ANZEIGE

ANZEIGE

Quelle: Sven Baehren/Fotolia

Quelle: Sven Baehren/Fotolia

Wirtschaft

Über 300.000 Unternehmen in Deutschland sind insolvenzgefährdet

Über 300.000 Unternehmen haben in Deutschland derzeit finanzielle Probleme. Dies zeigt eine aktuelle Auswertung des Informationsdienstleisters Crif zur Zahlungsfähigkeit und Überschuldung von Firmen in Deutschland. Für die Analyse hat die Wirtschaftsauskunftei mit Sitz in München knapp drei Millionen Unternehmen in Deutschland hinsichtlich ihrer Kreditwürdigkeit bzw. Finanzkraft untersucht. Dazu gehören u.a. Angaben in den Bilanzen, Gewinn- und Verlustrechnungen, Umsatzzahlen, Zahlungserfahrungen oder gerichtliche Negativmerkmale. Die Anzahl der finanzschwachen Unternehmen steigerte sich im November 2022 laut Analyse im Vergleich zum März 2022 um 15,6 Prozent. Demnach haben derzeit 301.516 Unternehmen bzw. zehn Prozent der Firmen in Deutschland ein erhöhtes Insolvenzrisiko.

"Die hohen Energiekosten, die bestehenden Probleme in den Lieferketten und die Inflation machen vielen Unternehmen zu schaffen. Hinzu kommt die Konsumzurückhaltung bei den Verbrauchern, die aufgrund der hohen Energiepreise und der Inflation weniger Geld zur Verfügung haben. Die resultierenden Kaufkraftverluste belasten die Unternehmen ebenfalls", so Crif-Deutschland-Geschäftsführer Dr. Frank Schlein.

Diese Branchen sind besonders insolvenzgefährdet

Aktuell sind vor allem energieintensive Branchen insolvenzgefährdet. Neben den Bäckereien gehören auch die Keramik- und Glasindustrie, Papierhersteller oder die Transport- und die Logistikindustrie dazu. Auch das Handwerk ist aufgrund der Energiekrise besonders insolvenzgefährdet. Hinzu kommen Unternehmen aus der Gastronomie, der Getränkeherstellung, Friseursalons sowie Garten- und Landschaftsbauer. In diesen Branchen gab es bereits im Jahr 2022 zum Teil deutliche Anstiege bei den Firmeninsolvenzen.

"Aktuell gehen wir von 14.500 Firmeninsolvenzen im Jahr 2022 aus. Das ist ein Plus von 3,6 Prozent im Vergleich zum Vorjahreszeitraum", sagt Dr. Schlein. Der Informationsdienstleister CRIF erwartet auch 2023 mehr Insolvenzen. Die Prognose geht für das Jahr 2023 derzeit von 17.000 Firmeninsolvenzen aus - ein Plus von 17,2 Prozent im Vergleich zum Jahr 2022.

zurück

vg 16.11.2022