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Junge Menschen essen weniger Fleisch

Am Thema Fleischkonsum scheiden sich die Geister. Ein Drittel (35%) der Bundesbürger gibt aber an, grundsätzlich nicht auf Fleisch verzichten zu wollen. Die Zahl derjenigen, die täglich mittags Fleisch auf dem Teller haben, ist mit 4,1 Prozent ziemlich klein. Stattdessen setzen die meisten Deutschen auf ein gemischtes Modell: So gibt ein Drittel (30,5%) an, drei- bis viermal pro Woche mittags Fleisch zu essen, ein weiteres Drittel (29,4 %) konsumiert ein- bis zweimal pro Woche Gerichte wie Schnitzel, Würstchen oder Geschnetzeltes. Und bei einem Viertel (24,5 %) kommt Fleisch selten oder nie auf den Tisch. Das zeigen die Ergebnisse des Rabobank Food Navigators.

Was den mittäglichen Fleischkonsum angeht, sind die 18- bis 29-Jährigen am ehesten bereit, zu verzichten: 37,9 Prozent geben an, selten oder nie mittags Fleisch zu essen. Bei den Studenten sind es sogar zwei Drittel (62,8%), die selten oder nie Fleisch auf dem Teller haben – damit sind sie die Gruppe mit der größten Bereitschaft zum Verzicht. Nur 0,6 Prozent von ihnen essen täglich Fleisch. Die über 65-Jährigen stellen dagegen beim moderaten Fleischgenuss die größte Gruppe – ein Drittel (33,1%) der Großelterngeneration hat ein- bis zweimal pro Woche Fleisch auf dem Mittagstisch, während sich nur 2,8 Prozent täglich dafür entscheiden.

Familien mit Kindern kochen fleischlastig

Beim Blick auf die Familien zeigt sich, dass in Haushalten mit Kindern mittags tendenziell mehr Fleisch gegessen wird als in kinderlosen Haushalten. Während bei den Kinderlosen ein Viertel (25%) selten oder nie Fleisch konsumiert, leben bei den Familien nur 18,8 Prozent fleischlos. Auf der anderen Seite wird in doppelt so vielen Familien (7,1%) täglich Fleisch zu Mittag gegessen wie in kinderlosen Haushalten (3,3%). Ein ähnliches Bild zeigt sich beim Familienstand – während Ledige (34,9%) und Geschiedene (29,2%) zu je knapp einem Drittel fast immer oder immer auf Fleisch verzichten, sind es bei den Verheirateten nur 19,8 Prozent.

Ledig oder nicht, Männer liegen beim Fleischkonsum vorne: 7,1 Prozent der Männer essen täglich mittags Fleisch, bei den Frauen ist es ein Prozent. Dagegen verzichten mit 28,2 Prozent mehr Frauen fast oder immer mittags auf Fleisch (Männer: 20,8%).

Gesundheit vor Tier- und Klimaschutz

Im Bundesdurchschnitt geben die meisten Befragten (36,8%) gesundheitliche Gründe für den Verzicht auf Fleisch beim Mittagessen an. Tierschutz steht mit 28,2 Prozent an zweiter Stelle, gefolgt von Klimaschutz (22%). Preis (8,7%), Geschmack (9,9%) oder bessere Alternativen (14,7%) spielen eine eher untergeordnete Rolle.

Dabei sind die Gründe generationenabhängig: Je jünger die Befragten, desto wichtiger ist ihnen Tier- und Klimaschutz. 57,7 Prozent der 18- bis 29-Jährigen und 56,5 Prozent der Studierenden verzichten zugunsten des Tierwohls mittags auf Fleisch, aus Gründen des Klimaschutzes sind es 52,4 Prozent bei den 18- bis 29-Jährigen und 48,6 Prozent bei den Studierenden. Für die Älteren ist die Gesundheit wichtiger: So entscheiden sich die über 65-Jährigen besonders oft aus gesundheitlichen Gründen (34,8%) gegen übermäßigen Fleischkonsum, bei den 50- bis 64-Jährigen sind es 35,8 Prozent.

Über die Studie

Für die Erhebung der Daten kooperiert die Rabobank, Frankfurt, mit dem Marktforschungsanbieter Civey. Die Umfragen werden online durchgeführt. Dafür wurden am 27. und 28. Oktober mehr als 2.990 Teilnehmer*innen befragt.

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vg 10.11.2021