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In Krisenbranchen fürchtet jedes vierte Unternehmen um seine Existenz

Die Sorgen der Unternehmen wachsen aufgrund der Omikrom-Welle derzeit wieder. In den Krisenbranchen wie Gastronomie, Tourismus oder Unterhaltung befürchtet jedes vierte Unternehmen, aufgeben zu müssen. In diesen Branchen stieg die Ausfallwahrscheinlichkeit auf 22,5 Prozent (plus 2,0 Punkte). Das belegt der Januar-Bericht des German Business Panel (GBP). Dabei schien der langanhaltende Rückgang der Unternehmensgewinne während der Pandemie im Oktober 2021 zunächst beendet. Nur zwei Monate später schwächte sich die Wachstumdynamik aber deutlich ab: Angesichts der vierten Coronawelle, anhaltender Lieferengpässe und der politischen Forderungen nach weiteren Lockdowns rutschten die Unternehmensgewinne deutlich ab und erreichten im Dezember 2021 sogar einen niedrigeren Stand als im ersten Jahr der Pandemie (-3,42 Prozent im Vergleich zum Vorjahresmonat).

Die Unternehmenslenker gaben an, die rückläufige Entwicklung teilweise durch Preiserhöhungen wettmachen zu wollen: Fast zwei Drittel von ihnen (64,9 Prozent) plant, im neuen Jahr von Kunden und Lieferanten höhere Preise zu verlangen.

"Insbesondere im Einzelhandel und in der Industrie wollen Unternehmen ihre Preise heben und damit gestiegene Kosten in der Beschaffung ausgleichen. Energieträger wie Öl, aber auch beispielsweise Holz verteuerten sich in den letzten Monaten massiv. Diese Inflation reichen die Unternehmen nun weiter", berichtet Dr. Davud Rostam-Afschar, der akademische Leiter des GBP.

Zufriedenheit mit der 3G-Regel am Arbeitsplatz

Thema der aktuellen Umfrage war auch die neue 3G-Regel am Arbeitsplatz und die daraus resultierenden finanziellen Belastungen. Hier sind die Meinungen sehr gespalten: Während mehr als 40 Prozent der befragten Unternehmen die neue Vorschrift für sehr positiv halten, lehnt ein beträchtlicher Anteil (15 Prozent) die 3G-Regel vollständig ab. Dazu gehören vor allem kleine und durch die notwendigen Kontrollen auch finanziell belastete Unternehmen.

Auffällig ist der überdurchschnittlich hohe Anteil an Unternehmen des Baugewerbes und des Handels, die die 3G-Regel als sehr negativ betrachten. Hotels, Restaurants und Eventfirmen zeigen sich dagegen überdurchschnittlich zufrieden damit. Diese Regel scheint für sie eine akzeptable Lösung zur Vermeidung eines erneuten Lockdowns zu sein.

Über den GBP-Monitor

Das German Business Panel befragt monatlich mehr als 800 Unternehmen zur Unternehmenslage in Deutschland und erhebt dabei Daten zu erwarteten Umsatz-, Gewinn- und Investitionsänderungen, unternehmerischen Entscheidungen, der erwarteten Ausfallwahrscheinlichkeit in der Branche und der Zufriedenheit mit der Wirtschafspolitik. Zudem wird jeden Monat zu besonders aktuellen Fragen berichtet. Das German Business Panel ist ein langfristiges Befragungspanel des von der Deutschen Forschungsgemeinschaft (DFG) geförderten überregionalen Projektes 'Accounting for Transparency'.
 



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vg 18.01.2022