Deutsche achten trotz Inflation beim Weihnachtseinkauf auf Werte

Viele Menschen besinnen sich zur Weihnachtszeit auch in diesen Zeiten trotz Krieg, Inflation und Energiekrise auf ihre Werte – auch beim Weihnachts-Shopping. So achten knapp drei Viertel der Deutschen vor allem bei dem Kauf von Geschenken und dem Festessen auf Nachhaltigkeit, Klimaschutz, Fairness und Ethik. Das sind Ergebnisse der aktuellen NIM-Befragung Weihnachten & Werte, die das Nürnberg Institut für Marktentscheidungen (NIM) im Dezember 2022 durchgeführt hat. Für die Untersuchung wurden 1.002 Personen im Alter von 18 bis 74 Jahren befragt.

Beim Weihnachtsessen achten demnach über 70 Prozent der Verbraucher:innen darauf, dass Fleisch, Gemüse etc. ein oder mehrere Werteversprechen erfüllen. Besonders auf den ethischen Umgang mit Tieren in der Produktion legen die Deutschen Wert.

Werte auch zur Weihnachtszeit wichtig

"Wir sehen die Zahlen als Signal, dass sich Konsument:innenen auch größeren Krisen zum Trotz beim Einkaufen an Werten orientieren. Nachhaltigkeit, Klimaschutz, Fairness und Ethik sind für die große Mehrheit der Bevölkerung gekommen, um zu bleiben", fasst NIM-Geschäftsführer Andreas Neus die Ergebnisse zusammen. Und das nicht nur an Weihnachten: Knapp 80 Prozent der Befragten geben an, in ihrer Wertorientierung keinen Unterschied zu machen zwischen ihrem Einkaufsverhalten allgemein und dem Einkaufen an Weihnachten.

Beim Geschenke-Shopping spielen Werte für junge Menschen eine besonders große Rolle: So haben nur 18,2 Prozent der Befragten im Alter von 18 bis 29 Jahren angegeben, dass beim Kauf von Weihnachtsgeschenken keiner der zur Auswahl stehenden Werte wichtig ist. Die in der Befragung zur Auswahl stehenden Kriterien waren neben Ethik und Klimaschutz noch Nachhaltigkeit, definiert als eine ressourcen- und umweltschonende Produktion, und Fairness, bezogen auf den Umgang mit in der Produktion beschäftigten Menschen. Demnach sind Nachhaltigkeit, Fairness, Klimaschutz und Ethik der Mehrheit beim Shoppen von Geschenken wichtig.  In der  Gesamtbevölkerung liegt der Anteil etwas darunter – bei gut 70 Prozent, teilt das Institut mit.

Werte muss man sich nicht nur leisten können, sondern auch wollen

Einen Einfluss hat auch die persönliche wirtschaftliche Situation. So geben überproportional viele Menschen mit kleinem Geldbeutel (hier definiert als Haushalts-Nettoeinkommen von unter 1.000 Euro) an, dass keiner der zur Auswahl stehenden Werte ein Kriterium beim Weihnachtseinkauf darstellt (36,8 %). Erst ab Monatseinkünften von über 3.000 Euro steigt der Anteil der Wertorientierten an. Aber: Selbst Personen, die über ein Haushalts-Nettoeinkommen von mehr als 5.000 Euro verfügen, sagen zu gut einem Fünftel, dass ihnen keiner der zur Auswahl stehenden Werte beim Weihnachtsshopping wichtig ist.

Das Nürnberg Institut für Marktentscheidungen (NIM) ist ein Non-Profit-Institut zur Erforschung von Konsum- und Marktentscheidungen. Das Institut ist Gründer und Ankeraktionär der GfK – Gesellschaft für Konsumforschung.