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Zwei Drittel halten Informationen in deutschen Medien für glaubwürdig

67 Prozent der Deutschen halten die Informationen in deutschen Medien für glaubwürdig. Das sind sechs Prozentpunkte mehr als vor einem Jahr, zeigen Ergebnisse einer repräsentativen Studie von Infratest Dimap im Auftrag des WDR. Verglichen mit dem Beginn der Studienreihe im Jahr 2015 ist der Wert damit sogar um 15 Prozentpunkte gestiegen.

Öffentlich-rechtlicher Rundfunk besonders glaubwürdig, soziale Netzwerke weniger

Die größte Glaubwürdigkeit schreiben 81 Prozent (plus 3 Prozentpunkte) der Befragten öffentlich-rechtlichen Radiosendern zu. Die Informationen in öffentlich-rechtlichen Fernsehsendern schätzen 79 Prozent (plus 5) als glaubwürdig ein. Ähnlich gut schneiden Tageszeitungen ab (74 Prozent, minus 2). Mehrheitlich als glaubwürdig eingeschätzt werden auch die Internetangebote öffentlich-rechtlicher Sender (63 Prozent, plus 4) sowie die Internetangebote von Zeitungen und Zeitschriften (45 Prozent, minus 1).

Als "weniger glaubwürdig" bewertet ein Großteil der Befragten die Boulevardpresse, nur sechs Prozent (minus 1) halten sie für glaubwürdig. Auch die Informationen in sozialen Netzwerken schätzen die Deutschen größtenteils als wenig glaubwürdig ein, wobei es zwischen den einzelnen Plattformen durchaus Unterschiede gibt: Während Youtube noch von 18 Prozent (minus 1) der Befragten als glaubwürdig beurteilt wird, fallen Twitter (7 Prozent, minus 1), Facebook (7 Prozent, unverändert) und Instagram (5 Prozent, plus 1) deutlich ab.

Vertrauen in die Polizei ist besonders groß

Im Vergleich zu den Vorgängerstudien ist das Vertrauen in den öffentlich-rechtlichen Rundfunk erneut gestiegen: 70 Prozent der Befragten gaben an, großes oder sehr großes Vertrauen in den öffentlich-rechtlichen Rundfunk zu haben - drei Prozentpunkte mehr als vor einem Jahr. Verglichen mit anderen Institutionen rangieren in puncto Vertrauen die Polizei (84 Prozent, plus 1), das Bundesverfassungsgericht (80 Prozent, plus 7), die Verbraucherzentrale (79 Prozent, plus 4) und die Stiftung Warentest (79 Prozent, plus 7) vor dem öffentlich-rechtlichen Rundfunk.

Unter anderem Tageszeitungen (58 Prozent, plus 4) und privaten Rundfunksendern (19 Prozent, minus 2) bringen die Deutschen weniger Vertrauen entgegen.

Besonders bemerkenswert im Jahr der Corona-Pandemie: Das Vertrauen in die politischen Institutionen ist im Vergleich zur Studie vor einem Jahr sehr deutlich gestiegen - in die Bundesregierung 24 Prozentpunkte auf 61 Prozent und in den Bundestag um 15 Prozentpunkte auf 57 Prozent.

Öffentlich-rechtlicher Rundfunk bleibt Hauptinformationsquelle

Hauptinformationsquellen zum politischen Geschehen bleiben für mehr als die Hälfte der Deutschen die Angebote des öffentlich-rechtlichen Rundfunks: Zusammen 57 Prozent der Befragten nennen öffentlich-rechtliches Fernsehen (38 Prozent, plus 6), öffentlich-rechtliches Radio (10 Prozent, minus 1) oder die Internetangebote der öffentlich-rechtlichen Sender (9 Prozent, unverändert) als ihre ersten Anlaufstellen für politische Informationen. Tageszeitungen kommen auf 17 Prozent (minus 4).

Das gleiche Bild zeigt sich auch bei den 18- bis 34-Jährigen: Unter ihnen nutzen zusammen 62 Prozent öffentlich-rechtliches Fernsehen (32 Prozent, plus 12), die Internetangebote der öffentlich-rechtlichen Sender (19 Prozent, unverändert) und öffentlich-rechtliches Radio (11 Prozent, minus 3) an erster Stelle, um sich politisch zu informieren. Soziale Medien wie Youtube, Facebook, Instagram oder Twitter nennen dagegen nur drei Prozent der Jüngeren als ihre politischen Hauptinformationsquellen.

Für die Studie hat Infratest dimap vom 23. September bis 5. Oktober insgesamt 1.001 Wahlberechtigte in Deutschland befragt.



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vg 14.10.2020