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Oliver Schwegmann, Vorstand der Berentzen-Gruppe - Quelle: Sven H. Hillert

Oliver Schwegmann, Vorstand der Berentzen-Gruppe - Quelle: Sven H. Hillert

Folgen des Ukraine-Krieges

Berentzen: "Unsere Produktionsplanung muss im Moment sehr flexibel agieren"

Der Ukraine-Krieg hat gravierende Auswirkungen auch auf die hiesige Wirtschaft. Die Kosten für Rohstoffe und Energie steigen. Die Preise für viele Rohstoffe liegen auf neuen Rekordniveaus. Gleichzeitig gibt es in vielen Bereichen Lieferengpässe. markenartikel-magazin.de fragte Unternehmen, was die drängendsten Probleme sind, mit denen sie sich durch den Krieg konfrontiert sehen, wie sie im verschärften Wettbewerb zwischen Marken und Handelsmarken agieren und welche Rolle in diesen Zeiten starke Marken spielen. Die Antworten von Eckes-GraniniHenkelFrieslandCampina, Jägermeister, Rügenwalder Mühle, Seeberger und Ostfriesische Tee Gesellschaft (OTG) sowie Molkerei Rücker und O'Donnell Moonshine sind bereits erschienen – zum Abschluss der Reihe antwortet nun Oliver Schwegmann, Vorstand der Berentzen-Gruppe in Haselünne, auf unsere Fragen.

"Der schreckliche Krieg in der Ukraine führt für die Wirtschaft insbesondere zu vielfältigen Herausforderungen auf den Beschaffungsmärkten – von nie dagewesenen Kostensteigerungen für Rohstoffe, Material und Energie bis hin zu massiven Störungen der globalen Lieferketten", sagt Schwegmann. "Wie nahezu jedes Unternehmen spüren auch wir die negativen Auswirkungen quasi täglich."

Aufgrund "langjähriger und vertrauensvoller Beziehungen" zu den Lieferanten sowie einem breiten Bezugsnetzwerk sei es aber noch nicht zu Ausfällen bei der Beschaffung von Rohstoffen gekommen. Vereinzelt verzögern sich aber Lieferungen, so dass die Produktionsplanung im Moment sehr flexibel agieren müsse.

Viele der von Berentzen verwendeten Rohstoffe und Materialen – beispielsweise Rohalkohol für die Spirituosen, Glasflaschen und Aluminiumdeckel – verzeichneten in den vergangenen Monaten zudem exorbitante Teuerungsraten, ebenso wie die Energie, erklärt er. Nachdem die Berentzen-Gruppe seit dem Wegfall zahlreicher Corona-Restriktionen ihren Umsatz "deutlich" habe steigern können, wirkten sich die anhaltenden Herausforderungen auf den Beschaffungsmärkten aber negativ auf die Geschäftsergebnisse aus, so der Manager. Er ist dennoch optimistisch.

"Wir sehen auch an der aktuell sehr positiven Entwicklung unserer Umsatzerlöse, dass es weiterhin viele Verwender:innengibt, die sich – gerade auch in diesen Zeiten – bewusst etwas gönnen wollen und für bestimmte Anlässe gezielt zu hochwertigen und bekannten Markenprodukten greifen", so Schwegmann. "Gerade wenn auf große Ausgaben verzichtet wird – wie Urlaub oder teure Anschaffungen –, gewinnt das kleine Vergnügen zuhause an Bedeutung. Davon profitiert auch das Spirituosengeschäft."

Gleichzeitig führt die derzeitige Preissensitivität der Verbraucher:innen dazu, dass  Handelsmarken zulegen können – gerade auch im Getränkesegment, in dem aufgrund des anhaltenden Premiumisierungstrends Handelsmarken den bekannten Markenprodukten häufig in nichts mehr nachstehen würden.

"Den Geschäftsbereich der Handels- und Zweitmarken bedient die Berentzen-Gruppe neben dem Markengeschäft übrigens über ihr Tochterunternehmen Pabst & Richarz", erklärt der Manager. "Insofern arbeitet die Berentzen-Gruppe sowohl im Bereich Marken als auch Handelsmarken sehr eng und partnerschaftlich mit dem Handel zusammen. Dies gilt im Übrigen auch hinsichtlich der Weitergabe der aktuellen Kostenentwicklungen. Dabei ist es unvermeidbar, dass wir unsere Kostensteigerungen in Form von Preiserhöhungen weitergeben müssen. Dies ist allerdings bekanntermaßen ein langwieriger und oftmals zäher Verhandlungsprozess."

 

 

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vg 08.08.2022