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Digitalisierte Unternehmen ziehen im Wettbewerb davon - Quelle: Bitkom

Digitalisierte Unternehmen ziehen im Wettbewerb davon - Quelle: Bitkom

Digitalisierung

KI ist für Unternehmen wichtig für die Wettbewerbsfähigkeit, wird aber selten eingesetzt

87 Prozent der Unternehmen in Deutschland sind überzeugt, dass die Nutzung digitaler Technologien eine entscheidende Rolle für die Wettbewerbsfähigkeit der deutschen Wirtschaft spielt, zugleich beklagen 76 Prozent, dass deutsche Unternehmen digitale Technologien zu wenig einsetzen. Das sind Ergebnisse einer repräsentativen Befragung von 602 Unternehmen ab 20 Beschäftigten in Deutschland im Auftrag des Digitalverbands Bitkom, Berlin. Das eigene Unternehmen halten demnach derzeit zwei Drittel (64 Prozent) für einen Nachzügler bei der Digitalisierung, ein Drittel (35 Prozent) sieht sich als Vorreiter.  Das zeigt sich auch beim aktuellen Top-Thema Künstliche Intelligenz. Rund drei Viertel (72 Prozent) gehen davon aus, dass KI eine große Bedeutung für die künftige Wettbewerbsfähigkeit der deutschen Wirtschaft hat, aber nur 15 Prozent nutzen KI im eigenen Unternehmen. Dabei haben ChatGPT und generative KI in 71 Prozent Unternehmen (71 Prozent) die unternehmensinterne Diskussion zum Einsatz von Künstlicher Intelligenz beeinflusst.

Unternehmen sind beim Thema Künstliche Intelligenz gespalten

So groß die Einigkeit bei der Einschätzung der Digitalisierung insgesamt auch ist, so weit gehen die Meinungen bei Künstlicher Intelligenz auseinander. 54 Prozent sind sich sicher, dass KI die Wirtschaft und Gesellschaft grundlegend verändern wird, aber 44 Prozent sehen eine solche Entwicklung nicht. 49 Prozent gehen davon aus, dass Unternehmen, die KI frühzeitig einsetzen, dadurch einen Wettbewerbsvorteil gewinnen – 44 Prozent glauben dies jedoch nicht.

Die Chancen von KI-Anwendungen im eigenen Unternehmen werden von vielen Unternehmen insgesamt eher zurückhaltend bewertet. Ein knappes Drittel (32 Prozent) sieht in KI sogar eher ein Risiko denn eine Chance für das eigene Unternehmen Immerhin 45 Prozent sagen, dass sich mit KI Kosten einsparen lassen. 41 Prozent meinen, durch KI die bestehende Fachkräftelücke zumindest teilweise schließen zu können. Gut jedes vierte Unternehmen (26 Prozent) sieht in KI eine Möglichkeit, gänzlich neue Geschäftsmodelle zu entwickeln.

Skepsis mit Blick auf den Einsatz von Technologien

KI ist laut Umfrage nicht die einzige Technologie, bei der es eine Diskrepanz zwischen der wahrgenommenen Bedeutung für die allgemeine Wettbewerbsfähigkeit und dem Einsatz im eigenen Unternehmen gibt. So sprechen 92 Prozent der Unternehmen Datenanalysen und Big Data eine große Bedeutung zu, aber nur 39 Prozent setzen sie ein. Robotik halten 86 Prozent für bedeutsam, doch nur 40 Prozent nutzen die Technologie. Ähnlich sieht es aus beim Internet of Things (84 Prozent große Bedeutung, 36 Prozent Einsatz), 5G (82 Prozent zu 23 Prozent), autonomen Fahrzeugen (76 Prozent zu 17 Prozent), 3D-Druck (74 Prozent zu 23 Prozent) sowie Virtual und Augmented Reality (67 Prozent zu 24 Prozent). Und bei neueren Technologien ist der Einsatz noch deutlich seltener: So nutzen gerade einmal 4 Prozent Blockchain-Technologie, obwohl ihr 67 Prozent eine große Bedeutung zusprechen. Und praktisch kein Unternehmen setzt Metaverse-Technologien selbst ein (1 Prozent), obwohl immerhin 36 Prozent ihnen eine große Bedeutung zuschreiben.

Die Unternehmen sehen Hindernisse für den Einsatz neuer Technologien dabei nicht nur bei sich selbst, sondern ebenso in der Politik und in der Gesellschaft. So hat sich in 54 Prozent der Unternehmen der Eindruck verfestigt, dass die Politik versuche, den Einsatz digitaler Technologien eher zu verhindern als zu fördern. 52 Prozent meinen, dass die deutsche Bevölkerung bei neuen Technologien zunächst immer skeptisch sei. Und 46 Prozent erleben, dass im eigenen Unternehmen eher über Risiken digitaler Technologien als über Chancen diskutiert wird.

Große Mehrheit der Unternehmen hat eine Digitalstrategie

Zumindest an einigen Stellen im eigenen Unternehmen wird versucht, die Weichen auf digital zu stellen. So gibt es nur noch in elf Prozent der Unternehmen keinerlei Digitalstrategie. Vor einem Jahr galt das noch für 13 Prozent, 2019 sogar für 26 Prozent. Zugleich haben aktuell 55 Prozent zumindest in einem oder mehreren Unternehmensbereichen eine Digitalstrategie, 32 Prozent besitzen eine unternehmensweite Strategie.

Eine knappe Mehrheit der Unternehmen in Deutschland (53 Prozent) will zudem im laufenden Jahr mehr in die eigene Digitalisierung investieren als noch 2022. 30 Prozent wollen die Investitionen konstant halten – und 16 Prozent planen Kürzungen. Für 2024 planen dann 28 Prozent höhere Ausgaben, und 23 Prozent niedrigere. Rund die Hälfte (46 Prozent) will die Investitionen stabil auf dem aktuellen Niveau halten.

Datenschutz hemmt die Digitalisierung

Das größte Digitalisierungshemmnisse ist aus Unternehmenssicht der Datenschutz, von dem sich 77 Prozent bei der digitalen Transformation behindert fühlen. Vor einem Jahr waren es 71 Prozent. Auch der Fachkräftemangel (64 Prozent; 2022: 55 Prozent) verschärft sich weiter. Dahinter folgen gleichauf mit je 54 Prozent die Anforderungen an technische IT-Sicherheit, fehlende Zeit und fehlende finanzielle Mittel – wobei knappe Mittel deutlich häufiger als Grund genannt werden als noch 2022 mit 43 Prozent. Ein Drittel (32 Prozent) beklagt langwierige interne Entscheidungsprozesse (2022: 24 Prozent). Kein verbreitetes Hemmnis sind dagegen eine mangelnde Bereitschaft der Belegschaft (12 Prozent) sowie Unsicherheiten über den wirtschaftlichen Nutzen der Digitalisierung (5 Prozent).

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vg 28.06.2023