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Mittelstands-Studie

Wirtschaft trotz Krisen auf nachhaltigem Kurs

Quelle: Claudia Hautumm/pixelio.de

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An der Bedeutung von Nachhaltigkeit hat sich für mittelständische Unternehmen in Deutschland trotz der anhaltenden Wirtschafts- und Energiekrise nichts geändert. Das zeigt eine Studie der Commerzbank-Initiative Unternehmerperspektiven. Die inzwischen 21. Studie trägt den Titel Wirtschaft im Umbruch: Nachhaltig und digital und wurde erneut vom Marktforschungsunternehmen Forsa im Auftrag der Bank durchgeführt. Es wurden 300 Unternehmen aus den Branchen Industrie, Dienstleistung und Handel mit einer Jahresumsatzgröße ab 15 Millionen Euro befragt. Die Ergebnisse bestätigen die Vorjahresstudie, die den Stellenwert von Nachhaltigkeit im Mittelstand untersucht hatte.

Die Auswirkungen der Energiekrise bekräftigen die Unternehmen in ihrem Bestreben, weitere Nachhaltigkeitsmaßnahmen umzusetzen. So sehen 91 Prozent der Befragten vor allem im schonenden Umgang mit Ressourcen viele Chancen. Auch in Bezug auf die Imagepflege (83 Prozent), die Stärkung der sozialen Verantwortung (81 Prozent) und für die Steigerung der Arbeitgeberattraktivität (73 Prozent) wird Nachhaltigkeit als Chance wahrgenommen. Der Anteil der Unternehmen, die bereits eine Nachhaltigkeitsstrategie haben (40 Prozent), wächst im Vergleich zur Vorjahresstudie derzeit allerdings nicht.

Chancen durch datenbasierte Geschäftsmodelle

Neben der nachhaltigen Transformation ist auch das zweite bedeutende Zukunftsthema Digitalisierung Gegenstand der Umfrage. So wurden die Führungskräfte von Unternehmen auch zu Datennutzung, Datenethik und digitalen Zukunftstechnologien befragt, also wesentlichen Aspekten der Digitalisierung. Zwei Drittel der befragten Unternehmen sehen demnach große Chancen durch datenbasierte Geschäftsmodelle.

Die bessere Anpassung von Leistungen an Kundenbedürfnisse (65 Prozent), aber auch der Aufbau von digitalen Plattformen (60 Prozent) werden dabei besonders hoch gewichtet. Als wichtigste Aspekte für ein datenbasiertes Geschäftsmodell nennen die Befragten Datensicherheit und Cybersecurity (81 Prozent) sowie den Schutz personenbezogener Daten (77 Prozent). Obwohl datenbasierte Geschäftsmodelle positiv bewertet werden, sind sie für die meisten Unternehmen aktuell noch nicht relevant. 48 Prozent der Befragten nutzen Daten noch überwiegend zur Optimierung ihrer internen Prozesse.

62 Prozent der Unternehmen erwarten Veränderungen durch die zunehmende Datennutzung. Dabei sind die Einschätzungen branchenspezifisch sehr unterschiedlich. Während in der Industrie knapp die Hälfte mit Veränderungen rechnet, sind es in der Dienstleistungsbranche sogar 73 Prozent. Bei der Einstellung zur Datennutzung ergibt sich ein zwiespältiges Bild. Einerseits werden Datenschutzauflagen für die Datennutzung als Hemmnis gesehen. Andererseits geben 56 Prozent der Unternehmen an, ihre eigenen Daten nicht preiszugeben zu wollen. Zugleich weckt jedoch ein erkennbarer Mehrwert bei 34 Prozent die Bereitschaft, die Daten zu teilen.

Datenethik als Teil der Strategie

Ein klar geregelter, transparenter und verantwortungsvoller Umgang mit Daten ist demnach nicht nur ein Schlüssel, um Informationen zu bekommen und nutzen zu können. Er ist auch in den strategischen Überlegungen verankert. Für 43 Prozent aller Befragten ist digitale Ethik bereits ein Teil ihrer Unternehmensstrategie. Bei Unternehmen mit einer konkreten Nachhaltigkeitsstrategie sind
es sogar 58 Prozent.

Wirft man einen Blick auf die Zukunft der digitalen Transformation im Mittelstand, wird in der Breite deutlich: Die Hälfte aller Unternehmen sehen das Internet of things (IOT) als das Trendthema der Zukunft an. Für die verschiedenen Branchen zeigt sich ein differenzierteres Bild. In der Industrie ist für 49 Prozent der Unternehmen IOT, für rund 37 Prozent Additive Fertigung sowie Autonome Systeme besonders relevant. Bei den Dienstleistern dominieren neben IOT die Themen Shareconomy, also beispielsweise die gemeinsame Nutzung von Plattformen (33 Prozent) und Augmented/Virtual Reality (30 Prozent).

Wichtige Insights aus der Commerzbank-Mittelstandsstudie sind in einem Whitepaper zusammengetragen.


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sl 16.09.2022