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Open Innovation Report 2023

Deutsche Unternehmen kooperieren am seltensten mit Start-ups

Quelle: Doc Rabe Media/Fotolia

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Kooperationen mit Start-ups sind in Europa die Regel und nicht die Ausnahme. 72 Prozent der Unternehmen führen heute Projekte mit Start-ups durch. Zwei Drittel stufen die Zusammenarbeit als strategisch wichtig bis entscheidend ein. Das ergibt der Open Innovation Report 2023 des Technologieunternehmens Sopra Steria, Hamburg. Der Report wurde in Zusammenarbeit mit Ipsos und Wissenschaftlern der Business School Insead erstellt. Für die Studie wurden im September 2022 1.648 Unternehmen und Start-ups in zehn europäischen Ländern befragt.

Open Innovation wird von der Mehrheit für wichtig empfunden

Open Innovation, bei der Unternehmen mit Start-ups zusammenarbeiten, um neue Lösungen für ihre geschäftlichen Herausforderungen zu finden, entwickelt sich laut der Meldung zur Standardstrategie. Treiber seien die neuen Arbeitsgewohnheiten, die sich während der Pandemie durchgesetzt haben, sowie die weltweite Konjunkturabschwächung. Beides verändere die Geschäftsrealität und damit die Art und Weise, wie Unternehmen Innovationen vorantreiben und neue Geschäftsmodelle identifizieren.

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Weitere Ergebnisse des Open Innovation Report: Open Innovation ist heute ein fester Bestandteil der Strategie europäischer Unternehmen, und dieser Trend verstärkt sich: 50 Prozent der Manager:innen bestätigen, dass ihr Unternehmen diese Art der Zusammenarbeit während oder nach der Pandemie begonnen hat. Open Innovation wird von zwei Dritteln (67 Prozent) der Unternehmen als wichtig oder entscheidend eingestuft. In Italien und den Benelux-Staaten ist man besonders enthusiastisch (80 Prozent). 58 Prozent der Unternehmen geben an, dass sie ihre Ziele einer Start-up-Kooperation erreicht haben und mit ihren Ergebnissen zufrieden sind.

Das Interesse an Open Innovation variiert je nach Branche. Im Luft- und Raumfahrtsektor sind Co-Creation-Ansätze mit Start-ups bei 100 Prozent der befragten Unternehmen in die Strategien integriert, zeigt die Studie. Im Public Sector haben dagegen nur 58 Prozent der befragten Verwaltungen entsprechende Projekte gestartet. Nachhaltigkeit, KI und Cybersicherheit sind die drei wichtigsten Themen, bei denen Unternehmen die Zusammenarbeit mit Start-ups forcieren.

Skepsis in Deutschland gegenüber Start-up-Kooperationen

Unternehmen in Deutschland zeigten sich unerwartet zurückhaltend in Bezug auf Open Innovation. 57 Prozent – das ist der niedrigste Wert im Vergleich zu den neun weiteren Ländern – haben bereits mit Start-ups zusammengearbeitet. 13,8 Prozent – zweithöchster Wert der Studie – stufen Kooperationen als unwichtig ein. 48 Prozent der befragten Unternehmen in Deutschland erreichten ihre Ziele bei Start-up-Kooperationen nur bei der Hälfte der durchgeführten Projekte. 59 Prozent wollen in den kommenden 18 Monaten eine Zusammenarbeit in Angriff nehmen, 27 Prozent haben keine Pläne. Zum Vergleich: In Italien wollen 92 Prozent der Unternehmen in weitere Open-Innovation-Vorhaben investieren, nur zwei Prozent nicht.

Dennoch sind in der Tendenz heute mehr Unternehmen in Deutschland offen gegenüber Start-up-Kooperationen als noch vor einigen Jahren. Darauf deuten Zahlen aus der Finanzbranche hin: 2021 hatte beispielsweise jede dritte Bank in Deutschland Kooperationsvorhaben mit FinTechs in der Planungsschublade. Nur 20 Prozent der Versicherer hielten Insurtech-Kooperationen für eine wichtige Strategie. Das ergeben die Studien Branchenkompass Banking 2021 und Branchenkompass Insurance 2021 von Sopra Steria und dem F.A.Z.-Institut.

In einigen Branchen in Deutschland sind darüber hinaus ein Kulturwandel und eine wachsende Bereitschaft für Open Innovation zu beobachten. Im Public Sector findet beispielsweise gerade eine signifikante Öffnung in Richtung Zusammenarbeit mit Start-ups statt. Das zeigen Initiativen wie der Govtech Campus in Berlin.
 

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sl 04.04.2023