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Lebensmittelkauf: Regionalität wichtiger als Marke

Darauf achten die Bundesbürger beim Kauf von Lebensmitteln - Quelle: BMEL
Darauf achten die Bundesbürger beim Kauf von Lebensmitteln - Quelle: BMEL

Für die Bundesbürger ist es zunehmend wichtiger, wo ihre Lebensmittel herkommen und welche Auswirkungen ihr Konsum hat. Gleichzeitig bedeutet Essen für sie auch Genuss und ihnen ist es wichtig, dass das Essen gut schmeckt. Das zeigt der Ernährungsreport 2021 des Bundesministeriums für Ernährung und Landwirtschaft die Ess- und Einkaufsgewohnheiten der Deutschen.

"Bewusster einkaufen, regionale Erzeuger unterstützen und dabei etwas für den Klimaschutz tun: Das ist für viele wichtig", sagt Julia Klöckner, Bundesministerin für Ernährung und Landwirtschaft.

Regionale Herkunft spielt demnach mit 82 Prozent eine wichtige Rolle bei der Auswahl der Lebensmittel. Die Regionalität von Produkten ist den Befragten mit jeweils 86 Prozent besonders bei frischem Obst, Gemüse und Eiern wichtig. Bei Brot und Backwaren sind es 83 Prozent, bei Fleisch und Wurstwaren 78 Prozent und bei Milchprodukten 71 Prozent. 68 Prozent achtet beim Einkauf auf die vom Ministerium eingeführte Kennzeichnung "Regionalfenster".

54 Prozent der Befragten achten zudem auf Inhaltsstoffe oder den Kaloriengehalt eines Produkts. Der Preis spielt
für 48 Prozent eine Rolle beim Einkauf, das gilt vor allem für Jüngere von 14 bis zu 29 Jahren: Unter ihnen geben 60 Prozent an, sehr auf den Preis zu achten. Die Marke spielt beim Kauf von Lebensmitteln für 38 Prozent eine Rolle.

Mit Blick auf die Nachhaltigkeit sei erfreulich, dass fast 90 Prozent der Verbraucher abgelaufene Produkte darauf überprüfen, ob sie doch noch genießbar sind, so das Ministerium. 2016 waren es erst 67 Prozent.

Fleischkonsum geht zurück – Tierwohl gewinnt an Bedeutung

86 Prozent der Befragten wäre ein staatliches, unabhängiges Tierwohlkennzeichen wichtig oder sehr wichtig. Für mehr Tierwohl wären Verbraucher weiter bereit, mehr zu zahlen. Der Verzehr von Fleisch und Wurst nimmt beim täglichen Konsum mit 26 Prozent ab (2015: 34 Prozent). Zehn Prozent bezeichnen sich als Vegetarier, zwei Prozent als Veganer. 88 Prozent der Befragten verzichten also nicht auf Fleisch.

Der Hauptgrund für den Kauf vegetarischer oder veganer Alternativprodukte ist Neugier – 71 Prozent der Befragten nennen diesen Grund. Bei den 14- bis 29-Jährigen sind es sogar 83 Prozent. 59 Prozent greifen aufgrund des Tierwohls und 54 Prozent aus Umwelt- und Klimaschutzgründen zu den fleischlosen Alternativen. Insgesamt kann man sagen: Die Akzeptanz von vegetarischen oder veganen Alternativen ist sehr stark altersabhängig. Jüngere greifen öfter zu. 74 Prozent der Verbraucher über 60 Jahre geben dagegen an, noch nie solche Produkte eingekauft zu haben.

Ernährung soll gesund sein

Für 91 Prozent der Befragten muss Essen gesund sein.

Bei der Orientierung soll der Nutri-Score helfen. Bereits 177 deutsche Unternehmen mit 326 Marken haben sich für die Verwendung des Nutri-Score registriert. Bei 45 Prozent derjenigen, die den Nutri-Score schon einmal auf der Verpackung wahrgenommen haben, beeinflusste die Bewertung ihre Entscheidung zum Einkauf. Auch auf den Zusatz von Zucker in verarbeiteten Lebensmitteln und Fertigprodukten wird vermehrt geachtet: 83 Prozent befürworten es, dass Fertigprodukten weniger Zucker zugesetzt wird, auch wenn die Produkte dann nicht mehr so süß schmecken.

83 Prozent der Befragten vertrauen in die Sicherheit der Lebensmittel in Deutschland: ein Anstieg von neun Prozentpunkten gegenüber dem Vorjahr.

Über den Ernährungsreport 2021

Im Auftrag des Bundesministeriums für Ernährung und Landwirtschaft (BMEL) hat das Meinungsforschungsinstitut forsa von Januar bis Februar 2021 rund 1.000 Bundesbürgerinnen und -bürger ab 14 Jahren telefonisch zu ihren Ess- und Einkaufsgewohnheiten befragt – bereits zum sechsten Mal seit 2015. Die wichtigsten Ergebnisse sind im Ernährungsreport 2021 zusammengefasst.

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(vg) 27.05.2021



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vg 27.05.2021