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Kooperation mit Geno

Unilever sucht Alternativen zu Palmöl und fossilen Brennstoffen

Der Konsumgüterhersteller Unilever mit Deutschlandsitz in Hamburg geht eine Partnerschaft mit dem in San Diego ansässigen Biotechnologieunternehmen Geno ein. Gemeinsam werde man 120 Millionen US-Dollar (114 Millionen Euro) in ein neues Projekt investieren, das pflanzliche Alternativen zu Rohstoffen wie Palmöl und fossilen Brennstoffen kommerzialisieren soll, die zur Herstellung von Reinigungsmitteln für Haushalts-, Schönheits- und Körperpflegeprodukte verwendet werden.

So wolle man seine Lieferketten stärken, wettbewerbsfähige Alternativen schaffen und die Abhängigkeit von Rohstoffen, die starken Schwankungen unterliegen können, verringern, so Unilever. Geno habe bereits einen Fermentationsprozess entwickelt, der Zucker verwendet, um Mikroorganismen in einen Inhaltsstoff umzuwandeln, der für die Herstellung wichtiger Reinigungsmittel, sogenannter Tenside, benötigt wird. Diese sind ein wesentlicher Bestandteil aller Reinigungsprodukte in der Haushalts-, Körperpflege- und Schönheitsindustrie und sorgen dafür, dass sie schäumen, aufschäumen und Schmutz lösen. Bis dato würden sie überwiegend aus fossilen Brennstoffen und Palmöl hergestellt und es gebe nur wenige brauchbare Alternativen. Das wollen Unilever und Geno nun ändern.

Richard Slater, Leiter Forschung und Entwicklung bei Unilever: "Die Biotechnologie hat das Potenzial, die Beschaffung unserer reinigenden Inhaltsstoffe zu revolutionieren und sicherzustellen, dass Unilever ein zukunftsfähiges Unternehmen ist - für Verbraucher, Aktionäre und den Planeten, den wir alle teilen. Das bedeutet, dass wir unser Geschäft weiter ausbauen können, ohne auf Palmöl oder Derivate fossiler Brennstoffe angewiesen zu sein, und gleichzeitig unsere Lieferketten durch den Zugang zu alternativen Inhaltsstoffen widerstandsfähiger machen können."

Für Unilever, einen der größten Seifen- und Waschmittelhersteller der Welt, ist dies nach eigenen Angaben die bisher größte Investition in biotechnologische Alternativen zu Palmöl. Dieses werde zwar weiterhin ein wichtiger Rohstoff für das Unternehmenbleiben, doch könnten diese alternativen Inhaltsstoffe eine wachsende Rolle bei der Diversifizierung der Lieferketten spielen, um Nachhaltigkeit, Kosteneffizienz und Transparenz zu fördern. Erste Schätzungen haben gezeigt, dass Unternehmen den CO2-Fußabdruck von aus Palmöl gewonnenen Inhaltsstoffen mit der technologiebasierten, pflanzlichen Alternative von Geno um bis zu 50 Prozent reduzieren könnten.

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vg 17.06.2022