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Markus Schwitzke ist seit dem 1. März 2022 Chief Branding Officer (CBO) bei Paper & Tea und verantwortet den Bereich Markenentwicklung und -kommunikation des Berliner Unternehmens für Teekultur - Quelle: P&T

Markus Schwitzke ist seit dem 1. März 2022 Chief Branding Officer (CBO) bei Paper & Tea und verantwortet den Bereich Markenentwicklung und -kommunikation des Berliner Unternehmens für Teekultur - Quelle: P&T

Paper & Tea

Kultur, Kreativität und Kommunikation

Das Berliner Unternehmen für Teekultur Paper & Tea (P&T) ist auf Expansionskurs und will unter anderem einen Store in Wien eröffnen. Ziel des Unternehmens ist es, aus den Läden multisensorische Orte zu machen, die den Tee erlebbar machen. Chief Branding Officer Markus Schwitzke sprach mit markenartikel-magazin.de darüber, wie das gelingen soll.

markenartikel: Paper & Tea wurde 2011 gegründet – was war die Motivation dahinter, ein Unternehmen für Teekultur zu starten? Was ist die Idee bzw. Markenstrategie?

Markus Schwitzke: Kurz gesagt: den Menschen das Leben zu bereichern! Die Produkte Papier und Tee bieten sich dafür besonders gut an. Diese Produkte beinhalten so viele Aspekte, aber vor allem Kultur, Kreativität und Kommunikation. P & T ist aus der Leidenschaft des Gründers Jens de Gruyter für Teekultur und Papierprodukte entstanden. Ein durch und durch analoger und multisensorischer Gegenentwurf zur überhandnehmenden Digitalisierung. Aber auch aus der tiefen Überzeugung heraus, dass dem Tee eine andere Wertschätzung gebührt und seine Besonderheiten und Qualitäten bisher gar nicht richtig herausgestellt und erzählt wurden.

markenartikel: Und das tun Sie jetzt?

Schwitzke: Ja, dies machen wir bei P & T mit einem extrem hohen Anspruch an Produkt-, aber auch Designqualität, immer gepaart mit einem kleinen Augenzwinkern. Unser Sortiment und unsere Seminare sind ein Angebot an die Menschen, in die Welt des Tees und seine Kultur einzutauchen und den Moment zu genießen. Die Marketingstrategie ist einfach: Wir glauben fest daran, dass sich Qualität durchsetzt und die Zeit für Tee gekommen ist. Wir stellen ein stetig wachsendes und hohes Interesse für Tee fest – gerade bei jüngeren Menschen. Tee ist eine Bereicherung für unser Leben und darüber gilt es zu sprechen.

markenartikel: Der Erfolg scheint Ihnen Recht zu geben. Das Unternehmen ist seit der Gründung gewachsen. Was waren dennoch bis dato die größten Herausforderungen?

Schwitzke: Die größte Herausforderung ist die aktuelle Positionierung des Tees am Markt und wie dieses Produkt in der Mehrheit genossen wird. Die Welt des Tees endet nicht bei ein paar Schwarztee-Krümeln im Teebeutel, die in der Tasse mit heißem Wasser übergossen werden. Es braucht die Offenheit und Gelegenheit, mit den Menschen über das Produkt ins Gespräch zu kommen – und vor allen Dingen, das persönliche Erleben und Schmecken der unterschiedlichen Nuancen sowie Qualitäten von Tee. Was viele nicht wissen: Tee ist nicht zwangsläufig ein Einmal-Produkt – in der richtigen Qualität lassen sich Teeblätter mehrmals aufgießen und genießen. Diese Anwendung passt eigentlich sehr gut in die aktuelle Zeit.

markenartikel: Haben Sie sich deshalb vorgenommen, aus den Stores multisensorische Orte zu machen? Um den Kunden dieses Erlebnis näher zu bringen?

Schwitzke: Tee und auch Papier lassen sich zwar gut lagern und verschicken, aber der bereits erwähnte Austausch, das Genießen und Erleben funktionieren nur an einem Ort der Begegnung: in der richtigen Atmosphäre und mit unseren Kolleg:innen, die jeweils ihre ganz eigene persönliche Sicht und Erfahrung mitbringen. Wir haben das Glück, mit Produkten zu arbeiten, denen man mit dem Sehen, Tasten, Riechen und Schmecken begegnen kann! Diese Sinne sollen bei den Kund:innen in unseren Stores geweckt werden.

markenartikel: Können Sie das erläutern?

Schwitzke: Eine essenzielle Komponente unserer Arbeit ist beispielsweise Wasser. Und damit kann man viel anfangen. Wir wollen den Prozess der Zubereitung sichtbar und erlebbar machen. Das berührt Menschen. Nicht umsonst sind hier jahrhundertealte Tradition und faszinierende Zeremonien entstanden. Aber auch das Hören ist wichtig und wir arbeiten hier ebenfalls an Ideen, die Menschen inspirieren.

markenartikel: Wie kann es denn konkret gelingen, Tee am POS erlebbar zu machen?

Schwitzke: Wir haben in den vergangenen  Jahren schon sehr viel positive Erfahrung mit unserer Tea-Bar gemacht. Diese entwickeln wir weiter. Wir schaffen damit einen zentralen Ort des Austausches. Hier kann Tee erlebt und verkostet werden. Es gibt Zonen, die zum Verweilen, und andere, die zum Entdecken einladen – und es gibt künftig keine Kassen mehr. Aber das Entscheidende aus meiner Sicht ist, dass wir dem Produkt die Bühne bieten, die es verdient. Orte verändern die Stimmung und Erwartungshaltung von Menschen. Es muss uns gelingen, dass man direkt spürt, dass man bei P & T etwas Besonderes, Einmaliges erwarten kann.

markenartikel: Ihr Motto „Investiert in Seele statt in Steine“ – was bedeutet das?

Schwitzke: Der Mensch steht im Mittelpunkt. Ganz klar. Wir investieren in unser Team, in die Ausbildung und Entfaltung der Kolleg:innen. Unsere School of Tea entwickelt stetig Programme für intern, aber auch extern. Wir haben ein komplettes Team für Brand Culture gegründet und wollen unseren Anspruch „Enrich People‘s Lives“ auf der Fläche spürbar machen. Beispielsweise erweitern wir unser Veranstaltungsportfolio vor Ort: Ab September gibt es die ersten Tea Time Sessions in Köln. Hier werden Live-Events zu Musik, Wort und Kreation stattfinden. Wir kooperieren mit Partnern aus Kultur, Hospitality und der größeren Nachbarschaft. Der Community Gedanke ist bei uns ganz groß und wird gelebt.

markenartikel: Das Meßmer Momentum in Hamburg hat allerdings wieder geschlossen. Sie planen nun, bis 2024 insgesamt 35 Stores im DACH-Raum zu eröffnen. Wie kann die Expansion gelingen? Was macht Sie so sicher, dass Ihr Konzept tragfähig ist?

Schwitzke: Wir haben uns in den vergangenen zehn Jahren ja bereits etabliert. Insbesondere in Berlin haben wir eine sehr hohe Bekanntheit und sind beispielsweise auch im KaDeWe mit einem eigenen Shop präsent. Das Feedback zu unseren Produkten ist sensationell und sehr motivierend. Auf diesem Erfahrungsschatz können wir aufbauen. Der entscheidende Schlüssel ist allerdings unsere Sichtbarkeit und Zugänglichkeit zu erhöhen. Man muss P & T erleben und das vor Ort. Wir suchen dementsprechend Orte mit Potenzial und der richtigen Nachbarschaft. In Wien haben wir uns bewusst für einen Standort gegenüber von der Oper und dem Hotel Sacher entschieden.

markenartikel: Was haben Sie sich an weiteren Schritten für das Unternehmen vorgenommen?

Schwitzke: Wir wollen so viele Menschen wie möglich einladen, eine neue Sichtweise auf Tee zu bekommen. Dafür werden wir mehr Gelegenheiten geben, mit uns in den persönlichen Austausch zu gehen und an weiteren Erlebnissen und Produkten rund um Tee arbeiten. Im ersten Schritt haben wir uns dazu entschieden, in der DACH-Region zu expandieren. In fünf Jahren werden wir allerdings auch in weiteren Ländern in Europa und darüber hinaus verortet sein. Paper & Tea wird man als äußert inspirierende und qualitativ-hochwertige Marke kennen, die ein Lebensgefühl ausdrückt.

 

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vg 30.08.2022