ANZEIGE

ANZEIGE

E-Mobilität: Verdopplung der E-Prämie sowie neue Modelle notwendig

Fast 150.000 Elektrofahrzeuge waren Ende 2018 in Deutschland zugelassen, davon rund 83.000 rein elektrisch. Im Vergleich zu 2016 ist dies eine Steigerung von 65 Prozent pro Jahr. Bis Ende dieses Jahres wird laut dem Fakten-Check Elektromobilität der Managementberatung Horváth & Partners die Marke von 250.000 Elektroautos auf deutschen Straßen durchbrochen.

Die bisherigen Maßnahmen reichen laut Horváth & Partners jedoch nicht aus, um das Erreichen des von der Bundesregierung ausgerufenen Ziel von einer Million Elektrofahrzeugen bis 2022 zu garantieren. "Bei der E-Mobilität fahren wir in Deutschland und in Gesamteuropa aktuell noch sprichwörtlich mit der angezogenen Handbremse", sagt Dr. Oliver Greiner, Studienleiter und Partner bei Horváth & Partners. Im vergangenen Jahr wurden lediglich acht neue reine Elektrofahrzeug-Modelle und -Varianten in den deutschen Markt eingeführt. Für 2019 rechnen die Experten mit mehr als zehn neuen Modellen, insbesondere im Segment der Oberklasse. Doch das reicht nach Greiners Einschätzung nicht. "Auch wenn die Modellvielfalt in den nächsten Jahren steigen wird - ein massentaugliches E-Portfolio hat bisher kein großer Hersteller im Programm oder zumindest angekündigt."

E-Prämie soll Schub geben

Um den Markt effektiv anzukurbeln, halten die Berater von Horváth & Partners eine Verdopplung der E-Prämie für unerlässlich. Anstatt mit bisher 2.000 Euro würde ein Elektroauto unter 30.000 Euro dann mit 4.000 Euro vom Bund gefördert.

"Der durchschnittliche Preisaufschlag für ein Elektroauto im Vergleich zum Verbrenner lag Ende 2018 auch unter Berücksichtigung der E-Prämie bei fast 30 Prozent, wie unser aktueller Fakten-Check zeigt. In Kombination mit Nachteilen wie der noch relativ geringen Reichweite ist diese Preisdifferenz momentan noch zu hoch, Autokäufer haben zu wenig Anreize", sagt Andreas Brauchle, Partner im Bereich Automotive bei Horváth & Partners.

Weiteres Tempo entscheidet über Wirtschaftlichkeit der deutschen Autoindustrie

Erst wenn das Millionenziel erreicht ist, also frühestens 2022, gehen die Berater davon aus, dass die angeschobenen Marktmechanismen automatisch greifen und Elektromobilität aus eigener Kraft die Verbrenner ersetzt. Mit den dann erzielbaren Skaleneffekten könnten die Automobilhersteller auch bei Elektrofahrzeugen auskömmliche Margen erzielen. Für die deutsche Automobilindustrie wäre dies zur Erfüllung der verschärften CO2-Vorgaben der EU sowie zum Erhalt ihrer internationalen Wettbewerbsfähigkeit von hoher Bedeutung. "Je früher der Schalter zum Massenmarkt umgelegt wird, desto besser für die hiesige Autoindustrie", so Greiner.

Über die Studie

Im Rahmen des Horváth & Partners Fakten-Check Elektromobilität analysieren die Berater jährlich die aktuelle Entwicklung wesentlicher Treibergrößen der E-Mobilität in Deutschland. Auf Grundlage konsolidierter Ist-Werte werden aktuelle Wachstumsraten auf die nächsten Jahre hochgerechnet und mit Zielwerten verglichen. Daraus werden Wahrscheinlichkeiten für das Erreichen relevanter Schlüsselgrößen im Markt für Elektromobilität ermittelt.



zurück

(vg) 28.06.2019



zurück

vg 28.06.2019