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Jedes zweite deutsche Großunternehmen musste seine Investitionen aufgrund der geopolitischen Lage bereits verschieben - Quelle: EY Parthenon

Jedes zweite deutsche Großunternehmen musste seine Investitionen aufgrund der geopolitischen Lage bereits verschieben - Quelle: EY Parthenon

Pandemie und Ukraine-Krieg

Unternehmen verschieben Investitionen – aber nicht in allen Bereichen

Die wirtschaftliche Instabilität durch Pandemie, Ukraine-Krieg und Inflation setzt Unternehmen und ihren CEOs zu. Und ein Ende der angespannten Lage ist aufgrund der Energiekrise und der erneut steigenden Zahl der Covid-Infektionen laut einer Studie von EY Parthenon noch nicht in Sicht: Deutsche CEOs fürchten demnach das Wiederaufflammen der Pandemie und damit weitere Fragmentierungen der Weltwirtschaft. Für die Studie "CEO Survey" von EY wurden 760 Vorstandsvorsitzende in Großunternehmen weltweit befragt, 100 davon in Deutschland.

Die Ergebnisse des Surveys zeigen, dass jedes zweite deutsche Großunternehmen seine Investitionen aufgrund der geopolitischen Lage bereits verschieben musste. Aus bestimmten Märkten komplett zurückziehen mussten sich 39 Prozent der befragten deutschen Konzerne, aber nur 30 Prozent aller weltweit befragten Unternehmen. Auch bei den aktuellen Kostensteigerungen zeigen sich deutsche CEOs zum Teil noch stärker betroffen als Unternehmensführer in anderen Ländern: So klagen 83 Prozent der deutschen CEOs über einen Anstieg der Arbeitskosten um mehr als zehn Prozent – weltweit liegt der Anteil mit 77 Prozent etwas niedriger.

Das größte Risiko für das eigene Unternehmen sind aus Sicht der deutschen CEOs neue Unterbrechungen der weltweiten Handelsketten und Wirtschaftsprozesse durch die Pandemie. Mehr als jeder zweite Befragte (52 Prozent) gibt dies an.

"Wir erleben seit vielen Monaten, wie Lieferschwierigkeiten ganze Branchen in einen ständigen Ausnahmezustand versetzen und zu erheblichen Kostenbelastungen führen", sagt Constantin M. Gall, Partner und Leiter des Bereichs Strategy and Transactions bei EY in der Region Westeuropa. "Nun kommen eine drohende Rezession und eine Energiekrise in Europa hinzu – und diese trifft Deutschland, das sich von russischem Gas abhängig gemacht hat, besonders hart. Den hiesigen Unternehmenslenkern stehen extrem herausfordernde Monate bevor."

Investitionen verschoben: Folgen der Pandemie

Aber auch die Pandemie wirkt bei den deutschen Firmen noch nach. Zuletzt hatten Großunternehmen in Deutschland offenbar überdurchschnittlich stark mit den Folgen der Krise zu kämpfen: 40 Prozent der deutschen CEOs, aber nur 33 Prozent der weltweit befragten Unternehmenschefs, sagen, dass sie ihre Investitionspläne aufgrund pandemiebedingter Probleme geändert haben.

Bei allen Unabwägbarkeiten stellen deutsche Unternehmen aber weiterhin die Weichen für die Zukunft: Steigen sollen vor allem die Investitionen in Digitaltechnik und Technologie (68 Prozent), in Mitarbeiter und ihre Fähigkeiten (59 Prozent) und in Forschung und Entwicklung (58 Prozent).

Gall: "Ohne Investitionen sind selbst aktuell profitable Unternehmen langfristig nicht wettbewerbsfähig. Unternehmen müssen ihre Geschäftsmodelle immer wieder hinterfragen, anpassen und wenn nötig transformieren, um langfristig erfolgreich zu sein. Das geht nur, wenn sie investieren."

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se 24.10.2022