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Susanne Kunz, OWM: "Wir müssen in Chancen denken"

Susanne Kunz ist seit dem 1. März 2021 Geschäftsführerin der Organisation Werbungtreibende im Markenverband in Berlin. Zuletzt war sie als Senior Brand Director Media bei Procter & Gamble tätig - Quelle: P&G
Susanne Kunz ist seit dem 1. März 2021 Geschäftsführerin der Organisation Werbungtreibende im Markenverband in Berlin. Zuletzt war sie als Senior Brand Director Media bei Procter & Gamble tätig - Quelle: P&G

Die Anforderungen an die Mediaplanung steigen. Susanne Kunz, Geschäftsführerin der Organisation Werbungtreibende im Markenverband (OWM) in Berlin, sagt, was die Hauptherausforderungen sind, wie es gelingen kann, den Werbemarkt gemeinsam zu gestalten, und wieso Werbung ein zentraler Treiber für mehr Nachhaltigkeit ist.

markenartikel: Sie sind seit März 2021 Geschäftsführerin der Geschäftsführerin der Organisation Werbungtreibende im Markenverband. Was hat Sie an der Position gereizt?
Susanne Kunz: Der Mediamarkt, den ich ja schon sehr lange kenne, steht wieder einmal vor einem großen Umbruch. Der Start des Privatfernsehens in den 1980ern hat damals für große Veränderungen gesorgt. Aber das, was wir jetzt mit Blick auf Themen wie Internationalisierung, Digitalisierung und Legislative erleben, wird für die nächsten Jahre richtungweisend sein und definieren, in welche Richtung sich unsere Branche in den kommenden Jahren bewegt. Jetzt werden die Standards für die Zukunft gesetzt. Deshalb müssen wir auf die Werbung aufpassen.

markenartikel: Auf die Werbung "aufpassen" – wie meinen Sie das?
Kunz: Es geht um ein grundsätzliches Reframing. Wenn ich sehe, wie kritisch und negativ Werbung derzeit gesehen wird, bereitet mir das Sorgen. Werbung ist wunderbar innovativ! Sie treibt die gesellschaftliche und die wirtschaftliche Entwicklung voran, schafft Arbeitsplätze und ist Vorreiter mit Blick auf die Digitalisierung und das Thema Nachhaltigkeit. Stellen Sie sich einmal vor, was passiert, wenn man nicht mehr werben darf. Wie wollen Sie die Menschen dann noch kommunikativ erreichen und zum Beispiel Lösungsstrategien zum Thema Sustainability aufzeigen? Ich glaube, wir müssen zusammen daran arbeiten, der Werbung wieder den Stellenwert zu geben, den sie verdient.

markenartikel: Die Werbung also auch als Treiber von Nachhaltigkeit?
Kunz: Aber ja! Werbung hat meiner Meinung nach großes Potenzial, die Gesellschaft zu beeinflussen und Verhaltensweisen positiv zu verändern. Vor zehn Jahren war die Kommunikation noch deutlich kommerzieller. Heute nutzen Markenunternehmen ihre Kampagnen, um ihre Positionierung und ihre Werte deutlich zu machen. Das Thema Nachhaltigkeit ist hier nur ein Beispiel, das über Kommunikation getrieben wird. Das ist eine riesige Chance, die Menschen zu erreichen und ein Umdenken in der Gesellschaft anzustoßen. Wichtig dabei ist, dass Werbung transparent und nachvollziehbar ist.

markenartikel: In der Tat stehen sonst schnell Greenwashing-Vorwürfe im Raum…
Kunz: Wir reden viele Entwicklungen tot. Zum Beispiel Targeting. Da wird viel diskutiert, wie »schrecklich« das alles sei. Dabei übersehen wir die Chancen, die Werbung für unsere Gesellschaft bereithält. Das sollten wir ändern und stärker hervorheben, dass Werbung Positives bewirken kann. Das ist auch wichtig, um Nachwuchskräfte für unsere Branche zu finden. Wir brauchen tolle Talente, damit sich unsere Industrie weiter nach vorn entwickeln kann. Deshalb müssen wir in Chancen denken, nicht in Risiken. Ich bin seit fast 30 Jahren im Mediabereich tätig und habe viel Motivierendes erlebt – von Marken, die es wirklich ernst meinen. Schwarze Schafe gibt es natürlich immer. Aber der Markt insgesamt ist großartig, vielfältig und kreativ. Darauf müssen wir uns konzentrieren.

Was die OWM tut, um die Mitglieder beim Thema Sustainability zu unterstützen, welche zentralenThemen künftig bei der OWM im Fokus stehen und warum Joint Industry Committees wie Agma, Agof und AGF weiter eine Daseinsberechtigung haben, lesen Sie im vollständigen Interview in markenartikel 11/2021. Zur Bestellung geht es hier.



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(vg) 25.11.2021



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vg 25.11.2021