: Lediglich 52 Prozent der Unternehmen sind der Meinung, dass ihre Werte Umsatz und Profitabilität erhöhen, und nur 45 Prozent, dass sie helfen, die Marke bekannter zu machen. Weltweit sieht das anders aus: 70 bzw. 73 Prozent der Familienunternehmen glauben an den positiven Einfluss von Werten auf Umsatz und Bekanntheit. Das zeigt der „Family Business Survey 2018“, für den die Prüfungs- und Beratungsgesellschaft PwC knapp 3.000 Familienunternehmer aus 53 Ländern, darunter 171 aus Deutschland, befragt hat.

Familienunternehmen pflegen konservative Werte


„Tue Gutes, rede aber nicht darüber – das scheint weiter der Leitsatz deutscher Familienunternehmer zu sein“, sagt Uwe Rittmann, Leiter Familienunternehmen und Mittelstand bei PwC. „Doch so sympathisch Bescheidenheit auch ist: Klappern gehört heute mehr denn je zum Geschäft. Werte zu haben und Werte zu leben, ist ein großer Vorteil, den Familienunternehmen im Wettbewerb um Mitarbeiter und Kunden ausspielen sollten.“

76 Prozent der Befragten geben an, über Werte und Ziele zu verfügen. 88 Prozent fühlen sich einem verantwortungsvollen Unternehmertum verpflichtet. Es sind oft die traditionellen Werte des ehrbaren Kaufmanns, auf die Familienunternehmen setzen: Ehrlichkeit, Integrität, Mitarbeiterorientierung, Respekt und Nachhaltigkeit. „Diese Werte sind nach wie vor enorm wichtig, weil sie in disruptiven Zeiten für Stabilität sorgen und sich Familienunternehmen damit gegenüber den von ihren Quartalsergebnissen getriebenen Großkonzernen abgrenzen können“, so Rittmann.  „Aber in einer Zeit, in der Digitalisierung, Fachkräftemangel, politische Instabilität im In- und Ausland und Urbanisierung die ‚neue Normalität‘ darstellen, ist es notwendig, den klassisch-konservativen Kanon zu erweitern. Mut, Offenheit, Flexibilität, Fehlerkultur sollten den Wertekanon ergänzen oder Teile ersetzen. Diese Eigenschaften tragen wesentlich zum Erfolg eines Unternehmens bei und können sogar eine existenzielle Bedeutung bekommen.“   

Nur jedes zehnte Unternehmen will sein Geschäftsmodell verändern

Zwar sehen 70 Prozent in der Digitalisierung eine zentrale Herausforderung in den nächsten zwei Jahren, ebenfalls 70 Prozent wollen in diesem Zeitraum große Fortschritte beim digitalen Wandel machen. In der Praxis scheuen sie aber vor einschneidenden Maßnahmen zurück: Nur neun Prozent der Befragten wollen einen Schwerpunkt auf grundlegende Veränderungen des Geschäftsmodells legen – im weltweiten Vergleich sind es mit 20 Prozent mehr als doppelt so viele. Offenbar ist die Bereitschaft auch deshalb gering, weil nur eine Minderheit von 13 Prozent erwartet, dass sich mit neuen Produkten und Services signifikante Umsätze erwirtschaften lassen. Dass die Digitalisierung die eigene Firma gefährden könnte, glauben lediglich 24 Prozent der befragten Familienunternehmer.

Fachkräftemangel als größtes unternehmerisches Risiko

Für diesen Wandel braucht es vor allem die richtigen Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter – aber an diesen mangelt es: 84 Prozent der befragten Familienunternehmen sehen als größtes Zukunftsrisiko den  Fach- und Führungskräftemangel. Für 91 Prozent der Befragten ist die Gewinnung und Bindung von Talenten das mit Abstand wichtigste Ziel für die kommenden zwei Jahre.

Eine wichtige Rolle bei der „Aktualisierung“ des Wertekanons zur Gewinnung von Fach- und Führungskräften und für die Navigation in der neuen Normalität könnte Fremdmanagern und der NextGen der Unternehmerfamilien zukommen. Allerdings ist die Zahl der Unternehmen, die Fremdmanager einstellen wollen, in den letzten zwei Jahren von 61 Prozent auf 46 Prozent gesunken. Die NextGen ist nur bei 60 Prozent der Befragten in das Familienunternehmen integriert.

Die komplette Studie finden hier Sie zum kostenlosen Download.





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tor 15.01.2019