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Krisenmanagement

Europas Top-Manager rechnen mit weiteren Krisen

Quelle: Martin Schemm/pixelio.de

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Die anhaltenden Probleme aus den Umbrüchen, die sich aus Pandemie, Krieg und Energiekrise ergeben, reichen eigentlich bereits aus, um das Management europäischer Unternehmen auch 2023 noch mit der Bewältigung in Atem zu halten. 93 Prozent der Topführungskräfte gehen aber davon aus, dass 2023 bis 2024 mindestens eine weitere Krise "on top" kommt, wie eine Studie der Managementberatung Horváth mit deutschem Sitz in Stuttgart auf Basis einer branchenweiten Befragung von 150 Manager:innen aus großen Unternehmen in sechs europäischen Ländern zeigt, davon 100 aus Deutschland. Die Befragung fand Ende des 2. Quartals 2022 statt.

Am ehesten gehen die Befragten von einer Finanzkrise aus. 45 Prozent halten dieses Szenario für wahrscheinlich. In Konzernen mit einem Jahresumsatz ab fünf Milliarden Euro und mindestens 5.000 Mitarbeitenden rangiert jedoch eine andere Art von Krise an erster Stelle der wahrscheinlichsten Szenarien: 61 Prozent gehen davon aus, dass der Klimawandel bereits kurzfristig deutlich drastischere Folgen für die Wirtschaft haben wird als bislang angenommen, etwa Nahrungsmittelknappheit aufgrund von Extremwetterlagen. Über alle Unternehmensgrößen hinweg gehen 43 Prozent von einer Klimawandel bedingten Krise aus.

An dritter Stelle der als wahrscheinlich angenommenen neuen Krisen steht ein Cyberkrieg. 37 Prozent der befragten Führungskräfte gehen für 2023 bis 2024 davon aus, dass Cyberkriminalität eine Dimension annehmen wird, die Teile der Wirtschaft und des öffentlichen Lebens komplett lahmlegen oder zumindest in große Schwierigkeiten bringen wird. Bei Industrieunternehmen rangiert dieses Szenario sogar auf Top 2.

Neue Viruspandemie gilt als eher unwahrscheinlich

Mit einer neuen Viruspandemie, die parallel zu Covid-19 grassieren wird, rechnet etwas mehr als jede dritte Führungskraft (35 Prozent). In Konzernen mit mindestens 5.000 Mitarbeitenden wird dieses Risiko allerdings deutlich höher eingeschätzt (46 Prozent). An fünfter Stelle möglicher Krisenszenarien stehen neue geopolitische Konflikte. Weiter halten 30 Prozent der Befragten es für realistisch, dass sich – zusätzlich zu bestehenden Konflikten – weitere internationale Beziehungen drastisch verschlechtern könnten. Vor allem Handelsunternehmen fürchten dieses Szenario (50 Prozent).

Im Ländervergleich zeigt sich, dass deutsche Führungskräfte etwas unbesorgter als andere europäische Länder sind, vor allem in Bezug auf eine mögliche weitere Viruspandemie. Nur 27 Prozent halten dieses Szenario hierzulande für wahrscheinlich – im Vergleich zu 50 Prozent in der übrigen Stichprobe.
 

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sl 28.11.2022