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Gründungsgeschehen in Deutschland von 2015 bis 2022 - Quelle: ZEW/Creditforum

Gründungsgeschehen in Deutschland von 2015 bis 2022 - Quelle: ZEW/Creditforum

Gründungsgeschehen

Zahl der Unternehmensgründungen sinkt

Hierzulande werden weniger Untenrehmen gegründet. Um sieben Prozent ist die Zahl der Unternehmensgründungen laut einer gemeinsamen Untersuchung von Creditreform und dem ZEW – Leibniz-Zentrum für Europäische Wirtschaftsforschung im Vergleich zum Vorjahr zurückgegangen. In den Jahren 2020 und 2021 hatten sich die Gründerzahlen bei knapp 176.000 neuen Unternehmen eingependelt. Für das Jahr 2022 gehen Creditreform und das ZEW von nur knapp 163.000 Gründungen aus.

"Wir sehen ganz deutlich, dass Faktoren wie steigende Energiekosten, die hohe Inflation und unterbrochene oder verzögerte Lieferprozesse von Materialen und Vorprodukten das Gründungsgeschehen stark beeinflussen", sagt Patrik-Ludwig Hantzsch, Leiter der Creditreform Wirtschaftsforschung.

Davon seien so gut wie alle Branchen betroffen. Besonders im Verarbeitenden Gewerbe und im Hightech-Bereich schreckten viele aufgrund der Rahmenbedingungen vor einer Gründung zurück. Einziger Gewinner der Krisensituation sei der Bereich Energieversorgung. Die steigende Sensibilität für Energiekosten sorgte in diesen Branchen nicht nur für eine hohe Nachfrage, sondern führte auch zu deutlich mehr Unternehmensgründungen. 2022 wurden etwa 150 Prozent des Niveaus von 2015 erreicht – das waren 2022 rund 2.300 Gründungen.

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Immer weniger junge Menschen gründen

Neben aktuellen Ereignissen belastet die langfristige demografische Entwicklung das Gründungsgeschehen.

"Die zunehmende Verschärfung des Fachkräftemangels steigert auf der einen Seite die Kosten einer Gründung, auf der anderen macht sie unselbstständige Arbeitsverhältnisse attraktiver. Die Bereitschaft, ein – im Verhältnis zur Festanstellung – riskantes Gründungsprojekt anzugehen, sinkt", sagt Dr. Sandra Gottschalk, Senior Researcher im ZEW-Forschungsbereich Innovationsökonomik und Unternehmensdynamik und Autorin der Untersuchung.

Die Zahlen von Creditreform und dem ZEW zeigen deutlich, dass der Anteil jüngerer Gründer abnimmt. Die 30- bis 39-Jährigen stellen mit knapp 30 Prozent die größte Gruppe. Um die Jahrtausendwende lag ihr Anteil allerdings noch bei mehr als 40 Prozent. Ebenfalls sinkend, wenn auch weniger stark, ist der Anteil der 20- bis 29-jährigen Gründer, während der Anteil der 50- bis 59-jährigen Gründer im gleichen Zeitraum von zehn auf inzwischen knapp 20 Prozent gestiegen ist. Auch die Anteile der 60- bis 65-Jährigen und der über 65-Jährigen am Gründungsgeschehen haben sich vergrößert.

Entwicklung der Altersstruktur von Gründern im Jahr der Gründung - Quelle: ZEW/Creditforum

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vg 02.06.2023