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Welche Kriterien spielen beim Screening von Sozialunternehmen durch Investoren eine Rolle?

Kapitalgeber, die außer finanziellen Interessen auch soziale oder ökologische Ziele verfolgen, richten ihren Blick vor allem auf das Gründerteam, das soziale Problem und die Geschäftsbasis, bevor sie sich für ein Investment entscheiden. Das zeigt die Untersuchung Which criteria matter when impact investors screen social enterprises? von Wissenschaftlern der Universität Trier. Sie haben analysiert, welche Kriterien für Impact-Investitionen in Sozialunternehmen relevant sind. Die Forschungsgruppe hat dafür zunächst in Experteninterviews die wichtigsten Impact-Investitionskriterien identifiziert. In der Folge analysierten die Wirtschaftswissenschaftler etwa 4.300 Investitionsentscheidungen von 179 Impact-Investoren in Deutschland, Österreich und der Schweiz.

Ergebnis: Entsprechend der unterschiedlichen Ziele unterscheiden sich auch die Entscheidungsmuster der Impact-Investoren von klassischen Kapitalgebern. Bei Investitionen in Sozialunternehmen mit nachhaltigen Zielen wird das Gründerteam des sozialen Unternehmens insbesondere auf seinen professionellen Hintergrund und seine Authentizität hin geprüft. Als zweites Kriterium werden die Bedeutung und Nachhaltigkeit des Lösungsansatzes des gesellschaftlichen Problems, dem sich das betreffende Unternehmen widmet, bewertet. Das dritte Kriterium ist mit der finanziellen Tragfähigkeit ein wirtschaftliches Kriterium.

"Sozialen Unternehmen vermittelt die Studie wichtige Hinweise bei der Suche nach Kapitalgebern, indem die Betriebe oder Start-ups ihre Strukturen in Bezug auf die Kriterien von Impact-Investoren optimieren können", erläutert Prof. Dr. Jörn Block die praxisbezogene Relevanz der Studie.

Entscheidungskriterien der Impact-Investorentypen

Die Studie geht auch der Frage nach, ob unterschiedliche Impact-Investorentypen — Spender, Eigenkapital- sowie Fremdkapitalgeber — ihre Entscheidungskriterien unterschiedlich gewichten. Sie stellt fest, dass für Spender ohne unmittelbare Rendite-Interessen die Bedeutung des gesellschaftlichen Problems, an dem das Unternehmen arbeitet, das wichtigste Kriterium ist. Auf geschäftliche und finanzielle Aspekte des sozialen Unternehmens legen Spender geringeren Wert.

Investoren von Eigenkapital und Fremdkapital unterscheiden sich darin, dass beim Einsatz von Eigenkapital die Skalierbarkeit der Lösung eines sozialen Problems von größerer Relevanz im Entscheidungsprozess ist. Diese Investoren achten also vermehrt auf das Potenzial eines Sozialunternehmens, großflächig einen Beitrag zu einem gesellschaftlichen Anliegen leisten zu können.

Die Studie finden Sie hier.



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vg 12.01.2021