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Marktforschung: 63 Prozent der Institute befürchten krisenbedingten Umsatzrückgang


Die Corona-Krise und der Lockdown in Deutschland haben auch die Markt- und Sozialforschungsbranche schwer getroffen. Aber die Ergebnisse der 2. Welle der Corona-Sonderumfrage unter den Mitgliedsinstituten des ADM Arbeitskreis Deutscher Markt- und Sozialforschungsinstitute e.V., Berlin, lassen verhaltenen Optimismus zu. Die im August durchgeführte Befragung zeigt alles in allem positivere Ergebnisse als die Befragung im April. Während im April noch 87 Prozent der befragten ADM-Institute mit einem krisenbedingten Umsatzrückgang für 2020 rechneten, sind es im August 63 Prozent. 23 Prozent (in der 1. Welle 13 %) gehen inzwischen sogar davon aus, dass sich der Umsatz 2020 auf Vorjahresniveau bewegen wird.

Insgesamt gehen die ADM-Institute für 2020 von einem Umsatzrückgang von 15 Prozent aus. Als Hauptgründe gelten nach wie vor verschobene (87 %) oder stornierte (68 %) Aufträge und die rückläufigen Anfragen zwischen März und August dieses Jahres (82 %). Zudem wurde der Markt für Face-to-Face-Methoden stark beeinträchtigt. 43 Prozent der Institute beklagten auch in der 2. Welle den Einbruch bei Face-to-Face-Befragungen und knapp ein Drittel die Einstellung von Gruppendiskussionen.

Kurzarbeit hilft durch die Krise

Zur Überbrückung der Schwierigkeiten ist die Möglichkeit der Kurzarbeit das Mittel der Wahl. 70 Prozent der befragten Institute haben Kurzarbeit genutzt, um speziell die Zeit des Lockdowns und die Zeit danach zu überstehen. Noch immer befinden sich in 42 Prozent der Institute Mitarbeiter in Kurzarbeit.

Digitalisierung im Eiltempo

Die Unternehmen können der Krise aber auch Chancen abgewinnen. So erleben 26 Prozent im Zuge der Krise eine Innovationsbeschleunigung und für 23 Prozent hat sie sich optimierend auf Arbeitsprozesse ausgewirkt. Knapp die Hälfte der Institute hat die Zeit dafür genutzt, sich mit neuen und innovativen Untersuchungsansätzen zu beschäftigen. Im Eiltempo wurde die Digitalisierung der Branche weiter vorangebracht, von der diese sicher auch über die Krise hinaus profitieren wird, so der ADM.

Tatsächlich scheint der Ausblick jetzt positiver als noch im April; immerhin geben jetzt 46 Prozent der antwortenden Unternehmen an, letztlich gestärkt aus der Krise hervorzugehen (1. Welle 33 %).

Für die 2. Welle der Corona-Sonderumfrage antworteten 43 der 69 Mitgliedsinstitute des ADM. Erhebungszeitraum war zwischen dem 24.07. und 19.08.2020.

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vg 16.09.2020