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Quelle: PwC Deutschland

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Nachhaltigkeit

Status quo der ESG-Transformation: Kluft zwischen Vorreitern und Nachzüglern

Weltweit setzen sich Unternehmen ambitionierte Environmental-Social-Governance-(ESG)-Ziele, doch nur sechs Prozent realisieren die dafür erforderlichen Maßnahmen in voller Konsequenz. Die meisten Unternehmen (53 Prozent) befinden sich noch in einem relativ frühen Stadium der ESG-Transformation und setzen nur grundlegende Maßnahmen wie den Ausgleich von Kohlenstoffemissionen durch CO2-Zertifikate um. Zu diesen Ergebnissen kommt die Studie ESG Empowered Value Chains 2025, zu der die Wirtschaftsprüfungs- und Beratungsgesellschaft PwC Deutschland (PwC) über 900 Führungskräfte weltweit zum Status quo ihrer ESG-Transformation befragt hat.

Die Studie deutet darauf hin, dass viele Unternehmen mit der Umsetzung der teilweise komplizierten und schwierig zu messenden Maßnahmen hadern, wie etwa bei der Neugestaltung von Produkten oder der Verbesserung von Vielfalt und Integration. Eine kleine Gruppe fortgeschrittener Unternehmen, die die Studienautor:innen als ESG-Champions kategorisieren, bemüht sich indes, ESG-Maßnahmen in ihre gesamte Wertschöpfungskette einzubinden, um sich selbst und ihre Lieferanten nachhaltiger und wettbewerbsfähiger zu machen.

Champion-Unternehmen gehen voran

Die Studie zeigt, dass sich die Einstellung gegenüber der Transformation zu ESG-getriebenen Geschäftstätigkeiten als Treiber für Widerstands- und Wettbewerbsfähigkeit stark verändert hat. Eine kleine Gruppe von Champion-Unternehmen (sechs Prozent) tätigen unter diesen Vorzeichen hohe Investitionen und verzichten auf kurzfristige Gewinne, um ihr Unternehmen langfristig nachhaltig zu gestalten. ESG-Champions verfügen über detaillierte, kurz- und langfristige Roadmaps, die die meisten ihrer Wertschöpfungsketten abdecken. Außerdem haben sie einen umfassenden Überblick hinsichtlich der Menschenrechtsrisiken in ihren Wertschöpfungsketten sowie robuste, produktspezifische Standards für Bereiche wie den Tierschutz oder die Rohstoffbeschaffung. Mehr als 70 Prozent ihrer Produkte und Dienstleistungen stehen im Einklang mit ESG-Zielen.

Sie haben ESG-Ziele und KPIs, die mit den Unternehmenszielen verknüpft und auf die operativen Funktionen heruntergebrochen sind, sowie einer regelmäßigen Überwachung unterliegen. 81 Prozent der Champions richten ihre Geschäftsmodelle in erheblichem Maße neu aus, indem sie etwa auf zirkuläre Geschäftsmodelle umstellen oder ihr Produktportfolio an die ESG-Ziele anpassen. Im Vergleich dazu tun dies nur 15 Prozent der anderen Unternehmen. ESG-Champions sind darüber hinaus auch bei der Digitalisierung weiter und verfügen über ein höheres Maß an Datentransparenz und -zugänglichkeit. 81 Prozent geben an, dass ihre ESG-Daten vollständig verfügbar sind und für die Entscheidungsfindung genutzt werden. Zum Vergleich: Nur 13 Prozent der Unternehmen abseits der Champions behaupten das von sich.

Digitalisierung beschleunigt nachhaltige Transformation

Die meisten Unternehmen geben an, dass unzureichende IT-Infrastrukturen, ein Mangel an digitalen Lösungen und ein eingeschränkter Datenzugang zu den wichtigsten ESG-Herausforderungen gehören. Die Studie veranschaulicht, dass ein hohes Maß an Digitalisierung für die Umsetzung von ESG-Maßnahmen unerlässlich ist - insbesondere im Hinblick auf die dafür notwendigen Daten. Diese müssen überall im Unternehmen zuverlässig und zugänglich sein, um Auswirkungen und Aktivitäten effektiv überwachen, verfolgen und steuern zu können. Hier setzen die Vorreiter in der Regel auf moderne IoT-Lösungen, um Umwelt-KPIs in Echtzeit zu messen und den ökologischen Fußabdruck ganzer Fabriken sowie einzelner Maschinen und Produkte zu ermitteln. Zudem können Analysen helfen, den Energieverbrauch vorherzusagen. Technologie ist zudem der Schlüssel für eine ESG-fokussierte Zusammenarbeit mit Lieferanten und Kunden entlang der gesamten Wertschöpfungskette und unerlässlich, um die wachsenden Berichtspflichten zu erfüllen. Lücken in der Digitalisierung führen so schnell zum Rückstand im Wettbewerb.

Die Ergebnisse der Studie untermauern laut der Meldung die These, dass sich eine Kluft zwischen den Vorreitern und den Nachzüglern bildet. Während die einen schnell handeln und ESG-Standards auf breiter Basis umsetzen, fallen diejenigen, die sich lediglich auf das Minimum verständigen, weit zurück. ESG-Champions konzentrieren sich auf Bereiche wie fortschrittliche Nachverfolgung oder die Lieferantenzusammenarbeit und verbessern so ihre gesamte Wertschöpfungskette. Die Folge laut PwC: Für Unternehmen, die diese Maßnahmen nicht ergreifen, wird es zunehmend schwieriger, im Wettbewerb zu bestehen.

Weitere Informationen zur Studie stehen online zur Verfügung.

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sl 17.02.2023