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Mehrwertsteuersenkung 2020 stabilisierte den Konsum

Um die wirtschaftlichen Folgen der Corona-Pandemie zu bekämpfen, beschloss die Bundesregierung im vergangenen Jahr unter anderem eine Senkung der Mehrwertsteuer von 19 auf 16 Prozent. Diese vorübergehende Mehrwertsteuersenkung in der zweiten Jahreshälfte 2020 hat die Wirtschaftsleistung in Deutschland um 0,5 Prozent erhöht. Das zeigen Modellsimulationen am Deutschen Institut für Wirtschaftsforschung (DIW Berlin). Der Effekt auf das Bruttoinlandsprodukt hätte sogar bei rund einem Prozent liegen können – wenn die Mehrwertsteuersenkung vollständig an die VerbraucherInnen weitergegeben worden wäre. Dennoch hat sie ihr Ziel, kurzfristig den Konsum zu stabilisieren, erreicht. Insbesondere die Nachfrage nach Gebrauchsgütern wie Elektrogeräte, Möbel, Fahrräder und Autos profitierte. Die Nachfrage nach diesen Gütern war den Modellsimulationen zufolge um rund zwölf Prozentpunkte höher als ohne die Mehrwertsteuersenkung, die Nachfrage nach Verbrauchsgütern und Dienstleistungen hingegen nur um zwei Prozentpunkte.

Aus finanzpolitischer Perspektive fällt die Gesamtbilanz der Mehrwertsteuersenkung jedoch nicht so positiv aus. Zum einen ist sie recht kostenintensiv und zum anderen werden die positiven Effekte in den Folgejahren mit dann wieder höheren Preisen zumindest teilweise kompensiert, so die DIW-Forscher. Da mindestens einige Käufe nur vorgezogen und nicht zusätzlich getätigt wurden, sinkt die reale Nachfrage vorübergehend. Unter dem Strich dürfte sich die Mehrwertsteuersenkung nicht selbst finanziert haben, da sie in erster Linie den kurzfristigen Konsum gestützt hat. Daher ist es sinnvoll, begleitend auch die privaten Investitionen über Zuschüsse, Änderungen des Investitionssteuergesetzes oder zusätzliche öffentliche Investitionen anzuregen, raten die DIW-Forscher.

Den kompletten Beitrag finden Sie hier.

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vg 11.05.2021