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Die größten Sorgen der Kinder und Jugendlichen - Quelle: Liz Mohn Center der Bertelsmann Stiftung

Die größten Sorgen der Kinder und Jugendlichen - Quelle: Liz Mohn Center der Bertelsmann Stiftung

Bertelsmann Stiftung

Jugendliche sorgen sich wegen Krieg und Klimawandel

Krieg und Klimawandel machen den Jugendlichen in Deutschland mehr Sorgen als Corona. Das sind die zentralen Erkenntnisse der repräsentativen Jugendbefragung Einstellungen und Sorgen der jungen Generation Deutschlands des Meinungsforschungsinstituts Ipsos im Auftrag des Liz Mohn Centers der Bertelsmann Stiftung, Gütersloh, zur Lage der Kinder und Jugendlichen im Land. Die Interviews wurden vom 5. Mai bis 12. Mai 2022 durchgeführt. Die Stichprobengröße liegt bei 500 Teilnehmenden.

Sorgen der jungen Generation Deutschlands

Die Mehrheit der Jugendlichen (60 %) befürchtet Wohlstandsverluste, ausgelöst durch steigende Energiepreise und Inflation. Mehr als die Hälfte der befragten Jugendlichen berichtet außerdem von durch die Ukraine-Krise ausgelösten Angst- (58 %) und Trauergefühlen (51 %), wobei jüngere Jugendliche (12 bis 15 Jahre) häufiger von Angstgefühlen betroffen sind. Des Weiteren bereitet ein Überschwappen des Konflikts auf Deutschland vor allen den Kindern im Alter von 12 bis 13 Jahren (57 %) Sorgen sowie Jugendlichen mit einem niedrigen (52 %) oder mittleren (55 %) Bildungsniveau. Ein stärkeres Einmischen in den Krieg seitens Deutschlands unterstützt die Mehrheit der Jugendlichen (55 %) nicht.
 
Der globale Klimawandel ist vor allem für die Älteren sowie ganz jungen Kinder und Jugendlichen ein Thema: Knapp 48 Prozent der 16- bis 18-Jährigen und 46 Prozent der 12- bis 13-Jährigen geben an, dass sie sich hier sehr große Sorgen machen. Die Corona-Pandemie hingegen bereitet den wenigsten Jugendlichen große Sorgen. Es sind die Kinder im Alter von 12 bis 13 Jahren, die sich hier besorgter zeigen als die älteren Jugendlichen (29 % 12 bis 13 Jahre, 20 % 14- bis 15-Jährige, 17 % 16- bis 18-Jährige).

Jugendliche sehen Deutschlands Zukunft pessimistisch

Rund zwei von fünf Jugendlichen gehen davon aus, dass sich die Zukunft Deutschlands in den nächsten drei Jahren verschlechtern wird. Immerhin knapp ein Drittel glaubt, dass sich die Zukunft Deutschlands im Vergleich zu heute weder besser noch schlechter gestalten wird. Nur eine:r von sechs geht davon aus, dass die Zukunft Deutschlands sich verbessert.

"Es wird deutlich, dass die junge Generation auf die eigene Karriere und die persönliche Freiheit Wert legt. Zugleich bietet diese junge Generation einen Beitrag für die Gestaltung der Gesellschaft an und will sich engagieren, fühlt sich aber in weiteren Teilen nicht von der Politik ernst genommen. Hier gibt es Handlungsbedarf, da sich die Kinder und Jugendlichen nicht ausreichend von Seiten der Schulen vorbereitet fühlen", sagt Jörg Habich, Geschäftsführer des Liz Mohn Centers.

Jugendliche blicken zuversichtlich in die persönliche Zukunft

Was den Kindern und Jugendlichen am wichtigsten ist - Quelle: Liz Mohn Center der Bertelsmann Stiftung

Trotz der Ängste und Sorgen der Jugendlichen: Nur fünf Prozent von ihnen geben an, überhaupt nicht mit ihren derzeitigen Lebensumständen zufrieden zu sein. Tendenziell sind Jüngere im Alter von 12 bis 15 Jahren zufriedener (51 % 12-13 Jahre, 48 % 14-15 Jahre) als Jugendliche im Alter von 16 bis 18 Jahren (43 %).

Die persönliche Freiheit ist den Jugendlichen mit Abstand am wichtigsten (75 % "sehr wichtig"), gefolgt von Reisen und die Welt entdecken (45 %), sowie Geld verdienen (44 %) und Verantwortung übernehmen (44 %). Für 16- bis 18-jährige Jugendliche am Anfang ihres Berufslebens ist eine erfolgreiche Karriere zu starten (85 %) besonders relevant. Drei von fünf Jugendlichen blicken mit Zuversicht in die eigene berufliche Zukunft und wissen, welche Fähigkeiten und Talente im Berufsleben wichtig sind. Auch Mut zum Gründen eines eigenen Unternehmens ist bei den jungen Menschen vorhanden (41 % Zustimmung).
 
Politik spielt hingegen kaum eine Rolle für das Leben der jungen Menschen. Nur eine Minderheit (31 %) informiert sich regelmäßig über politische Themen. Erwartungsgemäß trifft dies auf die Älteren deutlich häufiger zu (41 %) als auf die 12- bis 15-Jährigen (24 %). Für 72 Prozent der Jugendlichen ist es irrelevant, in einer politischen Partei aktiv zu sein. Bedenklich ist auch, dass sich nur eine Minderheit der Jugendlichen von den Politikern ernst genommen fühlt (12 %).

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vg 15.08.2022