ANZEIGE

ANZEIGE

Die Sportbegeisterung kehrt zurück

Trainingshäufigkeiten in verschiedenen Zeiträumen in Europa - Quelle: Deloitte
Trainingshäufigkeiten in verschiedenen Zeiträumen in Europa - Quelle: Deloitte

Sportbegeisterte standen während der Corona-Pandemie oftmals vor verschlossenen Türen. Fitnesstudios und Schwimmbäder waren zum Beispiel geschlossen und auch die Möglichkeiten des Vereins- und Breitensports waren stark eingeschränkt. Wenig überraschend hat die Trainingshäufigkeit während der Pandemie deshalb abgenommen. Der Anteil der Menschen, die mehrmals pro Woche trainierten, sank im Vergleich zu vor der Pandemie von 49 auf 43 Prozent. Diese Entwicklung konnte in allen europäischen Ländern beobachtet werden – mit Ausnahmen von Ländern, in denen es weniger Einschränkungen gab wie Schweden.

Das zeigt die Sports Retail Study von Deloitte, München. Dafür wurden im Februar und März 2021 über 11.000 Menschen in 20 europäischen Ländern zu ihrem Sportverhalten und -konsum vor, während und nach (erwartet) der Pandemie befragt. In Deutschland haben 750 Personen teilgenommen.

Alters- und länderübergreifend gilt dabei: Je stärker die Rückgänge des Trainingspensums waren, desto mehr sportliche Aktivität haben sich die Befragten für die Zeit nach der Pandemie vorgenommen. In der Mehrzahl der befragten Länder werden nach der Pandemie Aktivitätsniveaus erwartet, die über dem Niveau vor der Pandemie liegen.

Sportfans verbringen mehr Zeit mit Sportunterhaltung

Manche Sportfans haben versucht, sich mit Medienkonsum über das fehlende Training hinwegzutrösten. Im Durschnitt gaben 35 Prozent der Befragten an, während der Pandemie mehr Sportunterhaltung konsumiert zu haben, die Mehrheit von ihnen verbrachte sogar mindestens eine zusätzliche Stunde pro Woche mit Sportschauen. In Deutschland liegt der Wert mit 29 Prozent etwas niedriger. Spitzenreiter ist Rumänien, hier gab knapp die Hälfte der Befragten (47 Prozent) an, in der Pandemie mehr Sportunterhaltung zu konsumieren.

Generell gilt, vor allem Befragte, die vorher schon viel Zeit mit Sportunterhaltung verbracht haben (mehr als sechs Stunden wöchentlich), haben ihr Konsumverhalten nochmal gesteigert. 44 Prozent der Vielnutzer haben während der Pandemie mehr Sportunterhaltung konsumiert als vorher.

Betrachtet man die verschiedenen Altersklassen wird eine klare Tendenz deutlich: Je jünger die Befragten, desto mehr nahm der Sportunterhaltungskonsum während der Pandemie zu. So gaben rund 48 Prozent der 16- bis 24-Jährigen an, während der Pandemie mehr Zeit mit Sportunterhaltung verbracht zu haben. Dahingegen betrug dieser Wert in der Altersklasse ab 65 Jahren vergleichsweise geringe 27 Prozent. Jedoch gilt dieselbe Tendenz auch für eine Abnahme des Konsums: Unter den jungen Befragten reduzierten rund zehn Prozent die Zeit, die sie mit Sportunterhaltung verbrachten. Bei den über 65-Jährigen waren es vier Prozent.

Sportgeschäfte dürfen optimistisch in die Zukunft blicken

Der Blick auf die Ausgaben für Sportkleidung und -equipment zeigt, dass geschlossene Fitnessstudios nur für wenige Konsumenten ein Anreiz waren, in ein Home-Gym zu investieren. 30 Prozent der Befragten gaben an, in den vergangenen Monaten aufgrund ihrer verringerten Aktivität weniger für Sportkleidung und -ausrüstung ausgegeben zu haben. Bei Teamsportlern liegt der Wert mit 34 Prozent sogar noch etwas höher.

"Wer weniger Sport treibt, benötigt auch weniger Ausrüstung oder Sportkleidung. Die Einschränkungen im Einzelhandel sorgten außerdem dafür, dass die Konsumenten während der Pandemie auf den Online-Handel ausweichen mussten", so Karsten Hollasch, Partner und Leiter des Consumer Business bei Deloitte. "Doch die Prognose für den stationären Handel ist positiv. Genau wie vor der Pandemie plant jeder zweite Konsument in Zukunft wieder im Sportgeschäft einkaufen zu wollen. Qualität und Passgenauigkeit sind bei Sportkleidung und Ausrüstung besonders wichtig, deshalb schätzen Konsumenten die fachliche Beratung sowie die Möglichkeit, die Produkte an- und ausprobieren zu können."

Der Großteil der Befragten erwartet, nach der Pandemie wieder zu ihrem ursprünglich präferierten Kaufkanal zurückzukehren - Quelle: Deloitte

Die Studie finden Sie hier.

Weitere Artikel zum Thema Sport

  1. Ex-Nationalspieler Ballack tritt für Sketchers an
  2. Hans Meier-Kortwig, GMK: "Hybride Formate werden sich für Sport-Events etablieren"
  3. Hertha BSC verkündet neuen Hauptsponsor
    Michael Frohoff, Kruger Media: "Der Sport ändert sich fundamental"
  4. Fußball-Europameisterschaft: Je nach Branche unterschiedliche Effekte erwartet
  5. Christoph Becker, Artus Interactive: "Aufgeblähte Wettbewerbe werden als Geldmacherei entlarvt"
  6. Peter Kiefer, Punch: "Das Risiko von Skandalen bei Großveranstaltungen ist größer geworden"


zurück

(vg) 17.06.2021



zurück

vg 17.06.2021