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Durschnittlicher Reifegrad des Handlungsraums je Ansatzpunkt über alle Unternehmen in Prozent des maximal verfügbaren Handlungsraums - Quelle: Stiftung Klimawirtschaft & Better Earth

Durschnittlicher Reifegrad des Handlungsraums je Ansatzpunkt über alle Unternehmen in Prozent des maximal verfügbaren Handlungsraums - Quelle: Stiftung Klimawirtschaft & Better Earth

Dekarbonisierung

Kaum Werbung für klimafreundliche Produkte

Klimaschutz prägt in hohem Maß die strategischen Entscheidungen von Unternehmen und wird zunehmend zum Erfolgsmesser für CEOs. So lautet das zentrale Ergebnis einer Studie der gemeinnützigen Stiftung Klimawirtschaft aus Berlin, die zahlreiche Unterstützer hat - von Aida Cruises über Deutsche Bahn bis hin zu Wacker Chemie - und der Nachhaltigkeitsberatung Better Earth, ebenfalls ansässig in Berlin. Über 50 Unternehmen aus verschiedenen Branchen wurden für die Studie zu etwa 100 Dekarbonisierungsmaßnahmen befragt.

Konkret hinterfragen laut der Studie fast 60 Prozent der beteiligten Unternehmen ihr Geschäftsmodell – den Kern ihres wirtschaftlichen Erfolgs – aus Klimaschutzgründen grundsätzlich. Die größte aktuelle Herausforderung bestehe darin, diesen erkannten Transformationsbedarf in aktives unternehmerisches Handeln zu übersetzen. Insbesondere auf der operativen Ebene schöpfen Unternehmen ihre Handlungsmöglichkeiten noch nicht ausreichend aus.

Eine große Aufgabe sehen viele Unternehmen in der Dekarbonisierung ihrer Lieferketten. Rund ein Drittel der Befragten hat ein Reduktionsziel für ihre Lieferant:innen gesetzt. Selbst fortgeschrittene Unternehmen berichten von Schwierigkeiten, die tatsächlichen Emissionen ihrer Lieferkette nachzuvollziehen und wirksame Programme zur Dekarbonisierung auf- und umzusetzen. Die Verankerung der Dekarbonisierung als Querschnittsthema in den Unternehmensstrukturen ist ein zentrales Thema.

Nachholbedarf bei Integration von Zielkennzahlen

Die Studie zeigt, dass bei der Integration von Zielkennzahlen zur Dekarbonisierung im Bereich Finanzen und Controlling großer Nachholbedarf besteht. Etwa Drittel der befragten Unternehmen gibt an, hierzu bisher keine besonderen Maßnahmen zu ergreifen. Ähnliches gilt auch für Marketing und Vertrieb. Weniger als die Hälfte betreibt besondere Werbung für klimafreundliche Produkte, nur etwa ein Drittel der befragten Unternehmen berät seine Kund:innen zu den Klimaimplikationen ihrer Kaufentscheidungen.

Um in diesen und weiteren Bereichen die Handlungsmöglichkeiten zur Dekarbonisierung auszuschöpfen, braucht es laut den Studienmachern branchenübergreifende Zusammenarbeit. Die beteiligten Unternehmen zeigen hier Offenheit: Insgesamt wurden bei der Befragung über 120 Angebote zur Erfahrungsweitergabe ausgesprochen und 190 Lernbedarfe und -wünsche identifiziert. Die Stiftung Klimawirtschaft will deshalb mit Better Earth eine Austauschplattform zum Thema unternehmerische Klimaneutralität schaffen.

Mehr Informationen über die Stiftung Klimawirtschaft unter: www.klimawirtschaft.org

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sl 17.06.2022