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Studie analysiert Fusionen und Übernahmen in der Automobilindustrie

Volumen strategischer Übernahmen hat sich in der Automobilbranche binnen fünf Jahren weltweit mehr als verdoppelt (Quelle: Bain)
Volumen strategischer Übernahmen hat sich in der Automobilbranche binnen fünf Jahren weltweit mehr als verdoppelt (Quelle: Bain)

Elektromobilität, Digitalisierung der Fahrzeuge und der Trend hin zum autonomen Fahren - Hersteller und Zulieferer in der Automobilindustrie nutzen zunehmend Zukäufe, um diesen disruptiven Wandel zu bewältigen. Auch deshalb ist das Volumen strategischer M&A-Deals im Automobilsektor innerhalb von fünf Jahren auf 75 Milliarden US-Dollar gestiegen und hat sich damit mehr als verdoppelt. Das zeigt die Studie M&A: Die unterschätzte Kernkompetenz im Automobilgeschäft der Unternehmensberatung Bain & Company.

Von 2015 bis 2019 ist die Zahl der Deals mit einem Volumen von mehr als 100 Millionen US-Dollar laut Bain-Analyse um 40 Prozent auf 54 gestiegen. Im selben Zeitraum erhöhte sich das durchschnittliche Transaktionsvolumen um rund 50 Prozent auf 1,4 Milliarden US-Dollar. Das Corona-Jahr 2020 hat die Branche zwischenzeitlich gebremst, untätig aber blieb sie nicht: Es kam zu 35 Deals in einer Größenordnung von insgesamt 25,8 Milliarden US-Dollar. Drei Viertel davon entfielen auf sogenannte Scope-Deals, bei denen Käufer ihr Portfolio erweitern, Kompetenzen erwerben oder in neue Geschäftsfelder einsteigen. Die restlichen M&A-Transaktionen waren Scale-Deals und zielten damit primär auf Skalen- und Kostenvorteile ab. Deren Anteil hatte vier Jahre zuvor noch bei zwei Dritteln gelegen.

Übernahmepotenzial noch nicht ausgereizt

Gemessen an anderen Branchen nehmen sich die M&A-Aktivitäten des Automobilsektors allerdings noch eher bescheiden aus. Die Gesundheitsbranche verzeichnete in den Jahren 2015 bis 2019 fast viermal so viele Fusionen und Übernahmen, die Computer- und Elektronikindustrie kam sogar auf das Sechsfache. Gerade die schnelllebige Hightech-Branche kann Fahrzeugherstellern und Zulieferern als Vorbild dienen - zumal sich die Geschäftsmodelle aufgrund des zunehmenden Hard- und Softwareeinsatzes in der Automobilindustrie angleichen, so die Studienautoren.

M&A-Kompetenz zügig ausbauen

Automobilhersteller und Zulieferer können ihre Chancen am Markt am besten nutzen, wenn sie über die passenden Strukturen und Prozesse verfügen. Im Rahmen der Bain-Studie werden die fünf entscheidenden Stellhebel aufgezeigt, um das Potenzial von M&A-Transaktionen zu heben:

  1. Strategische Einbettung von M&A. Übernahmen und Kooperationen werden zu einem integralen Bestandteil der Unternehmensstrategie und entsprechend in der Organisation verankert.
  2. Schnelle M&A-Prozesse. Geschwindigkeit tut not, wollen Automobilhersteller und Zulieferer vielversprechende Kandidaten der Hightech-Branche an Bord holen und Übernahmen rasch zum Erfolg führen.
  3. Erweiterter Dealfokus. Angesichts des disruptiven Wandels in der Automobil- und Mobilitätsbranche ist es unerlässlich, sich mit Unternehmen jenseits des bisherigen Kerngeschäfts zu beschäftigen.
  4. Verbesserte Post-Merger-Integration. Gerade bei der Übernahme von Technologiespezialisten ist Fingerspitzengefühl gefragt, was auch bedeuten kann, dass zugekaufte Firmen zunächst unabhängig bleiben.
  5. Monetarisierung des Mehrwerts. Ansatzpunkte hierfür können sich über das jeweilige Produkt hinaus bei der Vermarktung des geistigen Eigentums oder durch die Nutzung des Geschäftsmodells des akquirierten Unternehmens ergeben.

Die Studie finden Sie hier.

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(vg) 27.04.2021



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