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Vertrauen in Regierung und Unternehmen bleibt trotz der Pandemie hoch

Das Vertrauen der deutschen Bevölkerung in die gesellschaftlichen Institutionen Regierung, Unternehmen, Medien und NGOs ist auch im Pandemie-Jahr 2020 weiter gewachsen. Während sich im globalen Vergleich klar die Verlierer der Krise zeigen, kann Deutschland einen Vertrauenszuschuss verzeichnen und nimmt im internationalen Vergleich eine Sonderstellung ein. Das zeigen die aktuellen Daten des '21. Edelman Trust Barometer'. Darin hat die Kommunikationsagentur mehr als über 33.000 Menschen in 28 Märkten zu ihrem Vertrauen befragt.

Deutschland belegt im globalen Vertrauensranking der allgemeinen Öffentlichkeit Platz 14 von 27 Märkten und erreicht 53 Indexpunkte. Im Vorjahr waren es 46 Indexpunkte. Trotz der anhaltend positiven Entwicklung, die das Vertrauen hierzulande seit 2020 zeigt, schaffen es die Institutionen insgesamt jedoch nicht, dass die Deutschen sie als vertrauenswürdig einstufen. Vielmehr schätzen die Menschen die Institutionen nun im neutralen Vertrauensbereich ein. Als vertrauenswürdigste Institution hierzulande wird die Regierung angesehen (59 %; +14 %pkt.), nun gefolgt von den Unternehmen (54 %; +6 %pkt.), den Medien (52 %; +3 %pkt.) und vor den NGOs (46 %; +3 %pkt.). Auch die Vertrauenskluft zwischen der informierten und breiten Öffentlichkeit hat sich in Deutschland halbiert (2021: 10 Punkte; 2020: 20 Punkte).

Doch schon jetzt zeigt das Edelman Trust Barometer 2021 eine Tendenz: Der Zenit der Vertrauenszunahme ist seit dem Frühjahr 2020 überschritten. Während das Vertrauen der Deutschen in die vier Institutionen von Januar 2020 bis Mai 2020 stark angestiegen war (Regierung +19 %pkt; Unternehmen +8 %pkt; Medien +4 %pkt; NGOs +7 %pkt.) hat sich dieser rasante Zuwachs bis Januar 2021 umgekehrt.

Bedürfnisse der Menschen fundamental verändert

Die Ergebnisse des Edelman Trust Barometer 2021 zeigen, dass sich die Bedürfnisse der Menschen in der Pandemie fundamental verändert haben. Die Deutschen legen aktuell deutlich mehr Wert auf den Kampf gegen Falschinformationen als noch im vergangenen Jahr (+39 Punkte). Erst danach folgen unter anderem die Thematisierung von Armut im eigenen Land (+37 Punkte) und Klimawandel (+33 Punkte) oder die Verbesserung des Bildungssystems (+36 Punkte).

Das Edelman Trust Barometer 2021 bestätigt den Negativtrend in Bezug auf Medien und Informationen: Die Deutschen treten Journalisten mit Misstrauen entgegen, wenn es darum geht, ob diese das Richtige tun (47 %, -3 %pkt.). Damit liegen Journalisten in Bezug auf das Vertrauen zwar noch vor CEOs (36%; +3 %pkt.) und Regierungsverantwortlichen (42 %; +8 %pkt.), haben im Vergleich zum Vorjahr aber an Vertrauen eingebüßt.

Für die Medien hierzulande haben die Befragten ein klares Feedback: 59 % der Deutschen (global: 61 %) empfinden, dass die Medien keinen guten Job machen, wenn es um objektive und überparteiliche Berichterstattung geht. Darüber hinaus sagen 42 % (global: 59 %), dass Nachrichtenorganisationen mehr damit beschäftigt sind, eine Ideologie oder politische Position zu unterstützen als die Öffentlichkeit zu informieren. Alarmierend: Mehr als zwei Fünftel (43 %; global 59 %) der Befragten sagen, dass Journalisten und Reporter die Menschen absichtlich durch falsche und übertriebene Informationen in die Irre führen wollen.

Arbeitgeber – gefragt als zuverlässige Informationsquelle

Ihrem eigenen CEO sprechen gut die Hälfte der Deutschen (54 %; global: 63 %) ihr Vertrauen aus, das Richtige zu tun. An diesen bleibenden Vertrauensvorschuss sind jedoch Bedingungen geknüpft: 68 % der hierzulande Befragten wollen, dass CEOs handeln, wenn die Regierung keine Antworten auf gesellschaftliche Herausforderungen findet (global: 68 %). 58 % sind der Meinung, dass CEOs selbst nicht nur gegenüber Aktionären und Vorständen, sondern auch gegenüber der Öffentlichkeit die Verantwortung (global: 65 %) tragen sollten. 57 % sagen darüber hinaus, dass CEOs bei Veränderungen die Führung übernehmen sollten, anstatt auf die Regierung zu warten (global: 66 %).



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tor 17.02.2021