ANZEIGE

ANZEIGE

Ernährung

Das halten Verbraucher von einer Fleischsteuer

Quelle: Alexandra H./pixelio.de

Quelle: Alexandra H./pixelio.de

Die Fleischproduktion verursacht klimaschädliche CO2-Emissionen. Zudem leiden viele Tiere unter schlechten Haltungsbedingungen. Eine Fleischsteuer könnte den Verbrauch senken, ihre Erlöse könnten beispielsweise in bessere Haltungsbedingungen investiert werden. Wie die Bevölkerung auf diese Idee reagiert, zeigt eine Studie von Prof. Dr. Grischa Perino und Henrike Schwickert von der Universität Hamburg. Die Studie entstand im Exzellenzcluster Climate, Climatic Change, and Society (CLICCS) der Universität Hamburg.

An der Online-Umfrage nahmen 2.800 Bürger:innen teil. Sie sollten über eine ihnen zugeteilte Steuervariante entscheiden. Während eine Teilgruppe über eine Fleischsteuer für das Tierwohl abstimmte, befasste sich eine andere Untergruppe mit einer Fleischsteuer für den Klimaschutz. Ergebnis: Insgesamt 62 Prozent der Befragten stimmten einer niedrigen Steuer auf Fleisch zu. Die Zustimmung für eine Steuer zum Schutz des Tierwohls war mit 68 Prozent deutlich höher als die für eine Abgabe für den Klimaschutz (56 Prozent). Darüber hinaus stimmten die Teilnehmenden über einen einheitlichen oder einen nach Haltungsform, Tierart oder Emissionen differenzierten Steuersatz ab. Dabei zeigte sich: Bürger:innen unterstützen beide Varianten gleichermaßen.

"Wir haben die Hälfte der Befragten gebeten, vor der Abstimmung darüber nachzudenken, wie eine differenzierte Steuer im Vergleich zu einer einheitlichen Steuer auf die Konsummuster wirken würde. Auf diese Weise betonte Aspekte werden im Anschluss meist stärker berücksichtigt. Doch obwohl der stärkere Lenkungseffekt und damit verbundene, positive Auswirkungen auf Tier- und Klimaschutz mehrheitlich richtig vorhergesagt wurden, hatte dies keinen Einfluss auf das Abstimmungsverhalten", erklärt Prof. Dr. Grischa Perino, Professor für Ökologische Ökonomie an der Universität Hamburg.

19 Cent pro Kilogramm

Gemeinsam mit seiner Kollegin untersuchte Perino auch, wie viel die Befragten für ein Kilogramm Fleisch bezahlen würden. Dabei zeigte sich: Die kleinste vorgegebene Steuerstufe von 19 Cent pro Kilogramm wurde am häufigsten befürwortet. Am wenigsten Zustimmung bekam der höchste vorgeschlagene Steuersatz: 1,56 Euro pro Kilo. Immerhin noch ein Viertel der Befragten war bereit, diese Steuer zu bezahlen.

Prof. Perino: "Gegenwind wird kommen, aber eine Mehrheit scheint für eine Fleischsteuer zu haben zu sein. Diese sollte mit einem niedrigen Steuersatz starten. Verbraucher:innen stehen einer solchen Maßnahme positiver gegenüber, wenn sie sich durch die Steuer nicht finanziell überlastet fühlen."

Weitere Artikel zum Thema Ernährung

  1. Kontrollinstanz soll Einsatz von Nutri-Score prüfen
  2. Zuckerreduktion bei Softdrinks geht langsamer voran als geplant
  3. Bundesregierung weitet Aroma-Verbot bei Tabakerzeugnissen aus
  4. Verbraucher:innen bleiben Bio-Lebensmitteln auch in Krisenzeiten treu
  5. Griesson launcht erstmals eine Chipsmarke

zurück

sl 28.02.2023