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Mit 39,2 im Vergleich zu 39,7 im April bleibt der GfK Nachhaltigkeitsindex stabil - Quelle: GfK Nachhaltigkeitsindex August 2022

Mit 39,2 im Vergleich zu 39,7 im April bleibt der GfK Nachhaltigkeitsindex stabil - Quelle: GfK Nachhaltigkeitsindex August 2022

Nachhaltigkeitsindex

Wo die Deutschen nachhaltig kaufen und wo nicht

Trotz Inflation und drohender Energiekrise kaufen Verbraucher:innen in Deutschland noch immer nachhaltig ein. Dennoch lassen sich Veränderungen im Verhalten feststellen, insbesondere im Lebensmittelbereich. Dies zeigt der GfK Nachhaltigkeitsindex, den GfK im Mai gestartet hat und der nun alle drei Monate veröffentlicht wird. Dafür befragt GfK, Nürnberg, eine repräsentative Gruppe von rund 1.000 Konsumenten in Deutschland. Nachhaltigkeit bleibt deutschen Konsumenten demnach wichtig, wie die Auswertung für Juli 2022 zeigt. Er liegt bei 39,2 im Vergleich zu 39,7 im April. Konsumenten achten also weiterhin auf Nachhaltigkeit bei ihren Einkäufen.

Im europäischen Vergleich liegen die Deutschen in puncto Nachhaltigkeit aber hinten. Vergleichsdaten von GfK aus Italien und Frankreich zeigen, dass nachhaltiges Kaufen für die europäischen Nachbarn deutlich wichtiger ist: In Italien liegt der Index bei 58,0, in Frankreich bei 52,1.

Sparen mit Nachhaltigkeit: Deutsche planen vorausschauend

Trotz Inflation wollen Verbraucher auch zukünftig noch nachhaltig einkaufen. Bei größeren Anschaffungen ist der Anteil der Menschen, die planen nachhaltig zu kaufen von 24 auf 27 Prozent gestiegen - Quelle: GfK Nachhaltigkeitsindex August 2022

Der Anteil der Menschen, die in den vergangenen zwölf Monaten größere Anschaffungen unter Nachhaltigkeitsaspekten getätigt haben, ist von April zu Juli 2022 leicht von 30 auf 26 Prozent gesunken. Gleichzeitig ist der Anteil derjenigen, die in den nächsten zwölf Monaten größere Anschaffungen unter Nachhaltigkeitsaspekten planen, von 24 auf 27 Prozent gestiegen. Die Bereitschaft, mehr Geld für nachhaltige Produkte zu zahlen, bleibt trotz Inflation nahezu konstant: 68 Prozent der Konsumenten, die größere Anschaffungen planen, stimmen dem zu. Ein Grund für diese Entwicklung könnten laut GfKdie stark steigenden Energiekosten sein.

"Die Menschen planen verstärkt, auf Solarenergie und Wärmepumpen umzusteigen, um Energiekosten zu sparen und gleichzeitig etwas für die Umwelt zu tun", sagt Petra Süptitz, Expertin für Nachhaltigkeit und Consumer Insights bei GfK. "Vermutlich achten Konsumenten jetzt auch stärker darauf, energieeffiziente Geräte zu kaufen, um Strom zu sparen."

Bei Hausgeräten zeige sich ein klarer Trend zu energieeffizienten Geräten. Allerdings gibt es Unterschiede zwischen Konsumentengruppen mit verschiedenen Werten, Einstellungen oder Tech-Affinität: Besonders die sogenannten Trend Surfers und technikaffinen Alphas planen mehr nachhaltige Anschaffungen. Für sie ist Nachhaltigkeit ein Lifestyle- und Statussymbol, das sie gerne mit Produktinnovationen oder Premiumfeatures kombinieren, heißt es in der Studie.

Günstigere Bio-Produkte und mehr Discounter

Bei Produkten des täglichen Bedarfs zeigen sich deutlichere Veränderungen: Hier ist der Anteil der Menschen, der im vergangenen Monat unter Nachhaltigkeitsaspekten gekauft hat, von 72 auf 66 Prozent gesunken. Bioprodukte liegen nach wie vor im Trend. Während der Umsatz im FMCG-Gesamtmarkt im 1. Halbjahr 2022 um 2,8 Prozent rückläufig war, war der Umsatz mit Bioprodukten im Vergleich zum Vorjahr stabil.

Aktuell kaufen die Konsumenten Bioprodukte lieber günstiger im Discounter oder von Handelsmarken. Der Anteil der Konsumenten, die planen, in den nächsten vier Wochen nachhaltig zu kaufen, geht leicht von 68 auf 64 Prozent zurück.

Die Bereitschaft, mehr Geld für nachhaltige Produkte zu zahlen, bleibt ebenso nahezu konstant und ist ähnlich hoch wie bei größeren Anschaffungen mit 69 Prozent der Konsumenten. Vor allem die Konsumentengruppen Idealisten und Care-takers planen, weiterhin nachhaltige Produkte des täglichen Bedarfs zu kaufen.

"Nachhaltigkeit ist tief in den Werten der Deutschen verankert. Viele Konsumenten suchen vor allem bei Produkten des täglichen Bedarfs aktuell nach kreativen Ausweichstrategien, um nachhaltig einkaufen zu können, aber gleichzeitig Geld zu sparen", erklärt Süptitz. "Dennoch gibt es Konsumentengruppen wie die Trend Surfers oder die Alphas, die weiterhin auf Markenprodukte setzen und Nachhaltigkeit als einen Lifestyle-Aspekt sehen, den sie mit Qualität, Genuss und Ästhetik verbinden. Unternehmen sollten darauf achten, dass ihr Angebot diesen unterschiedlichen Bedürfnissen gerecht wird."

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vg 11.08.2022