Diese Hoffnungen und Sorgen haben Marketer beim Thema KI

Künstliche Intelligenz bestimmt den Diskurs im Marketing immer stärker. Sowohl für Unternehmen als auch für Agenturen gewinnen generative KI-Tools wie ChatGPT und Midjourney immer mehr Bedeutung. Dies erkennen auch Marketingentscheider:innen: Drei von vier (74 %) halten KI für relevant und rund die Hälfte der Expert:innen sieht sie als einen wesentlichen Bestandteil der Marketingstrategie von Unternehmen an. Das zeigen die Ergebnisse der Studie Digital Dialog Insights (DDI), die jährlich von der Hochschule der Medien, Stuttgart, in Zusammenarbeit mit dem Online-Vermarkter United Internet Media (UIM) herausgegeben wird. Für die DDI 2023 wurden 114 Marketingexpert:innen aus den Bereichen Produktion, Handel und Dienstleistung befragt – Fokusthemen der zwölften Ausgabe sind Künstliche Intelligenz, Post-Cookie-Ära sowie Nachhaltigkeit.

KI übernimmt Routineaufgaben und unterstützt bei der Kundenansprache

Vor allem Routinetätigkeiten werden im Marketing durch die KI vereinfacht werden, glauben 84 Prozent der Teilnehmenden. Die Expert:innen erwarten dabei Effizienzsteigerungen durch Marketing-Automation (87 %) und durch besseres Kampagnen-Reporting (72 %) sowie höhere Conversions und einen höheren ROI Return on Investment (71 %) durch Echtzeitoptimierung. Auch im Bereich Individualisierung erwarten Marketer Vorteile durch die Künstliche Intelligenz. Es wird von einer höheren Konversionswahrscheinlichkeit durch Personalisierung (77 %) sowie einer individuelleren Kundenansprache bei gleichzeitig hoher Reichweite (75 %) ausgegangen. Zudem kann laut Studienergebnissen die Kundenbindung durch die einfache Generierung maßgeschneiderter, relevanter Inhalte und Angebote verbessert werden (68 %).

Doch die Befragten zeigen sich nicht ausschließlich optimistisch: Als Herausforderungen von KI werden KI-basiertes Phishing (68 %), ethische Fragen (61 %) und auch die Überwindung von Kundenvorbehalten (46 %) genannt. Auch rechtliche Fragen müssen geklärt werden: Mehr als 70 Prozent der Studienteilnehmer:innen sorgen sich um Urheberrechtsverletzungen, und mehr als zwei Drittel befürchten, dass Fehlfunktionen von KI-Systemen dem Image schaden könnten. Ein wirtschaftliches Risiko durch Fehlentscheidungen von KI sehen 40 Prozent der Befragten.

Nur wenige Unternehmen auf Post-Cookie-Ära vorbereitet

Deutlich weniger bereit als für die KI zeigen sich Unternehmen mit Blick auf die Post-Cookie-Ära. Nur elf Prozent der befragten Marketer bescheinigen den Unternehmen, ausreichend vorbereitet zu sein.

Das Thema Nachhaltigkeit hat sich währenddessen allerdings verankert: Sie ist für 61 Prozent der Studienteilnehmenden zum integralen Bestandteil der Markenführung geworden. In jedem zweiten Unternehmen ist Nachhaltigkeit ein wichtiger Differenzierungsfaktor gegenüber dem Wettbewerb. 81 Prozent prognostizieren für die nächsten fünf Jahre, dass die Investitionen in diesen Bereich deutlich ausgebaut werden. Zudem wird Nachhaltigkeit zum Erfolgsfaktor für die Zukunftsfähigkeit: 71 Prozent halten sie für entscheidend, um Kundschaft, Partnerunternehmen und Investments zu gewinnen.