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Vertreter der Gen Z informieren sich hauptsächlich in sozialen Medien über Nachrichten - Quelle: Quantilope

Vertreter der Gen Z informieren sich hauptsächlich in sozialen Medien über Nachrichten - Quelle: Quantilope

Medien-Studie

Rückgang kostenpflichtiger Streaming-Dienste

Angesichts steigender Haushaltskosten kämpfen Streaming-Dienste auf dem deutschen Markt mit einem starken Rückgang bei den Nutzern kostenpflichtiger Abonnements. Besonders die jüngeren Generationen verabschieden sich derzeit von kostenpflichtigen Streaming-Angeboten für TV, Video und Musik, um Geld zu sparen. Das ergab eine repräsentative Studie zu Deutschlands Medienwelt von Quantilope, Anbieter für Insights Automation aus Hamburg. Quantilope befragte dafür 1.000 Nutzer von Medien-Plattformen und Streaming-Diensten in Deutschland sowie jeweils weitere 1.000 in den USA und Großbritannien, um den Medienkonsum sowie dessen Entwicklung besser zu verstehen.

Kostenpflichtige TV-/Video-Streaming-Dienste erfahren in Deutschland laut der Studie einen signifikant stärkeren Rückgang im Vergleich zu anderen Streaming-Angeboten: Rund jeder fünfte Nutzer (18 Prozent) kostenpflichtiger Streaming-Dienste für TV/Video in Deutschland, wie Netflix, Amazon Prime Video oder Disney+, hat sich in der Vergangenheit bereits von seinem Abo verabschiedet, um Geld zu sparen. 16 Prozent der aktuellen Nutzer erwägen, in den nächsten drei Monaten den Dienst zu kündigen.

Besonders jüngere Nutzer im Alter bis 32 Jahre (Gen Z, Millennials) kostenpflichtiger Streaming-Dienste für TV, Video und Musik kündigen demnach ihre Abos, um über die Runden zu kommen. Um Geld zu sparen, haben rund drei von zehn Personen in dieser Zielgruppe (Gen Z 27 Prozent, Millennials 31 Prozent) kostenpflichtige TV/Video-Streaming-Angebote wie Netflix & Co. bereits gekündigt. 24 Prozent der Millennials, die derzeit kostenpflichtige Streaming-Dienste für TV/Video nutzen, erwägen, ihr Abo in den nächsten drei Monaten zu beenden. Auch die kostenpflichtigen Angebote der Musik-Streaming-Dienste wie Spotify und Apple Music stehen bei den jüngeren Nutzern zunehmend auf der Kündigungsliste. Rund jeder fünfte Nutzer (Gen Z 18 Prozent, Millennials 20 Prozent) hat sein kostenpflichtiges Abo bereits beendet, um Geld zu sparen. 18 Prozent der derzeitigen Abonnenten im Alter zwischen 26 bis 32 Jahren denken über eine Kündigung in den nächsten drei Monaten nach.

Ein weiteres Ergebnis der Studie: Amazon Prime Video und Netflix sind im deutschen Streaming-Markt gleichermaßen beliebt. Rund die Hälfte (48 Prozent) der Streaming-Plattform-Nutzer in Deutschland haben einen Amazon Prime Video-Account, 45 Prozent einen Netflix-Account. Im Vergleich zu den USA und Großbritannien zeigt sich Deutschland bei der generellen Nutzung von Streaming-Plattformen zurückhaltender. In den USA gehört ein Account bei Netflix für 63 Prozent, in Großbritannien sogar bei 66 Prozent zum Alltag. Netflix hat sowohl in den USA als auch in Großbritannien die Nase vorn und hebt sich signifikant führend von anderen Anbietern ab.

Radio: Deutschlands Nr.1 für News und Nachrichten

59 Prozent der Menschen in Deutschland informieren sich laut den Studienmachern über das Radio. Mehr als jeder Zweite nutzt News-Webseiten (55 Prozent) und Kabelfernsehen (53 Prozent). Der Blick in die einzelnen Generationen deckt auf, dass die jüngste Generation (Gen Z) sich von der Allgemeinheit abhebt. Der größte Teil der Gen Z (61 Prozent) bezieht Informationen und Nachrichten überwiegend über Social Media.

Deutschlands Social Media-Welt wird dominiert von Youtube und Facebook. Rund jeder Zweite in Deutschland ist auf einer der beiden Plattformen aktiv (Youtube 54 Prozent, Facebook 52 Prozent). Betrachtet man die einzelnen Generationen, zeigt sich ein sehr differenziertes Nutzerverhalten und auch die Wahrnehmung der einzelnen Plattformen unterscheidet sich in den verschiedenen Altersklassen stark. Tiktok wird signifikant stärker von den Jüngsten genutzt, 55 Prozent der Gen Z sind aktuell auf Tiktok aktiv. Auch Instagram ist signifikant stärker bei jüngeren Generationen gefragt (65 Prozent Gen Z, 58 Prozent Millennials). Facebook begeistert Nutzer ab 32 Jahren und spricht damit - bis auf die jüngste Generation (Gen Z) - alle Altersgruppen an.

Insgesamt zeigt sich unter Deutschlands Social Media-Nutzern ein stabiles Aktivitätslevel und wenig Veränderung für die Zukunft. Während über alle Generationen hinweg 74 Prozent keine Veränderung in der Nutzung sehen, hebt sich auch hier die jüngste Generation ab: 35 Prozent der Social Media-Nutzer in der Gen Z erwarten, dass sie Social Media künftig noch stärker nutzen werden als bisher. Twitter wird besonders polarisierend und als Zeitfresser wahrgenommen, Facebook als veraltet und Snapchat als stumpfsinnig.

Gemeinsame Nutzung von Plattformen

In Deutschland sind 45 Prozent der Befragten bereit, für das Überspringen von Werbung beim Streaming von Inhalten zu zahlen, was signifikant weniger ist als in den USA (55 Prozent). Während 38 Prozent der Menschen in Deutschland Werbung auf Videostreaming-Plattformen entweder hassen oder nicht mögen, sind 28 Prozent Werbung gegenüber gleichgültig eingestellt und 34 Prozent mögen bzw. lieben Werbung auf Streaming-Plattformen sogar. Fast die Hälfte (46 Prozent) der generell Zahlungsbereiten für werbefreies Streaming können sich mit einem monatlichen Betrag zwischen zehn und 25 Euro anfreunden. Für 37 Prozent bewegt sich die Zahlungsbereitschaft bei einer monatlichen Gebühr unter zehn Euro.

Während in Deutschland nur 17 Prozent angeben, sich derzeit einen Streaming-Account dank Freunden und Familie kostenfrei zu teilen, haben in den USA rund jeder Dritte (31 Prozent) und in Großbritannien mehr als die Hälfte (51 Prozent) Zugriff auf einen kostenlosen Account dank Freunden und Familie. Da sowohl Netflix als auch Disney+ erst kürzlich angekündigt haben, die gemeinsame Nutzung von Plattformen künftig strenger handhaben zu wollen, bleibt die weitere Entwicklung zu beobachten.

In Deutschland haben 13 Prozent der Nutzer kostenpflichtiger Print-Medien wie Zeitschriften-Abos den Bezug gekündigt, um Geld zu sparen, tendenziell vor allem in der älteren Zielgruppe (14 Prozent Boomer im Alter zwischen 58 und 75 Jahren). Nur sieben Prozent der Menschen in Deutschland, die kostenpflichtige Print-Abos beziehen, erwägen eine Kündigung in den nächsten drei Monaten.
 

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sl 23.09.2022