Werbeindustrie wächst stark: Alphabet, Meta und Amazon im Höhenflug

Die weltweite Werbeindustrie wächst offenbar deutlich schneller als bisher angenommen: Statt der im Juni 2021 prognostizierten +19,2 Prozent wird die globale Werbebranche 2021 voraussichtlich um +22,5 Prozent (ohne politische Werbung in den USA) zulegen. Und auch für 2022 sehen die aktuellen Prognosen mit vorausgesagten Steigerungen um +9,7 Prozent (ohne politische Werbung in den USA) inzwischen besser aus, als noch im vorigen Juni angenommen (+8,8 Prozent), so erste Prognosen über die globalen Werbeausgaben 2021/22, die der neue „This Year, Next Year“-Marketing- und Media-Ausblick der GroupM enthält.

Betrachtet man dabei die zehn wichtigsten Werbemärkte in den nächsten fünf Jahren, wird sich das Wachstum im mittleren bis hohen einstelligen Bereich einpendeln: Deutschland, Frankreich, Australien und die USA werden im Durchschnitt um +4 bis 5 Prozent pro Jahr wachsen. Für Indien, Großbritannien, Brasilien, Kanada, Japan und China wird ein durchschnittliches jährliches Wachstum von +6 bis 8 Prozent prognostiziert.

Das stärkste Zugpferd des globalen Werbemarktes ist und bleibt Digital Media. Bis Ende 2021 prognostizieren die Experten der GroupM ein Wachstum der digitalen Media Spendings um +30,5 Prozent. Der Anteil der digitalen Werbung an den Gesamtspendings steigt von +60,5 Prozent im Jahr 2020 auf +64,4 Prozent in 2021. Die Branchenriesen Alphabet, Meta und Amazon halten dabei einen Anteil von 80 bis 90 Prozent am weltweiten Gesamtvolumen.

Neben dem Digitalmarkt erweisen sich bei den weltweiten Ad Spendings vor allem Out-of-Home (OOH)- und Audio-Werbung als wichtige Treiber. Für die Außenwerbung wird ein Wachstum von +17,1 Prozent in 2021 und +14,9 Prozent in 2022 erwartet. Im Audio-Bereich stehen die Wachstumsprognosen für 2021 bei +15,6 Prozent und bei +6,4 Prozent in 2022.

Fernsehwerbung wird sich den Experten zufolge in 2021 um +11,7 % verbessern. Angesichts des Rückgangs von -13,7 Prozent im Jahr 2020 dürfte die Branche jedoch erst 2023 wieder das Niveau von 2019 erreichen. Connected TV (CTV) wird dabei bereits im Jahr 2022 etwa zehn Prozent der gesamten Fernsehwerbung ausmachen (17 Mrd. US-Dollar von insgesamt 171 Mrd. US-Dollar) und sich bis 2026 voraussichtlich verdoppeln.