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Arbeitsmarkt

Weniger Berufseinsteiger wollen für den Job umziehen

Quelle: Thomas Kölsch/pixelio.de

Quelle: Thomas Kölsch/pixelio.de

Dass sich die Arbeitsweise mit dem Einzug des Homeoffice in vielen Branchen verändert hat, zeigt sich auch bei Berufseinsteigern, wenn es um die Wahl ihres Arbeitgebers geht: Immer weniger Studierende sind bereit, für ein Jobangebot umzuziehen. Zwei von drei Hochschüler:innen (64 Prozent) halten einen Umzug aus beruflichen Gründen nach ihrem Studium noch für wahrscheinlich (2018, vor der Pandemie: 75 Prozent). Männer (67 Prozent) sind dabei eher bereit, sich innerhalb Deutschlands neu zu orientieren als Frauen (60 Prozent). Dass sie nach ihrem Abschluss ins Ausland umziehen werden, damit rechnen aktuell 26 Prozent der Studierenden. Vor der Pandemie lag dieser Wert noch bei 37 Prozent.

Das sind Ergebnisse einer Studie der Wirtschaftsprüfungs- und Beratungsgesellschaft EY (Ernst & Young), Stuttgart, für die über 2.000 Student:innen befragt wurden. Deutlich mehr als die Hälfte (61 Prozent) der Studierenden kann sich demnach vorstellen, zum großen Teil oder überwiegend aus dem Homeoffice zu arbeiten. Nur etwas mehr als ein Viertel der Studierenden (27 Prozent) schließt dies kategorisch aus.

Mehr Mobilitätsbereitschaft im Osten Deutschlands

Bei der Bereitschaft, wegen des Berufs umzuziehen, gibt es innerhalb Deutschlands große Unterschiede. Es sind laut EY vor allem Hochschüler:innen aus den östlichen und nördlichen Bundesländern, die mit einem Wohnortwechsel nach dem Studium rechnen. In Mecklenburg-Vorpommern (82 Prozent), Sachsen-Anhalt (77 Prozent) und Schleswig-Holstein (75 Prozent) geht die große Mehrheit der Studierenden von einem Ortswechsel nach dem Studium aus. Auch in Bremen und Brandenburg (beide 69 Prozent) ist der Großteil der Studierenden bereit, für einen Jobwechsel innerhalb Deutschlands umzuziehen. Berliner Hochschüler:innen sehen dagegen am wenigsten Gründe, ihre Heimat zu verlassen.

Geht es um die berufliche Perspektive, steht Bayern laut der Meldung unangefochten an der Spitze bei Hochschüler:innen: Mehr als jeder Zweite (53 Prozent) sieht im Freistaat im Süden Deutschlands gute Karriereaussichten – genauso viele wie im Vorjahr. Nordrhein-Westfalen nennen 44 Prozent (plus vier Prozent), Baden-Württemberg 39 Prozent (plus zwei Prozent). Am stärksten zulegen konnte Berlin: Der Anteil derer, die finden, dass die Hauptstadt die besten Perspektiven für Berufseinsteiger bietet, stieg um fünf Punkte auf 33 Prozent. Noch vor sechs Jahren schätzte nicht einmal jeder fünfte Befragte die Perspektiven in der Hauptstadt so positiv ein. Eine Entwicklung, die auch mit der Start-up-Szene in Berlin zusammenhängen kann.

Bayern belegt bei Hochschüler:innen fast aller Fachrichtungen den Spitzenplatz. Einzige Ausnahme: Bei den Studierenden der Naturwissenschaften liegt Nordrhein-Westfalen einen Prozentpunkt vor dem Freistaat im Süden. Unterschiede zwischen Studentinnen und Studenten gibt es bei der Rangliste der Bundesländer kaum.

 

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sl 09.01.2023