ANZEIGE

ANZEIGE

Quelle: Automobilbarometer 2023 - International/Consors Finanz

Quelle: Automobilbarometer 2023 - International/Consors Finanz

Mobilität

Wird ein Privatauto zum Luxusgut?

Die Zeiten, in denen sich nahezu jede:r ein Auto leisten konnte, sind vorbei: Steigende Kraftstoffpreise, Lieferengpässe und ein reduziertes Gebrauchtwagenangebot verwandeln das Auto vom Lieblingsobjekt in ein notwendiges Luxusgut. Immer mehr Autofahrer:innen in Deutschland und weltweit müssen Kompromisse eingehen, um ein Fahrzeug anzuschaffen und zu unterhalten. Ds ist ein Ergebnis der Studie Automobilbarometer 2023 "Cars: Whatever it takes?" von BNP Paribas Consors Finanz, München. Dafür wurden über 16.600 Personen im Alter zwischen 18 und 65 Jahren in 18 Ländern im Juni und Juli 2022 von Harris Interactive befragt.

In Deutschland sind die Neuwagenpreise laut Deutsche Automobil Treuhand (DAT) in den vergangenen letzten zehn Jahren um knapp 60 Prozent gestiegen und damit deutlich stärker als das Haushaltsbruttoeinkommen. Dennoch sind immer noch sechs von zehn Autofahrer:innen sowohl weltweit als auch in Deutschland der Ansicht, dass der Preis, den sie für ihr Auto bezahlt haben, angemessen war. Anders ist das bei den laufenden Kosten: Mit 57 Prozent hält mehr als die Hälfte der Befragten die Ausgaben für Treibstoff, Versicherungen oder Reparaturen insgesamt für zu hoch. In Deutschland stören sich nur 47 Prozent an der Höhe der laufenden Kosten - obwohl sie im Jahr mehr für ihr Auto ausgeben als der Durchschnitt der weltweit Befragten - knapp 3.000 Euro hierzulande zu rund 2.750 Euro weltweit. Der höchste Kostentreiber ist in den Augen der Befragten der Kraftstoff (71 Prozent aller Befragten, 69 Prozent in Deutschland).

Autobesitz bedeutet Verzicht

Inzwischen sagen laut der Studie weltweit bereits sieben von zehn Autofahrer:innen, dass der Besitz eines Autos mit finanziellen Opfern verbunden ist (Deutschland: 61 Prozent). Rund 60 Prozent befürchten, dass sie sich ein Auto in Zukunft nicht mehr leisten können (Deutschland: 61 Prozent). Das wiegt umso schwerer, da nach wie vor 72/69 Prozent der Autofahrer:innen (weltweit/Deutschland) behaupten, dass sie ohne ihr Fahrzeug nicht leben können. 58 Prozent fürchten um ihre Bewegungsfreiheit, 47 Prozent um den Reisekomfort. Regelrecht wirtschaftliche Probleme bekommen insbesondere Leute, die in ländlichen Regionen wohnen. Hier nutzen nach wie vor 56 Prozent der Befragten das Auto, um zur Arbeit zu kommen (Deutschland: 65 Prozent).

Diese finanzielle Entwicklung hat nach den Ergebnissen der Verbrauchendenumfrage sowohl ökonomische, ökologische als auch soziale Effekte: Autofahrer:innen sind vermehrt gezwungen zu sparen. 60 Prozent der Befragten weltweit (50 Prozent der Deutschen) ergreifen inzwischen eigene Maßnahmen, um die Kosten für ihr Auto zu reduzieren. Mehr als vier von zehn Deutschen, weltweit sogar beinahe die Hälfte, nutzen öffentliche Verkehrsmittel, Fahrrad oder E-Roller inzwischen für tägliche Fahrten. Die soziale Spaltung wird beim Thema Autobesitz immer spürbarer. Verbraucher:innen erwarten, dass Politik und Industrie gegensteuern, indem sie etwa die Kraftstoffpreise reduzieren (52 Prozent) oder sparsamere Fahrzeuge entwickeln (64 Prozent).

Weitere Artikel zum Thema Mobilität

  1. DB Regio holt neuen Vorstand Marketing vom Branchenverband VDV
  2. Suzuki Deutschland als Generalsponsor der Deutschen Triathlon Union
  3. Testphase für fahrerloses On-Demand-Shuttle der Bahn
  4. Neue Chefs fürs Gebrauchwagengeschäft und die Mehrmarken-Leasinggesellschaft
  5. Das sind die Gewinner und die Verlierer im Rennen um Elektroautos

zurück

sl 22.03.2023