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Klimaschutz

Wie Unternehmen die Herausforderung Klimaneutralität angehen

Quelle: S. Hofschlaeger/pixelio.de

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Zehn Unternehmen, darunter die Brauerei Neumarkter Lammsbräu, gehen den Weg Richtung Klimaneutralität. Zwei Jahre entwickelten sie mit wissenschaftlicher Unterstützung in einem Pilotprojekt individuelle Maßnahmen und Fahrpläne. Bei der Abschlussveranstaltung in Berlin stellten sie die Ergebnisse des Kooperationsprojekts "Wege zum klimaneutralen Unternehmen" vom Verband Klimaschutz-Unternehmen e. V. und dem Fachgebiet umweltgerechte Produkte und Prozesse (upp) der Universität Kassel vor.

Die zehn Projektunternehmen haben sich ambitionierte Ziele gesetzt: Fast alle richten sich nach den Science Based Targets, die auf dem 1,5-Grad-Celsius-Ziel des Pariser Abkommens basieren. Bis zum Zwischenziel im Jahr 2030 will die Gruppe ihre Treibhausgasemissionen von 185.000 Tonnen im Jahr 2019/2020 um 45 Prozent reduzieren - auf 103.000 Tonnen.

Transformation als Chance

Um sich auf ihren Weg Richtung Klimaneutralität vorzubereiten, raten die Pilotunternehmen anderen Betrieben, allein für die Analyse ihrer Ist-Situation und das Entwickeln von Zielszenarien sowie einer Klimastrategie circa zwei Jahre einzuplanen. Wichtig sei, dass sie den Transformationsprozess als Chance sehen, denn ein geringerer CO2-Fußabdruck senke die Geschäftsrisiken.

Thomas Hoyer als Prokurist und Stabsleiter bei Energiedienst empfiehlt: "Betriebe sollten Klimaneutralität als Unternehmensziel festlegen. Geschäftsführungen müssen entsprechende Strategien entwickeln und den Prozess aktiv unterstützen. Für Unternehmen bedeutet das einen Change-Prozess. Dafür brauchen sie Extraressourcen und Zuständigkeiten, müssen neue Themen etablieren, Geschäftsmodelle überdenken, Mitarbeitende heranführen und einbinden."

Der COO von Phoenix Contact, Torsten Janwlecke, ergänzt: "Aus Erfahrung der Unternehmen, die im Projekt zwei Jahre intensiv am Thema Klimaneutralität gearbeitet haben, ist externe Unterstützung beim Transformationsprozess sinnvoll. Gerade wissenschaftliche Expertise sorgt für Akzeptanz im Unternehmen. Oft schon bekannte Maßnahmen nach dem Stand der Technik bewerten zu lassen, um dann Kosten zu berechnen und die Umsetzung zu planen, ist bei einem solchen Change Prozess sehr hilfreich."

Hemmnisse auf dem Weg zur Klimaneutralität

Gefragt nach den Hemmnissen, die die beteiligten Unternehmen auf ihrem Weg zur Klimaneutralität sehen, sagen 80 Prozent, dass regulatorische Rahmenbedingungen zunehmend zum Problem werden. Die Hälfte der Pilotgruppe findet auch Finanzierung und Fördermittel schwierig.

Bei Projektrunde 1 von Anfang 2021 bis Ende 2022 waren Energiedienst Holding AG, Förster Kunststofftechnik GmbH, Neumarkter Lammsbräu Gebr. Ehrnsperger KG, Phoenix Contact GmbH & Co. KG, Provinzial Holding AG, Schöck Bauteile GmbH, Stadtwerke Karlsruhe GmbH, Weidmüller Interface GmbH & Co. KG, Worlée-Chemie GmbH und Zinq GmbH & Co.KG dabei. Parallel zur ersten Projektrunde ist im Sommer 2022 eine zweite Runde mit zehn Betrieben gestartet. Porträts der Pilotunternehmen und weitere Informationen stehen online zur Verfügung.
 

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sl 16.02.2023