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Konsumverhalten

Konsument:innen greifen verstärkt zu Handelsmarken

Quelle: Thorben Wengert/Pixelio.de

Quelle: Thorben Wengert/Pixelio.de

Ein Vergleich des Marktforschers GfK, Nürnberg, von 15 Ländern in Europa zeigt, dass 93 Prozent der Verbraucher:innen bereits ihr Einkaufsverhalten verändert haben, um ihr Budget zu schonen. Auch in Deutschland betrifft dies mit 89 Prozent die Mehrheit der Konsument:innen. Mehr als die Hälfte der Befragten gibt an, dass es sich dabei nicht um eine freiwillige Entscheidung handelt, sondern die Preisentwicklung sie zur Ausgabenbegrenzung zwingt. Zum Thema Behavior Change wurden im April und November 2022 zwei Befragungen in 15 europäischen Ländern durchgeführt. Zur Kontextualisierung der Ergebnisse wurde das GfK Consumer Panel herangezogen. In diesem werden Verbraucherdaten für Einkäufe des täglichen Bedarfs von 30.000 Haushalten erfasst.

Die häufigste Sparmaßnahme in Deutschland ist demnach der Griff zu günstigeren Handelsmarken (50 Prozent). Aktuelle GfK-Consumer-Panel-Daten zeigen, dass Handelsmarken ihren Marktanteil in Deutschland im vergangenen Jahr um 2,6 Prozentpunkte steigern konnten. Zudem gehen 46 Prozent der Deutschen weniger häufig auswärts essen.

Aber auch im eigenen Haushalt wird reagiert: 47 Prozent der Deutschen geben an, kürzer oder weniger zu duschen oder zu baden. Zudem sparen 28 Prozent der Konsument:innen Geld, indem sie ihre technischen Haushaltsgeräte weniger nutzen. Auf Energiesparprogramme wie das Waschen bei niedrigeren Temperaturen steigen laut GfK sogar über ein Drittel der Verbraucher:innen um (36 Prozent).

Weniger Nachfrage nach Alkohol, Kosmetik, Süßwaren und Fleisch

Zu den Kategorien, in denen sich die Deutschen am meisten wegen steigender Preise sorgen und ihr Verhalten anpassen möchten, gehören Genusskategorien wie alkoholische Getränke (47 Prozent), Kosmetik (46 Prozent), Süßwaren (45 Prozent) und Fisch- und Fleischprodukte (41 Prozent). Aber auch bei Tiefkühlkost will jeweils rund ein Drittel die Einkäufe reduzieren. Je nach Produktkategorie unterscheiden sich die Kompensationsstrategien der Verbraucher:innen laut der Meldung: So wollen viele Verbraucher auf alkoholische Getränke ganz verzichten, während sie Kosmetikprodukte oder Süßwaren eher seltener oder günstiger kaufen wollen.

Die gedämpfte Konsumstimmung zieht sich durch fast alle Vertriebskanäle. Lediglich bei den Discountern konnte der Anteil der europäischen Konsument:innen, die in den nächsten sechs Monaten häufiger dort einkaufen wollen, um 15 Prozent zulegen. In Deutschland ist der Anteil mit 21 Prozent sogar noch höher. Rationale Faktoren wie die Verfügbarkeit von günstigen Handelsmarken oder attraktive Promotions sind für die Verbraucher:innen bei der Wahl des Geschäftes wichtiger als emotionale Faktoren wie freundliches Personal oder schneller Service.

Weitere Informationen zu verschiedenen Sparmaßnahmen der Konsument:innen in Europa und Deutschland bietet das GfK-Whitepaper FMCG in 2023 – Between rational shopping and emotional messaging.
 

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sl 10.03.2023