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Start-up-Gründungen: So sieht es in Deutschland aus

In den westdeutschen Bundesländern wird am häufigsten gegründet - Quelle: RKW
In den westdeutschen Bundesländern wird am häufigsten gegründet - Quelle: RKW

Wie hoch ist die Gründungsquote in Deutschland? Wo sind die Gründungskompetenzen und der Mut für den Schritt in die Selbständigkeit am ausgeprägtesten? Wie werden die regionalen Gründungschancen von der Bevölkerung jeweils eingeschätzt? Antworten liefert der Global Entrepreneurship Monitor (GEM) Länderbericht Deutschland 2020/21 des RKW Kompetenzzentrums, Eschborn, in Kooperation mit dem Institut für Wirtschafts- und Kulturgeographie der Leibniz Universität Hannover.

Die Analyse des Gründungsgeschehens in Deutschland zeigt, dass im von der Covid-19-Pandemie geprägten Jahr 2020 in Ostdeutschland die Gründungsquote deutlich geringer ausfällt als in Westdeutschland. Berlin hat eine höhere Gründungsquote als der Durchschnitt der ostdeutschen Bundesländer und eine etwas niedrigere als die westdeutschen Bundesländer. Das unterschiedliche Abschneiden liegt jedoch nicht an größeren Unterschieden im Wissen, den Fähigkeiten und den Erfahrungen, welche für den Schritt in die Selbständigkeit notwendig sind, begründet. Die Selbsteinschätzung der Befragten bezüglich dieser Gründungsfähigkeiten ist in allen drei Teilen Deutschlands ähnlich gut ausgeprägt. Jedoch werden die regionalen Gründungschancen in Ostdeutschland geringer eingeschätzt und die Angst vor dem Scheitern einer Gründung ist ausgeprägter.  

In den westdeutschen Bundesländern wird am häufigsten gegründet

Die Gründungsquote ist 2020 in Ostdeutschland deutlich geringer als in Westdeutschland und in Berlin. So haben im Osten zwei Prozent der Bevölkerung zwischen 18 und 64 Jahren während der letzten dreieinhalb Jahre ein Unternehmen gegründet, oder waren dabei eine solche Gründung vorzubereiten. In Westdeutschland und in Berlin sind es mit 5,3 und 4,8 Prozent deutlich mehr Gründungspersonen.

Es besteht in 2020 nur ein vergleichsweise eher geringer Unterschied zwischen der Einschätzung der Gründungsfähigkeiten in Ostdeutschland, Westdeutschland und Berlin. Die Tatsache, dass in allen drei Teilen Deutschlands nach der Selbsteinschätzung bei rund 40 Prozent der Befragten das Wissen, die Fähigkeiten und die Erfahrungen, welche für den Schritt in die Selbständigkeit notwendig sind, vorliegen, ist laut RKW ein sehr positives Ergebnis.

In Westdeutschland und Berlin werden mehr regionale Gründungschancen gesehen

Der Mut zum Schritt in die Selbständigkeit ist in Ostdeutschland geringer ausgeprägt - Quelle: RKW

Die Einschätzung der Gründungschancen ist in Deutschland im durch die Covid-19-Pandemie geprägten Jahr 2020 im Vergleich zum Vorjahr gesunken. Ein vergleichbarer Effekt lässt sich auch in vielen anderen GEM-Ländern mit hohem Einkommen feststellen. In Westdeutschland sehen 2020 insgesamt 28 Prozent der Personen im erwerbsfähigen Alter gute Gründungschancen in ihrer Region. In Berlin ist der Wert mit 27,4 Prozent nahezu identisch. In Ostdeutschland sehen dagegen lediglich knapp 19 Prozent der Menschen gute Gründungschancen in ihrem regionalen Umfeld.

In Westdeutschland und Berlin würde sich rund die Hälfte der Befragten im erwerbsfähigen Alter nicht durch die Angst vor dem Scheitern von einer Gründung abhalten lassen. In Ostdeutschland sind die Menschen dagegen deutlich risikoscheuer – der Unterschied beträgt etwas mehr als zehn Prozent.

In Deutschland wurden für den GEM zwischen Juni bis Oktober 2020 insgesamt 3.003 Personen telefonisch befragt. Der GEM Länderbericht Deutschland 2020/21 steht hier zum Download zur Verfügung.

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(vg) 22.10.2021



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