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Luxussegment

Nachhaltigkeit, KI und Ultraluxus: Diese Themen bewegen Edelmarken

Der internationale Tourismus ist nach Corona zurück - Quelle: Rainer Sturm/pixelio.de

Der internationale Tourismus ist nach Corona zurück - Quelle: Rainer Sturm/pixelio.de

Trotz der aktuellen geopolitischen und wirtschaftlichen Unsicherheiten läuft es für die Luxusgüterindustrie bestens: Nach einem Höchstwert von 345 Milliarden Euro im Jahr 2022 (plus ca. 19 Prozent gegenüber 2021 mit 290 Milliarden Euro) wächst der weltweite Markt für persönliche Luxusgüter solide weiter. Zu diesem Ergebnis kommen die Unternehmensberatung Bain & Company und der italienische Luxusgüterverband Fondazione Altagamma im Frühjahrsupdate ihrer Luxury Goods Worldwide Market Study.

Im ersten Quartal 2023 dürfte der Umsatz der Edelmarken mit hochwertiger Kleidung, Schuhen, Lederwaren, Parfüm und Schmuck demnach im Vergleich zum Vorjahresquartal um bis zu elf Prozent zugenommen haben. Für das Gesamtjahr 2023 prognostizieren die Studienautoren ein Plus je nach Konjunkturentwicklung voraussichtlich zwischen fünf und zwölf Prozent. Und so positiv könnte es laut Studie weitergehen, konkret könnte das weltweite Marktvolumen bis 2030 auf bis zu 570 Milliarden Euro steigen - das wäre mehr als eine Verdoppelung, gemessen an den 220 Milliarden Euro des Jahres 2020.

Regionen entwickeln sich unterschiedlich

Allerdings sind die Aussichten für die Branche laut der Meldung von Region zu Region unterschiedlich: Europa hat demnach ein starkes erstes Quartal 2023 verzeichnet, was vor allem an der anhaltenden Kauffreude der besonders Wohlhabenden lag und an der Rückkehr des internationalen Tourismus nach Corona.

"Nichtsdestotrotz könnte Europa schon bald einen Moment der Wahrheit erleben", warnt Bain-Partnerin Marie-Therese Marek. "Die Zahl der Reisenden aus den USA und dem Mittleren Osten könnte in den kommenden Monaten zurückgehen, sodass eine Abschwächung der Dynamik im Bereich des Möglichen ist."

Dafür aber fänden sich wieder mehr Tourist:innen aus China und Fernost ein. Die Öffnung Chinas nach dem Ende der Pandemie hatte dort bereits zum Neujahrsfest 2023 einen Boom ausgelöst. Etliche Marken werden dieses Jahr im chinesischen Inland wieder ihr Umsatzniveau von 2021 erreichen. Noch stärker profitieren indes die Luxuslabels in Macau oder Hongkong von der Reisefreude und Ausgabelust der chinesischen Kundschaft.

Anders sieht es laut Bain & Company in Amerika aus, die Kaufbereitschaft der US-amerikanischen Bevölkerung ist getrübt. Dies liege nicht nur an der wirtschaftlichen Unsicherheit, sondern auch am Auslaufen der staatlichen Corona-Unterstützungsmaßnahmen.

Luxuskund:innenen wollen weniger, dafür exklusiver

Die Studie zeige zudem über alle Kategorien hinweg ein "Streben nach Höherem", das von ikonischen und ultra-luxuriösen Produkten getrieben werde. "Gezielt weniger, dafür in ihren Augen umso exklusiver Käufe" laute die Devise. Diese Entwicklung geht laut Bain & Company vor allem zurück auf das Top-Kundensegment, dem auch viele besonders Vermögende angehören. Im Jahr 2022 stand dieses Segment für schätzungsweise etwa zwei Prozent aller Luxuskund:innen und rund 40 Prozent der Umsätze. Diese Konzentration hat in den vergangenen Jahren sogar leicht zugenommen.

Trotz aller positiven Zahlen müssen sich Luxushersteller laut der Meldung auch verstärkt mit Nachhaltigkeit beziehungsweise den ESG-Kriterien auseinandersetzen. So will die EU beispielsweise durch strengere Vorgaben für mehr Kreislaufwirtschaft in der Bekleidungsindustrie sorgen.

Profitieren könnten die Luxushersteller laut Bain & Company von der generativen Künstlichen Intelligenz (KI). Anwendungsbeispiele reichen demnach von der Entwicklung neuer Produktdesigns über die Gestaltung von Werbekampagnen bis hin zur Unterstützung des Vertriebs.

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sl 20.07.2023