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Cloud Computing: Mehr Flexibilität und Skalierbarkeit, Sorge wegen Compliance-Verstößen


Cloud Computing ist aus deutschen Unternehmen nicht mehr wegzudenken und hat sich fest in den IT-Abteilungen etabliert: 90 Prozent nutzen mittlerweile Cloud-Dienste. Das sind 21 Prozentpunkte mehr als noch 2015. Nur drei Prozent der befragten Unternehmen nutzen keine Cloud-Dienste und planen auch in Zukunft nicht, Cloud-Dienste einzusetzen. Zu diesen Ergebnissen kommt eine Studie, für die PwC Deutschland und ISACA Germany Chapter e.V., der Berufsverband der IT-Revisoren, Informationssicherheitsmanager und IT-Governance-Experten, rund 430 ISACA-Mitglieder befragt haben. Dies ist bereits die zweite Studie dieser Art, was einen direkten Vergleich mit dem Stand von Cloud Governance in 2015 ermöglicht.

Cloud Computing ist heute demnach deutlich stärker in der Unternehmensleitung verankert: 84 Prozent bestätigen, dass das Thema in der Chefetage angekommen ist (plus 31 Prozentpunkte). Zwei Drittel der befragten Unternehmen können mittlerweile eine dezidierte Cloud-Strategie vorweisen (2015: 55 Prozent).

Cloud-Skeptiker fürchten Compliance-Verstöße

Sechs von zehn Unternehmen, die eine Nutzung der Cloud ablehnen, tun dies, weil sie Compliance-Verstöße fürchten. Rund jeder Zweite ist der Meinung, dass die Sicherheit der Unternehmensdaten in der Cloud nicht ausreichend gewährleistet ist. Diesen Grund nannten bei der Befragung im Jahr 2015 allerdings noch drei Viertel der Unternehmen.

"Wir beobachten, dass die Anbieter in den vergangenen Jahren mehr Vertrauen aufgebaut haben – und das zurecht, denn die Cloud kann mittlerweile ein gesteigertes Niveau an Informationssicherheit bieten", so Markus Vehlow, Partner bei PwC Deutschland.

Das zeigt sich auch daran, dass die Bereitschaft, Cloud-Dienste für sensible Daten zu verwenden, deutlich gestiegen ist: In der aktuellen Befragung geben 68 Prozent der Unternehmen an, dass sie eine Cloud-Nutzung auch für unternehmenskritische Daten für vertretbar halten (plus 10 Prozentpunkte im Vergleich zu 2015).

Die wichtigsten Vorteile der Cloud: Flexibilität und Skalierbarkeit

Die zentralen Vorteile, die sich die Unternehmen von der Cloud erhoffen, sind mehr Flexibilität und Skalierbarkeit, verkürzte Vorlaufzeiten sowie Kosteneinsparungen. Aber auch die verbesserte Verfügbarkeit von IT-Funktionen und die Unterstützung neuer Geschäftsmodelle gelten als Stärken von Cloud Computing.

Mit Blick auf die Kosteneinsparungen ist eher Ernüchterung eingekehrt. Nur 44 Prozent der Cloud-Nutzer sehen in der Praxis eine Verbesserung der Kostensituation durch die Cloud. Die Hoffnung, mit Cloud-Diensten mehr Flexibilität, Skalierbarkeit und Schnelligkeit bei der Einführung neuer Produkte zu erreichen, werden jedoch meist erfüllt: 60 Prozent bestätigen, dass Cloud Computing ihnen bei diesen Aspekten klare Vorteile verschafft. Bei der Ermöglichung neuer Geschäftsmodelle sind es sogar 65 Prozent, die über eine Verbesserung dank Cloud-Diensten berichten.

Durch den Einsatz der Cloud entstehen aber auch Risiken. Um diese zu überwachen und zu steuern, ist hoher Einsatz seitens der Anwender gefragt: Drei Viertel der Befragten führen Risikoanalysen für Cloud-Dienstleistungen durch. Rund zwei Drittel haben Prozesse zur Risikoüberwachung und -steuerung etabliert. Nachholbedarf zeigt sich bei der Sensibilisierung der Mitarbeitenden: Nur ein Drittel hat das Personal ausreichend auf die Risiken hingewiesen und entsprechend geschult.

Die Cloud als Nährboden für Innovation

Ein wichtiger Treiber für den Einsatz der Cloud sind neue Technologien, wie das Internet der Dinge, Künstliche Intelligenz oder Blockchain, die ohne die Cloud überhaupt nicht denk- und nutzbar sind.

"Die Cloud ist der Nährboden für neue Technologien und damit ein wesentlicher Treiber für Innovation", sagt Markus Vehlow.

Den größten Bedarf beim Einsatz neuer Technologien sehen die Befragten im Bereich der Künstlichen Intelligenz (86 Prozent). Bei der Umsetzung stehen die meisten Unternehmen allerdings noch am Anfang: Erst 25 Prozent haben KI-Technologien implementiert. Aber auch bei Robotic Process Automation (RPA) und dem Internet der Dinge (Internet of Things, IoT) sehen drei von vier Unternehmen Bedarf. Der Einsatz von Blockchain-Technologien ist dagegen noch Zukunftsmusik: 69 Prozent sehen zwar Bedarf, aber nur elf Prozent haben eine solche Lösung bereits im Einsatz.

Die Studie können Sie hier herunterladen.

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vg 22.04.2021