Molkerei Rücker: "Marken müssen stärker kommunizieren, warum es sie braucht"

Der Ukraine-Krieg hat gravierende Auswirkungen auch auf die hiesige Wirtschaft. Die Kosten für Rohstoffe und Energie steigen. Die Preise für viele Rohstoffe liegen auf neuen Rekordniveaus. Gleichzeitig gibt es in vielen Bereichen Lieferengpässe.markenartikel-magazin.de fragte Unternehmen, was die drängendsten Probleme sind, mit denen sie sich durch den Krieg konfrontiert sehen, wie sie im verschärften Wettbewerb zwischen Marken und Handelsmarken agieren und welche Rolle in diesen Zeiten starke Marken spielen. Die Antworten von Eckes-Granini, Henkel, FrieslandCampina,  Jägermeister,  Rügenwalder Mühle,  Seeberger  und OTG (Ostfriesische Tee Gesellschaft) sind bereits erschienen. In den nächsten Tagen erfahren Sie hier, was Unternehmen wie Berentzen, O'Donnell Moonshine und Rheinland Distillers antworten.  

Heute lesen Sie, was Insa Rücker, Leitung Rücker Markenführung und Kommunikation bei der Rücker GmbH, Aurich, über die Auswirkungen des Ukraine-Krieges auf das Familienunternehmen sagt.

Auch die Molkereibranche sei von den Entwicklungen massiv betroffen, "da die Kosten auf den Höfen explodiert sind: teurer Dünger, fehlendes Futter, teurer Treibstoff", so Rücker gegenüber markenartikel-magazin.de. "Diese Auswirkungen sind unmittelbar und führen zu erheblichen Mehrkosten für die Milch."

Molkerei Rücker: "Gesellschaft muss Verhaltensweisen überprüfen"

Für weitere Rohstoffe und die Logistik steigen die Preise ebenfalls an. Die familiengeführte Molkerei Rücker hat demnach auf allen Ebenen mit den Preisexplosionen zu kämpfen. "Ziel muss es deshalb sein, die deutsche Landwirtschaft zu stärken, um nicht auch bei Lebensmitteln abhängig vom Ausland zu werden."

Ein baldiges Ende der Krise sieht die Leiterin für Markenführung nicht: "Wir können nicht davon ausgehen, dass Preise für Energie wieder dauerhaft sinken werden, wenn wir uns bei der Energieversorgung unabhängig von einzelnen Ländern machen wollen. Ich denke, die Gesellschaft ist insgesamt gefordert, viele liebgewonnene Überzeugungen und Verhaltensweisen zu überprüfen und möglicherweise auch durch neue zu ersetzen."

Marken hätten in diesen Zeiten eine besondere Funktion – "Marken geben Orientierung und Sicherheit", so Rücker. Sie müssten jedoch auch stärker kommunizieren, warum sie gebraucht werden, "etwa, weil starke Marken sich auch in schweren Zeiten für verbraucherrelevante Themen wie Qualität, Umweltschutz und Nachhaltigkeit engagieren".