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Automobilbranche zögert bei der Umsetzung von KI

Die Automobilbranche kommt bei der Umsetzung von Künstlicher Intelligenz (KI) nur langsam voran. Der Anteil der Unternehmen, die KI unternehmensweit einsetzen, ist in den vergangenen beiden Jahren von sieben auf zehn Prozent leicht angestiegen. Auch die Anzahl der Unternehmen, die einzelne KI-Maßnahmen umsetzen, hat sich nicht wesentlich verändert und liegt heute bei 24 Prozent gegenüber 27 Prozent im Jahr 2017. Dies geht aus einer Studie des Capgemini Research Institute hervor, für die 500 Führungskräfte der Automobilindustrie in acht Ländern befragt wurden.

Deutlicher fällt demnach allerdings der Anstieg der Unternehmen aus, die keine KI einsetzen – hier hat sich der Anteil weltweit von 26 Prozent auf 39 Prozent erhöht. Der Studie zufolge pilotieren zudem nur noch 26 Prozent der Unternehmen KI-Projekte – gegenüber 41 Prozent im Jahr 2017. Auch in Deutschland ist der Anteil der Automobilunternehmen, die keine KI implementieren von zwölf auf 32 Prozent gestiegen – im Gegenzug sank der Anteil der Unternehmen, die KI-Piloten aufgesetzt haben, von 52 auf 30 Prozent.

Komplexität verzögert den Wandel

Die Studie 'Accelerating Automotive’s AI Transformation: How driving AI enterprise-wide can turbo-charge organizational value' macht deutlich, dass es für Unternehmen der Automobilbranche noch erhebliche Hindernisse zu überwinden gilt: Die Komplexität bestehender IT-Landschaften, fehlende Genauigkeit und Verfügbarkeit von Daten sowie unzureichende digitale Fähigkeiten verzögern häufig noch den technologischen Wandel und eine unternehmensweite Umsetzung (Skalierung) von KI. Die größten Herausforderungen aus technologischer Sicht sehen die befragten Unternehmen bei der Integration bestehender Systeme und Tools (38 Prozent), im mangelnden Wissen und Bewusstsein für Next-Generation-KI-Tools (36 Prozent) sowie fehlenden Trainingsdaten (35 Prozent).

USA, Großbritannien und Deutschland liegen vorne

Die USA sind bei der Umsetzung von KI führend – 25 Prozent der Automobilunternehmen implementieren KI unternehmensweit, 25 Prozent selektiv. Großbritannien (14 und 39 Prozent) und Deutschland (12 und 25 Prozent) folgen. Das größte Wachstum innerhalb der untersuchten Länder verzeichnet China, das seinen Anteil an unternehmensweiten KI-Implementierungen im Automobilbereich von fünf auf neun Prozent fast verdoppelt hat.

Hersteller bei KI weiter als Zulieferer und Händler

Die Studie zeigt, dass die Automobilhersteller im internationalen Vergleich bei der KI-Umsetzung besser vorankommen als ihre Zulieferer und Händler: 14 Prozent der Hersteller implementieren KI umfassend, verglichen mit vier Prozent der Lieferanten und vier Prozent der Händler. In Deutschland liegt zudem der Anteil der Händler, die unternehmensweit KI umsetzen, mit 19 Prozent deutlich höher als im internationalen Vergleich.

KI birgt enormes Potenzial bei Kosten, Qualität und Produktivität

Sämtliche Unternehmensfunktionen profitieren vom Einsatz der KI, heißt es in der Studie. Im Durchschnitt wurden der Capgemini-Studie zufolge in der Forschung und Entwicklung (F&E) Produktivitätssteigerungen von 16 Prozent erreicht sowie in den Bereichen Supply Chain und Produktion/Operations operative Effizienzsteigerungen von 15 bzw. 16 Prozent. Bei der Customer Experience führte die Anwendung von KI zu einer Reduzierung der direkten Kosten von 14 und 17 Prozent in der IT sowie zu einer Verkürzung der Markteinführungszeit um 15 Prozent in F&E und 13 Prozent in Marketing/Vertrieb.

Die Studie finden Sie hier.


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vg 01.04.2019