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Die meisten Tochterunternehmen meldepflichtiger deutscher Unternehmensgruppen außerhalb Detuschlands befinden sich laut Analyse in den Vereinigten Staaten - Quelle: Eurogeographics/Statistisches Bundesamt

Die meisten Tochterunternehmen meldepflichtiger deutscher Unternehmensgruppen außerhalb Detuschlands befinden sich laut Analyse in den Vereinigten Staaten - Quelle: Eurogeographics/Statistisches Bundesamt

Wirtschaftsergebnis

Bilanz multinational tätiger Firmen

Multinational tätige deutsche Unternehmensgruppen haben im Jahr 2018 weltweit insgesamt 360 Milliarden Euro vor Steuern erwirtschaftet. Dies geht aus der Auswertung der länderbezogenen Berichte (Country-by-Country-Reports) der Unternehmensgruppen hervor, die das Statistische Bundesamt (Destatis) mit Sitz in Wiesbaden erstmals veröffentlicht.

Konkret wurden für das Jahr 2018 wurden die Berichte von 387 meldepflichtigen deutschen Unternehmensgruppen ausgewertet, die 15.714 Tochterunternehmen in Deutschland und 33.742 Tochterunternehmen weltweit hatten. Davon waren laut Destatis 18.710 Tochterunternehmen innerhalb Europas (ohne Deutschland) ansässig. Nach Staaten waren die meisten Tochterunternehmen außerhalb Deutschlands in den Vereinigten Staaten (4.282), im Vereinigten Königreich (2.567), Frankreich (1.650), China (1.646) und den Niederlanden (1.556) vertreten. Im Zuge des russischen Angriffskriegs in der Ukraine rückte zuletzt auch die wirtschaftliche Tätigkeit deutscher Unternehmen in der Russischen Föderation in den Fokus: Die erfassten Unternehmensgruppen hatten 531 Tochterunternehmen in Russland. Zum Vergleich: In der Ukraine waren die Unternehmensgruppen mit 160 Tochterunternehmen aktiv.

Der überwiegende Anteil der Tochterunternehmen war im Verarbeitenden Gewerbe (43,7 %) tätig. Die Schwerpunkte der übrigen Tochterunternehmen verteilten sich auf die Wirtschaftszweige "Erbringung von freiberuflichen, wissenschaftlichen und technischen Dienstleistungen (13,5 %)", "Handel; Instandhaltung und Reparatur von Kraftfahrzeugen" (10,4 %), "Erbringung von Finanz- und Versicherungsdienstleistungen" (10,0 %) und auf übrige Wirtschaftszweige (22,5 %).

Weltweit Umsatzerlöse in Höhe von 4,6 Billionen Euro

Weltweit beschäftigten die erfassten multinationalen deutschen Unternehmensgruppen 9,5 Millionen Personen, davon 4,2 Millionen in Deutschland. Dabei wiesen die Unternehmensgruppen laut Destatis weltweit Umsatzerlöse von 4,6 Billionen Euro aus, davon 2,14 Billionen Euro in Deutschland. Die weltweiten Jahresergebnisse vor Steuern beliefen sich auf 359,2 Milliarden Euro, davon wurden 163,3 Milliarden Euro in Deutschland erwirtschaftet. Hohe Jahresergebnisse vor Steuern erzielten die multinationalen deutschen Unternehmensgruppen auch in den Vereinigten Staaten (34,7 Milliarden Euro), den Niederlanden (24,5 Milliarden Euro) und China (22,1 Milliarden Euro). Im Vergleich beliefen sich die Jahresergebnisse vor Steuern  in der Russischen Föderation auf 2,3 Milliarden Euro und in der Ukraine auf 87 Millionen Euro.

Die im Jahr 2018 weltweit gezahlten Ertragsteuern der multinationalen deutschen Unternehmensgruppen summierten sich auf 48,4 Milliarden Euro, davon wurden 21,1 Milliarden Euro an Ertragsteuern in Deutschland abgeführt, gefolgt von der Volksrepublik China (5,0 Milliarden Euro), Frankreich (1,4 Milliarden Euro) und Italien (1,2 Milliarden Euro).

Wird das Jahresergebnis vor Steuern ins Verhältnis zu den Beschäftigten der deutschen Tochterunternehmen gesetzt und werden nur diejenigen Staaten betrachtet, in denen das Jahresergebnis vor Steuern mindestens eine Milliarde Euro betrug, so zählten Luxemburg (540.000 Euro je beschäftigter Person), Irland (328.000 Euro) und die Niederlande (238.000 Euro) zu den Staaten mit dem höchsten Jahresergebnis vor Steuern je beschäftigter Person.

Betrachtet man die Relation zwischen dem Eigenkapital und den Beschäftigten deutscher Tochterunternehmen, so sind die zehn Staaten beziehungsweise Überseegebiete/Kronbesitzungen mit dem höchsten Eigenkapital je beschäftigter Person Bermuda (37,3 Millionen Euro je beschäftigter Person), die Britischen Jungferninseln (22,6 Millionen Euro), Malta (13,3 Millionen Euro), Luxemburg (10,7 Millionen Euro), Jersey (10,6 Millionen Euro), Island (6,1 Millionen Euro), die Kaimaninseln (5,4 Millionen Euro), Zypern (5,2 Millionen Euro), Curaçao (4,5 Millionen Euro) und Guernsey (4,1 Millionen Euro). Werden nur die Staaten und Gebiete einbezogen, in denen insgesamt mindestens zweistellige Milliardensummen an Eigenkapital vorlagen, belegen Malta (13,3 Millionen Euro je beschäftigter Person), Luxemburg (10,7 Millionen Euro), die Niederlande (2,3 Millionen Euro) und Irland (2,2 Millionen Euro) die vordersten Plätze.
 

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sl 27.06.2022