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Inflation rangiert aktuell unter den Sorgen der Jugenlichen ganz oben - Quelle: Trendstudie "Jugend in Deutschland - Winter 2022/23"

Inflation rangiert aktuell unter den Sorgen der Jugenlichen ganz oben - Quelle: Trendstudie "Jugend in Deutschland - Winter 2022/23"

Gesellschaft

Jugend blickt düster in die Zukunft, Geld bei der Jobwahl zentraler Faktor

Die junge Generation in Deutschland leidet unter der Last von vielfältigen Krisen. Die Einschränkungen aufgrund der Corona-Pandemie hinterlassen in der Psyche der Jugend dramatische Langzeitspuren. Gleichzeitig verdüstert sich der Blick in die Zukunft unter dem Eindruck von Klimakrise, Krieg und Inflation zu einer unbequemen Gewissheit, dass die Wohlstandsjahre in Deutschland vorbei sind. Das zeigt die halbjährlich erscheinende Trendstudie Jugend in Deutschland, die von Simon Schnetzer und Prof. Dr. Klaus Hurrelmann zum fünften Mal vorgelegt wird (zu den Ergebnissen der Vorstudie geht es hier). An der aktuellen Studie arbeitete auch Kilian Hampel mit, wissenschaftlicher Mitarbeiter an der Universität Konstanz. Die deutschsprachige Bevölkerung im Alter von 14 bis 29 Jahren wurde dafür repräsentativ online befragt, ergänzt durch Gruppeninterviews zu Trendthemen. Insgesamt wurden für die Studie im Oktober 1.027 junge Menschen von Bilendei Respondi interviewt.

Inflation bereitet der Jugend die größten Sorgen

Die Studie spiegelt hinaus die Befürchtung der jungen Generation, dass sich in Deutschland das Ende der Wohlstandsjahre abzeichnet, weil Lebensqualität, wirtschaftliche Lage, gesellschaftlicher Zusammenhalt und politische Verhältnisse aktuell deutlich schlechter empfunden werden als noch vor sechs Monaten. Auch die Erwartung an die Zukunft fällt demnach deutlich negativer aus. Die größten Sorgen der Jugend sind Inflation (71 Prozent), gefolgt von dem Krieg in Europa (64 Prozent) und dem Klimawandel (55 Prozent). Weitere schwierige und mit Sorgen verbundene Themen der Jugend sind die Wirtschaftskrise (54 Prozent), Knappheit von Energie (49 Prozent) und Altersarmut (43 Prozent).

Der Krieg in der Ukraine beschäftigt die junge Generation in Deutschland weiterhin stark. An der Spitze der befürchteten Auswirkungen stehen Preissteigerungen und Geldabwertung (69 Prozent) sowie steigende Energie- und Rohstoffpreise (68 Prozent) sowie die Sorge vor einer Zunahme von Flüchtlingsströmen (44 Prozent). Weitere Auswirkungen, die viele umtreiben, sind ein Leben in Angst vor Krieg (35 Prozent), Ausweitung des Kriegs auf Deutschland (28 Prozent), dass junge Menschen als Soldat:innen eingezogen werden (17 Prozent) und Atomwolken über Deutschland (14 Prozent).

Steigende Preise für Lebensmittel, Strom und Gas belasten die Jugend

Bei den konkreten Auswirkungen der Inflation gaben die Befragten an, es seien vor allem die Preissteigerungen bei Nahrungsmitteln (75 Prozent) sowie bei Strom und Gas (72 Prozent), welche sie finanziell belasten. Mit größerem Abstand folgen die Kosten für Mobilität/Verkehrsmittel (41 Prozent), Miete (37 Prozent) und Freizeitaktivitäten (34 Prozent). Ein Teil der Befragten lebt noch im Elternhaus und kann die Preissteigerungen aus diesem Grund mit Unterstützung der Familie abfedern. Die jungen Leute in eigener Wohnung oder eigenem Haushalt hingegen spüren die starken Belastungen viel direkter: Unter Schüler:innen geben beispielsweise 65 Prozent eine hohe Belastung durch die Teuerung von Strom und Gas an, bei Studierenden sind es 13 Prozent mehr (78 Prozent). Eine erschreckende Erkenntnis ist, dass 20 Prozent aller 14- bis 29-Jährigen angeben, Schulden zu haben.

Unter dem Eindruck der Krisenlage verschieben sich die Erwartungen an Beruf und Arbeit, sodass Geld (60 Prozent) erneut das Motivations-Ranking mit deutlichem Abstand vor Spaß (43 Prozent) und dem Erreichen von Zielen (33 Prozent) anführt. Weitere wichtige Aspekte der Motivation junger Menschen sind die Sinnhaftigkeit der Tätigkeit (22 Prozent) und Anerkennung (21 Prozent), etwa in Form von positivem oder konstruktivem Feedback.

Weitere Informationen zur Studie stehen online zur Verfügung. Was die junge Generation von Unternehmen erwartet – als Arbeitgeber und Markenanbieter, darüber sprach markenartikel mit Simon Schnetzer.
 

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sl 25.11.2022