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Deutschland ist keine Gründerinnen-Nation

In Deutschland sind nur ein Drittel der Gründerpersonen Frauen. Die Ursachen für den geringen Gründerinnen-Anteil sind so vielfältig und divers wie die unterschiedlichen Gründerinnen-Biografien. Das zeigt der Report Gründerinnen-Nation Deutschland?, den das Handelsblatt Research Institute (HRI), Düsseldorf, gemeinsam mit Google for Start-ups vorlegt. Dafür befragte das HRI in Kooperation mit Gründerplattform.de mehr als 700 Personen, darunter mehr als 300 Gründerinnen und Gründer.

Demnach sind nur rund 16 Prozent der Start-up-Gründerinnen weiblich. 47 Prozent aller Gründerinnen bauen ihr Unternehmen im Nebenerwerb auf. Ein Viertel startet gezwungenermaßen aus der Arbeitslosigkeit heraus. Jede achte Gründerin beginnt aus einer besonderen Situation wie der Elternzeit den Sprung in die Selbstständigkeit. Mehr als ein Fünftel der Gründerinnen ist zum Zeitpunkt der Gründung älter als 50 Jahre. 19 Prozent haben bereits mehr als ein Unternehmen gegründet und ein Viertel aller Gründungen im Handwerk werden von einer Frau durchgeführt.

Vielfalt der deutschen Gründerinnen-Landschaft

Die diversen Ausgangssituationen führen auch zu unterschiedlichen Gründungsmotiven und Herausforderungen. Gut gebildete Start-up-Gründerinnen bauen ihr Unternehmen vor allem aufgrund einer erfüllenden Tätigkeit auf, Gründerinnen aus der Elternzeit eher aufgrund einer guten Geschäftsidee. Während Start-up-Gründerinnen insbesondere fehlendes Kapital als eine der größten Herausforderungen sehen, hindert Gründerinnen mit kleinen Kindern eher die Problematik der Vereinbarkeit von Familie und Beruf. Notgründerinnen fehlen vor allem passende Vorbilder. Die große Mehrheit der Gründerinnen greift auf eigene Ersparnisse zurück, junge Handwerkerinnen zudem auf Unterstützung durch Familie und Freunde und erfahrene Gründerinnen überdurchschnittlich oft auf Crowdfunding.

Maßnahmen, um Anteil der Gründerinnen zu erhöhen

Um den Frauenanteil unter den Gründern zu erhöhen, sind laut Studie vielfältige Maßnahmen und Lösungsansätze nötig. So müsse unter anderem die Kinderbetreuung besser und flexibler werden und es bedürfe eines höheren Frauenanteils in MINT-Fächern. Außerdem sollte die strukturelle Benachteiligung einzelner Gründerinnen und Gründerinnen-Teams durch Investoren stärker ins Blickfeld genommen werden.

Andrea Wasmuth, CEO der Handelsblatt Media Group: "Der Gründungsstandort Deutschland wird enorm davon profitieren, wenn bessere Voraussetzungen für alle geschaffen werden und damit mehr Gründerinnen der Weg zum eigenen Unternehmen geebnet wird."

Den Report können Sie hier lesen.

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vg 25.02.2021