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Freizeitaktivitäten: Internet erstmals vor Fernsehen

Freizeitaktivitäten der Bundesbürger: Internet überholt das Fernsehen (Quelle: BAT-Stiftung für Zukunftsfragen)
Freizeitaktivitäten der Bundesbürger: Internet überholt das Fernsehen (Quelle: BAT-Stiftung für Zukunftsfragen)

Schaut man sich die häufigsten Freizeitaktivitäten der Bundesbürger an, zeigt sich ein Wechsel an der Spitze. Für gut 30 Jahre war das Fernsehen die beliebteste Beschäftigung. In diesem Jahr liegt erstmals das Internet auf dem Spitzenplatz und lässt Fernsehen recht deutlich hinter sich. Das zeigt der Freizeit-Monitor 2020 der BAT-Stiftung für Zukunftsfragen. Für die seit 1986 regelmäßig durchgeführte Studie wurden im August 2020 über 2.000 Personen im Alter von 18 bis 74 Jahren repräsentativ zu ihrem Freizeitverhalten sowie zu den Sonderthemen Freizeit in Coronazeiten und Freizeitwünsche befragt.

96 Prozent der Bundesbürger nutzen demnach regelmäßig (wenigstens einmal in der Woche) das Online-Angebot des World Wide Web als Informationsquelle, Kontaktbrücke, Spiele- oder Unterhaltungsplattform. Mit einigem Abstand folgt das Fernsehen (86 %) auf Platz zwei, knapp vor der Computer-/Laptop- oder Tabletnutzung (83 %). Abgerundet werden die Top 10 der Freizeitaktivitäten mit privatem Mailverkehr, Musik und Radio hören und mit dem Smartphone spielen, surfen und chatten, seinen Gedanken nachgehen, gemeinsame Zeit mit dem Partner verbringen und über wichtige Dinge reden.

Freizeitaktivitäten im 5-Jahres-Vergleich: Eher einsam als gemeinsam

Neue Medien gewinnen an Beliebtheit (Quelle: BAT-Stiftung für Zukunftsfragen)

Im Jahresvergleich 2015 bis 2020 zeigt sich auf den ersten Blick die zunehmende Dominanz der neuen Medien. So spielen, chatten und surfen deutlich mehr Bürger mit dem Smartphone als in der Vergangenheit. Auch Social-Media-Angebote, Videospiele und Online-Shopping werden immer öfter genutzt.

Gleichzeitig verändert die Pandemie aber auch das soziale Miteinander und Aktivitäten mit der Familie werden intensiviert. So unternehmen die Bürger mehr Tagesausflüge, gehen öfter campen oder vertreiben sich die Zeit häufiger mit Karten- und Gesellschaftsspielen.

Weniger Zeit nehmen sich die Bundesbürger dagegen für erholsame Tätigkeiten. Ob Mittagschlaf, ausschlafen oder sich in Ruhe pflegen, auf dem Sofa Fernsehen oder Radio hören – alles wird derzeit seltener ausgeübt als noch vor fünf Jahren. Erstmals seit Jahren wird zudem weniger telefoniert – sowohl mobil als auch per Festnetz. Erklärt werden kann dies mit dem zunehmenden Angebot an alternativen Kommunikationsformen von Kurznachrichten und E-Mails bis hin zu Videoanrufen. Erwartungsgemäß wird auch die Mehrzahl von Außerhausangeboten seltener als vor fünf Jahren aufgesucht: vom Kneipen- oder Discobesuch über Zuschauer- oder Vereinssport bis hin zu Gottesdiensten und privaten Feiern.

Freizeit in Coronazeiten: Privat. Pragmatisch. Produktiv

Bei den Freizeitaktivitäten zeigen sich auch deutlich die Auswirkungen der Corona-Pandemie: Abstandsregeln und Einlasskontrollen im Supermarkt, weniger Tische und Speisen in Restaurants, dazu noch Unsicherheit und Bequemlichkeit – all dies hat dazu geführt, dass zahlreiche Bundesbürger ihr Essen online bestellen (37 %) und ihre Lebensmittel im Internet ordern (18 %). Fast jeder zehnte Bundesbürger (9 %) kann sich aktuell für virtuelle Events begeistern.

Viele Bürger haben die Zeit genutzt, um ein altes Hobby wiederzuentdecken (24 %), das eigene Heim zu verschönern bzw. gleich zu renovieren (25 %) oder sich neuen Do-it-Yourself Projekten zu widmen (39 %). Entsprechend boomt der Heimwerkermarkt.

Immer weniger traditionell, immer mehr on demand – so lässt sich das Fernsehverhalten der Bundesbürger zusammenfassen. Was bereits vor der Pandemie bei der jungen Generation weitestgehend selbstverständlich war, hat jetzt auch weite Teile der übrigen Bevölkerung erreicht. Fast drei von fünf Bürgern (58 %) nutzen regelmäßig die Angebote von Netflix, Sky, Amazon Prime oder ähnlichen Anbietern.

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(vg) 18.09.2020



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