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Corona führt zu einem nachhaltigen Digitalisierungsschub der Wirtschaft

Digitalisierungsschub in der Wirtschaft wird Pandemie überdauern - Quelle: Bitkom
Digitalisierungsschub in der Wirtschaft wird Pandemie überdauern - Quelle: Bitkom

Der durch die Corona-Krise ausgelöste Digitalisierungsschub in der Wirtschaft wird die Pandemie überdauern. Eingeleitete Maßnahmen werden mehrheitlich beibehalten oder sogar noch ausgeweitet. Zugleich setzen sich die Unternehmen verstärkt mit der Nutzung wichtiger digitaler Technologien. Das sind Ergebnisse einer repräsentativen Umfrage unter 602 Unternehmen ab 20 Beschäftigten in Deutschland im Auftrag des Digitalverbands Bitkom, Belrin, die von Ende September bis Ende Oktober 2021 durchgeführt wurde.

Corona hat Digitalisierung in vielen Unternehmensbereichen beschleunigt

Neun von zehn Unternehmen (92 Prozent) geben an, dass durch die Corona-Pandemie die Digitalisierung im eigenen Unternehmen an Bedeutung gewonnen hat, vor einem Jahr lag der Anteil bei 84 Prozent. Und sogar 94 Prozent sehen einen Bedeutungszuwachs der Digitalisierung für die deutsche Wirtschaft insgesamt (2020: 86 Prozent). Mit 34 Prozent sehen sich verglichen mit dem Vorjahr (27 Prozent) wieder mehr Unternehmen als Vorreiter bei der Digitalisierung. Zwei Drittel (65 Prozent) sehen sich eher als Nachzügler (2020: 71 Prozent), aber keines (2020: 1 Prozent) meint, den Anschluss verpasst zu haben.

Das spiegelt sich auch einer Vielzahl konkreter Digitalisierungsmaßnahmen wider, die aufgrund der Corona-Pandemie angegangen oder intensiviert wurden. So haben 92 Prozent Videokonferenzen statt persönlicher Treffen neu eingeführt oder ausgeweitet, drei Viertel (74 Prozent) Tools zur digitalen Zusammenarbeit und rund zwei Drittel (63 Prozent) haben zusätzliche Hardware angeschafft. Prozesse wurden häufig digitalisiert, etwa indem digitale Dokumente statt Papier (66 Prozent) oder digitale Signaturen statt der handschriftlichen Unterschrift (60 Prozent) genutzt werden. 60 Prozent entwickeln digitale Geschäftsmodelle und 41 Prozent haben Beratungen zur Digitalisierung genutzt. Im Personalbereich haben 81 Prozent Homeoffice ausgeweitet oder neu eingeführt, 61 Prozent setzen auf die Weiterbildung der Beschäftigten zu Digitalthemen, rund jedes Zweite (48 Prozent) hat Recruiting und Onboarding digitalisiert und 17 Prozent Digitalisierungs-Experten eingestellt.

Wer Digital-Projekte in der Pandemie gestartet hat, hält zumeist an ihnen fest

Die große Mehrheit der Unternehmen will auch künftig an ihren durch Corona angestoßenen Projekten zur Digitalisierung festhalten oder diese ausweiten. So wollen fast alle Unternehmen (97 Prozent), die in der Pandemie digitale Signaturen verwendet haben, diese weiter oder sogar verstärkt nutzen. Beim Einsatz digitaler Dokumente statt Papier beträgt der Anteil 95 Prozent, ebenso bei der Weiterbildung der Beschäftigten zu Digitalthemen. 87 Prozent bleiben Kollaborationstools treu, 82 Prozent der Neueinstellung von Digital-Expertinnen und -Experten und 80 Prozent setzen weiter auf Beratungen zur Digitalisierung. Jeweils drei Viertel entwickeln ihre digitalen Geschäftsmodelle weiter (75 Prozent) oder nutzen digitale Tools für das Recruiting (74 Prozent), zwei Drittel sind es bei der Anschaffung neuer Hardware (69 Prozent) und dem Einsatz von Videokonferenzen statt persönlicher Treffen (68 Prozent).

Allein beim Homeoffice zeigt sich ein anderer Trend: Hier wollen nur 27 Prozent an den Corona-Regelungen festhalten oder diese ausweiten, aber 71 Prozent wollen sie ganz oder teilweise wieder zurücknehmen.

Unternehmen beschäftigen sich verstärkt mit Technologien wie Big Data, IoT und KI

Der coronabedingte Digitalisierungsschub sorgt zudem für eine stärkere Beschäftigung mit entscheidenden digitalen Technologien in der deutschen Wirtschaft. So geben inzwischen drei Viertel (73 Prozent) an, Big Data zu nutzen oder den Einsatz zu planen oder zu diskutieren. Vor zwei Jahren waren es erst 59 Prozent. Das Internet of Things, das insbesondere bei der vernetzten Produktion wichtig ist, beschäftigt zwei Drittel (65 Prozent) gegenüber 44 Prozent 2019. Für jeweils rund die Hälfte sind 3D-Druck (54 Prozent, 2019: 43 Prozent), der neue Mobilfunkstandard 5G (53 Prozent, 2019: 32 Prozent) und Virtual bzw. Augmented Reality (50 Prozent, 2019: 32 Prozent) ein Thema. Jedes dritte Unternehmen (34 Prozent) setzt sich mit Künstlicher Intelligenz auseinander oder nutzt KI-Technologien – verglichen mit 12 Prozent 2019 ist das der deutlichste Anstieg. Autonome Fahrzeuge spielen in 30 Prozent der Unternehmen eine Rolle (2019: 17 Prozent).

Dagegen stagniert die Beschäftigung mit der Blockchain (4 Prozent, 2019: 6 Prozent).

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