ANZEIGE

ANZEIGE

Spaß: Ein unterschätzter Kraftstoff für kreative Höchstleistung

Roman Königsmark ist seit März 2019 Head of Planning bei Denkwerk (Foto: Denkwerk)
Roman Königsmark ist seit März 2019 Head of Planning bei Denkwerk (Foto: Denkwerk)

Verstehen Sie Spaß! Dass am Ende dieses Satzes kein Fragezeichen steht, ist kein Versehen, sondern Absicht. Weil er sich nicht als Frage, sondern als Einladung versteht. In seinem Gastbeitrag für markenartikel-magazin.de zeigt Roman Königsmark, Head of Planning bei Denkwerk, warum Spaß kein Nebeneffekt, sondern eine treibende Kraft sein sollte.

Positive Emotionen erweitern das Denkvermögen

Zahlreiche Forschungsarbeiten bestätigen, was wir uns vermutlich alle schon längst gedacht haben: Negative Emotionen schränken unser Denk- und Handlungsrepertoire ein. Gleichzeitig erweitert sich das Repertoire, wenn positive Emotionen wirken. Die in Stanford promovierte Sozialpsychologin Professor B. Fredrickson untermauert diese Behauptung im Rahmen ihres sogenannten Twenty-Statement-Tests. Teilnehmer, die während des Experiments Spaß und Zufriedenheit erfuhren, entwickelten einen signifikant stärkeren Gedanken- und Handlungsdrang als Menschen unter neutralen Kontrollbedingungen.

Spaß, so heißt es weiter, fördert nachhaltig die Kreativität der Menschen. Und die hat echten Business Impact, wie die Strategieberatung McKinsey klar zum Ausdruck bringt. Im Zuge der Entwicklung des 'Award Creativity Scores' konnte das Unternehmen nachweisen, dass die kreativsten Konzerne ihre Wettbewerber in wichtigen Finanzkennzahlen übertreffen. Beispielsweise weisen 74 Prozent des oberen kreativen Quartils einen überdurchschnittlichen Netto-Unternehmenswert (EBITDA) auf. Grund genug, Spaß zu haben?!

Im Folgenden werden Zitate von Verantwortlichen auf Unternehmensseite verdeutlichen, wie Spaß als treibende Kraft genutzt wird und ein besseres kreatives Produkt ermöglicht.

L’Oréal: Nähe und Vertrauen steigern Effizienz

Tim Saunier, Marketing Director bei L’Oréal: Spaß ist kein Zufallsprodukt."

Wer Spaß in seiner Kunden-Agenturbeziehung als treibende Kraft nutzen will, der muss sie sich erarbeiten. Denn eine solche Beziehung erfordert gegenseitigen Respekt, gemeinsames Verständnis und eine gewisse Nähe. Und die entsteht in den seltensten Fällen in einem Prozess, der noch zu häufig unseren beruflichen Alltag bestimmt. Ausschreibung, Pitch-Präsentation, Einkaufsverhandlungen, Onboarding-Dokumente, Briefings, Telefonate, Emails, gelegentlich eine Face-to-Face Präsentation. Stattdessen gilt es, Strukturen und Prozesse zu schaffen, die zwischenmenschlichen Austausch, aufschlussreiche und ruhig auch mal private Gespräche fördern. Ein echtes Kennenlernen also. Keine leichte Aufgabe. Aber diese Nähe und dieses Vertrauen sind wahre Effizienz-Booster. Sie ermöglichen engere Zusammenarbeit, schnelleren Austausch und respektvolle, ehrliche Worte. Klartext statt weitergeleitete Feedback-Protokolle.

Nur so konnte die Zusammenarbeit zwischen L’Oréal, dem BVB, der Movember-Foundation und der Kreativagentur in kürzester Zeit gelingen und Früchte tragen. Marco Reus und Mats Hummels unterstützten dabei gemeinsam mit L’Oréal Men Expert eine Aufmerksamkeitskampagne für die Movember Foundation im Kampf gegen Hoden- und Prostatakrebs. Das Kreativkonzept zu dem Film entstand nur vier Tage vor dem Dreh, da sich die Chance sehr kurzfristig ergeben hatte.

Manufactum: Austausch und Offenheit sind wichtig


Kadir Dogan, Head of Brand bei Manufactum: "Spaß entsteht im Dialog. Nicht im Monolog."


Kennen Sie diese 150- bis 387-seitigen Pitch-Präsentationen? Die Vertreter der Kreativagentur stehen vor Ihnen, erklären, gestikulieren, insistieren und kommentieren Zwischenfragen nur widerwillig, bis sie schließlich gebannt auf Feedback warten. Diese Agenturen wollen Unternehmensverantwortliche damit nicht ärgern. Im Gegenteil. Das ist schlicht und einfach der Rahmen, in dem sie die Chance haben, ihre Expertise zu präsentieren. Agenturen wollen in diesem Augenblick überzeugen und begeistern. Vielleicht haben Sie sich persönlich ja sogar daran gewöhnt und können diese eigens für Sie mühsam einstudierte Show sogar wertschätzen. Aber warum bloß?

Kann eine kreative Lösung denn wirklich die beste sein, wenn sie nicht im intensiven Austausch und echter Kollaboration entstanden ist? Und zwar mit den Menschen im Raum, die gemeinsam oft dutzende Jahre Erfahrung im relevanten Markt, mit der relevanten Zielgruppe und dem relevanten Produkt haben. Kann es wirklich die beste kreative Lösung sein, wenn sie ohne den Kunden entstanden ist? Unwahrscheinlich. Denn sowohl Spaß als auch die besten Ergebnisse entstehen im gemeinsamen Erarbeiten, im kollaborativen kreativen Prozess.

Aus diesem Grund setzt das Unternehmen Manufactum auf engen Austausch und Offenheit. Sowohl in der internen Zusammenarbeit der hauseigenen Kreativ-Teams, als auch bei vereinzelten kreativen Impulsen von außen. "Kreative Dienstleister sind Kollegen auf Zeit", sagt Kadir Dogan, Head of Brand bei Manufactum. "Hingabe ist nicht zu stoppen."

Congstar: Nicht nur Pflicht, sondern Hingabe


Maike Schmidt, Senior Brand Manager bei Congstar: "Hingabe ist nicht zu stoppen."

Hat Ihnen eine Agentur oder ein Kollege schon einmal eine Idee auf einem losen Zettel präsentiert, weil sie erst in der Nacht vor einem Präsentationstermin entstanden ist? Falls ja macht das gut deutlich, welche finanziellen Vorteile Spaß als Motivationsmotor für Sie bietet. Denn für diese Idee haben Sie nicht gezahlt. Sie entstand nicht in der Arbeitszeit. Sie hätte gar nicht entstehen müssen. Vielleicht kam sie einem Kreativen unter der Dusche, vor dem Schlafengehen oder in der Bahn.

Warum? Weil es sich für diesen Menschen nicht nach einer Pflicht anfühlte, als er nachdachte. Denn eine solche Pflicht hätte in diesen Momenten ja gar nicht erbracht werden müssen. Es fühlte sich wahrscheinlich eher nach einer Chance an. Es schien einfach logisch, diese Gedanken zuzulassen. Es machte Spaß.

OMR: Die Chemie muss stimmen


Philipp Westermeyer, Gründer OMR: "Die Unternehmenskultur muss mitspielen."

Regelmäßige Hörer des OMR Podcasts wissen, dass wirklich spannende Unterhaltungen und wertvolle Erkenntnisse vor allem dann entstehen, wenn die Chemie stimmt. Wenn Interviewer und Interviewter ungezwungen agieren können. Nur dann empfindet der Zuhörer Authentizität. Philipp Westermeyer gelingt es regelmäßig, dass seine Gäste ihre Position und Funktion in den Hintergrund stellen und ganz sie selbst sein können. Egal ob Gründer/in, Investor oder CEO eines DAX Konzerns, sie alle reagieren auf das echte Interesse und die Freude an der Sache.

Gleichzeitig verspürt der OMR Gründer einen grundsätzlichen Wandel in Unternehmenskulturen. Immer häufiger würden Verantwortliche verinnerlichen, dass urmenschliche Faktoren wie Sinn und Freude an der (Zusammen-) Arbeit und Themen wie Effektivität oder Effizienz Hand in Hand gehen.

Spaß als treibende Kraft verstehen

Die Idee, Spaß als Antriebskraft zu forcieren und zu nutzen, klingt nicht umsatzrelevant? Ist sie aber. Das zeigen Studien, die persönliche Erfahrung und irgendwie ja auch der gesunde Menschenverstand. Beschäftigen Sie sich tiefgehender mit den Statistiken, Versuchen und Studien. Manchmal liegen die größten Chancen allerdings auch im Offensichtlichen versteckt. Verstehen Sie Spaß als treibende Kraft und Anspruch in der Zusammenarbeit mit Kreativen. Nicht als positiven Nebeneffekt oder noch schlimmer, als Symptom eines unprofessionellen Verhaltens.



zurück

(vg) 01.07.2020



zurück

vg 01.07.2020